Luzius von Chur

Luzius von Chur

Luzius von Chur (* im Prättigau oder im Montafon (Vorarlberg); † 5. oder 6. Jahrhundert in Chur, Kanton Graubünden) war ein Missionar und ist ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Über das Leben von Luzius gibt es viele Legenden, jedoch wenig historisch gesicherte Fakten. Er stammte aus dem Land der Britanni, eine alte Bezeichnung für die Region Prättigau und Montafon im Vorarlberg und wirkte wahrscheinlich im 5. oder im 6. Jahrhundert als Glaubensbote im Rheintal bei Chur. Über sein missionarisches Wirken ist nichts näheres bekannt. Die mittelalterlichen Quellen bezeichnen Luzius ausschließlich als Bekenner des Christentums und nicht als Märtyrer. Seine Schwester soll die heilige Emerita gewesen sein.[1]

Legende

Die erste legendenhafte Lebensbeschreibung entstand um das Jahr 800. Darin wird der Begriff Britanni mit Britannien gleichgesetzt. Luzius war demzufolge um das Jahr 166 König von Britannien. Papst Eleutherus schickt Timotheus (einen Schüler des Apostels Paulus) mit dem Missionsauftrag zu Luzius. Luzius gehorcht ihm und zieht zuerst nach Augsburg und später nach Rätien. Erboste Heiden warfen ihn in einen Brunnen, worauf er jedoch von Gläubigen gerettet wurde. Nach dieser Legende starb er im Jahr 176. Nach einer anderen Legende war er der erste Bischof der Stadt Chur. Allerdings fehlt er in der Churer Bischofsliste.

Verehrung

Sein Gedenktag ist der 2. Dezember. Er wurde ursprünglich in der St. Luziuskirche in Chur begraben. Die Reliquien wurden 823 geraubt, sind aber seit 1108 wieder in der Kathedrale von Chur. Er ist Schutzpatron des Bistums Chur.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag über Heilige Emerita im Ökumenischen Heiligenlexikon

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