- Lutz Heßlich
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Lutz Heßlich (* 17. Januar 1959 in Ortrand, Bezirk Cottbus) ist ein ehemaliger deutscher Bahnradsportler.
Inhaltsverzeichnis
Radsport-Laufbahn
Lutz Heßlich begann 1968 bei der BSG Aktivist Lauchhammer mit dem Radsport und wechselte 1972 auf die Kinder- und Jugendsportschule nach Cottbus.[1] Hier entwickelte er sich beim SC Cottbus unter seinem Trainer Gerd Müller zu einem der bekanntesten Radrennfahrer der DDR. Es gelang ihm, im Abstand von acht Jahren jeweils eine Olympische Goldmedaille im Sprint zu gewinnen. Die Olympiateilnahme 1984 blieb ihm verwehrt. Bei den Wettkämpfen der Freundschaft, der Gegenveranstaltung der Olympia-boykottierenden Ostblockländer, erreichte Heßlich als Erster mit 9,98 s eine Zeit unter zehn Sekunden, der Rekord wurde allerdings nicht offiziell anerkannt. Allein sechs Mal siegte er beim renommierten Sprint-Klassiker Grand Prix de Paris.
Nach Abschluss seiner Karriere im Jahr 1988 wurde Heßlich 1990 persönliches Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee der DDR, nach der Wiedervereinigung Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland.
Privates
Lutz Heßlich lebt mit seiner Familie (zwei Kinder) in Cottbus, wo er ein Fahrradfachgeschäft betreibt. Sein Sohn Nico (* 1990), der schon mit seinen Leichtathletik-Leistungen die Aufnahme in die Sportschule Cottbus erreicht hatte, betreibt seit 2008 ebenfalls erfolgreich den Bahnsprint.
Heßlich ist der Urenkel des Schrittmachers Walter Heßlich; er führte u.a. den niederländischen Weltmeister Piet Dickentman. Er verunglückte tödlich 1951 beim Training auf der Radrennbahn Andreasried in Erfurt.[2] Auch dessen älterer Bruder Willi war als Schrittmacher aktiv.
Erfolge
- 1976 und 1977 Juniorenweltmeister im Sprint
- 1977 dritter Platz bei den Weltmeisterschaften
- 1979, 1983, 1985 und 1987 Weltmeister im Sprint
- 1980 Gold bei den Olympischen Spielen in Moskau
- 1981, 1982 und 1986 Vizeweltmeister
- 1988 Gold bei den Olympischen Spielen in Seoul
Einzelnachweis
- ↑ Schweriner Volkszeitung
- ↑ * Steher, Stars und Sensationen: Seit 1885 Andreasried Erfurt, Broschüre, S. 27
Weblinks
Commons: Lutz Heßlich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Fahrradcenter Lutz Heßlich
- Lutz Heßlich in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Lutz Heßlich in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Die Rekordfahrt Heßlichs 1984 auf youtube.com
Olympiasieger im Sprint1896: Paul Masson | 1900: Georges Taillandier | 1920: Maurice Peeters | 1924: Lucien Michard | 1928: Roger Beaufrand | 1932: Jacobus van Egmond | 1936: Toni Merkens | 1948: Mario Ghella | 1952: Enzo Sacchi | 1956: Michel Rousseau | 1960: Sante Gaiardoni | 1964: Giovanni Pettenella | 1968: Daniel Morelon | 1972: Daniel Morelon | 1976: Anton Tkáč | 1980: Lutz Heßlich | 1984: Mark Gorski | 1988: Lutz Heßlich | 1992: Jens Fiedler | 1996: Jens Fiedler | 2000: Marty Nothstein | 2004: Ryan Bayley | 2008: Chris Hoy
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