Antonio Machado

Antonio Machado

Antonio Machado (* 26. Juli 1875 in Sevilla; † 22. Februar 1939 in Collioure, Südfrankreich) war ein spanischer Lyriker.

Antonio Machado wird 1875 in Sevilla geboren. Er entstammt einem großbürgerlichen Milieu. Er besucht ab 1881 die Schule Institución Libre de Enseñanza, wo er seine Liebe für die Literatur entdeckt, erwirbt aber erst 1900 das Abitur. Wirtschaftliche Probleme zwingen ihn zeitweise, als Schauspieler zu arbeiten. Zusammen mit seinem Bruder, Manuel Machado, reist er nach Paris, wo er als Übersetzer für einen französischen Verleger tätig wird. Während seines Parisaufenthalts kommt er in Kontakt zu den großen französischen Symbolisten Jean Moréas, Paul Fort und Paul Verlaine, aber auch zu anderen zeitgenössischen Literaten, wie Rubén Darío und Oscar Wilde. Diese Begegnungen festigen Machados Entschluss, sich der Dichtung zu widmen.

Ab 1901 veröffentlicht er Gedichte, 1907 erscheinen Soledades. Galerias. Otros poemas. 1912 Veröffentlichung von Campos de Castilla. 1907 wird Machado eine Stelle an einer Schule als Französischlehrer in Soria angeboten. Dort lernt er die Tochter seines Hauswirts, Leonor Izquierdo kennen, die er 1909 im Alter von 34 Jahren (Leonor war 15 Jahre alt) heiratet. 1911 siedelt das Paar nach Paris über, wo Machado Philosophie studiert und französische Literatur verschlingt. Im gleichen Jahr wird bei seiner Frau Tuberkulose diagnostiziert, woraufhin sie nach Spanien zurückkehren. 1912 trifft ihn der frühe Tod seiner Ehefrau. Er verlässt daraufhin Soria und siedelt nach Baeza in Andalusien um. Danach weitere Veröffentlichungen von Gedichten und Dramen, diese zusammen mit seinem Bruder. Diverse Lehrtätigkeiten sichern seinen Lebensunterhalt. Zwischen 1919 und 1931 ist er als Französischlehrer in Segovia tätig. Hier unterhält er insgeheim eine Affäre mit Pilar Valderrama, einer verheirateten Mutter von drei Kindern, die in seinem Werk als „Guiomar“ Erwähnung findet.

Ab 1931 Stellungnahme für die Republikaner. Bei Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs befindet er sich in Madrid, während sein Bruder Manuel sich in der Zone der Aufständischen aufhält. Valderrama ist unterdessen in Portugal. Machado wird beide nicht mehr wiedersehen. Machado wird zusammen mit seiner alten Mutter und seinem Onkel zunächst nach Valencia, 1938 nach Barcelona evakuiert. Im Januar 1939, kurz vor der Niederlage der Republikaner, flieht er mit seiner Mutter nach Frankreich. Kaum angekommen und nur wenige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt stirbt er entkräftet, drei Tage vor seiner Mutter. Sein Grab in Collioure ist bis auf den heutigen Tag mit der Flagge der Spanischen Republik geschmückt.

Grab von Antonio Machado

Antonio Machado ist ein zutiefst von seiner kastilischen Heimat geprägter Dichter. Seine Sprache ist minimalistisch. Er gilt als der führende Vertreter der Generación del 98, einer Gruppe spanischer Intellektueller, die nach dem Debakel Spaniens in Kuba 1898 sich und allen Spaniern die Dekadenz ihres Landes bewusst machen wollten.

Machados Gedichte beschreiben häufig die kastilische Landschaft. Sein zentrales Thema ist die Einsamkeit, wie der Titel seines Hauptwerkes Soledades bezeugt. Seine Formulierung von den „Zwei Spanien“ im Gedicht „Proverbios y Cantares“ wird zum geflügelten Wort für die harten Gegensätze zwischen Rechten und Linken in Spanien.

Werke

  • Soledades (1903)
  • Soledades. Galerías. Otros poemas (1907)
  • Campos de Castilla (1912)
  • Paginas escogidas (1917)
  • Poesías completas (1917)
  • Nuevas canciones (1924)
  • Poesías completas (1936)
  • Juan de Mairena (1936)

Eine deutsche Machado-Werkausgabe hat Fritz Vogelgsang im Ammann Verlag herausgebracht. Sie umfasst die Bände Einsamkeiten - Soledades (1996), Campos de Castilla - Kastilische Landschaften (2001), Juan de Mairena (2005), Nuevas Canciones - Neue Lieder/De un cancionero Apocrifo - Aus einem apokryphen Cancionero (2007) und La Guerra - Der Krieg (2010, angekündigt).

Vertonungen

  • 1948: Der italienische Komponist Luigi Dallapiccola (1904 - 1975) vertonte für Sopran und Piano Quattro liriche die Antonio Machado.

Folgende Gedichte von Antonio Machado wurden von Joan Manuel Serrat (* 27. Dezember 1943 in Barcelona) vertont und gesungen.

  • A un olmo seco
  • Cantares
  • Del pasado efímero
  • Guitarra del Mesón
  • He andado muchos caminos
  • La saeta
  • Las moscas
  • Llanto y coplas
  • Parábola

Weblinks


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