Luna 2

Luna 2
Mondsonde Lunik 2

Lunik 2 war die erste Raumsonde, die gezielt auf dem Mond aufschlug. Die Sonde wurde am 12. September 1959 im Rahmen der Lunik-Mission von der Sowjetunion gestartet und erreichte nach 34,5 Stunden den Erdtrabanten. Auf dem Flug wurde in etwa 130.000 km Erdentfernung ein Blitzlicht (Natriumdampf) gezündet, das für Observatorien auf der Erde sichtbar war und neben der Bahnverfolgung auch als Experiment zur Gasausdehnung im Weltraum diente.

Kurz vor dem harten Aufschlag zwischen den Kratern Autolycus und Archimedes – am Rand der ihr zu Ehren im Jahr 1970 in Sinus Lunicus benannten Mondbucht – bei einer Geschwindigkeit von 3,3 km/s (ca. 12.000 km/h), wurden Metallstreifen mit sowjetischen Emblemen ausgestoßen. Die dritte Raketenstufe, die der Sonde folgte, schlug etwa 30 Minuten später ebenfalls oberhalb des Sumpfes der Fäulnis, Palus Putredinis, zwischen den Kratern Archimedes und Autolycus ein und zwar recht genau auf dem Nullmeridian und etwa 29,1 Grad nördlicher Breite. Zwei einem Fußball ähnelnde Objekte enthielten einen Sprengsatz, wodurch einzelne fünfeckige Embleme aus rostfreiem Stahl freigesetzt wurden. Die Sonde wurde vor dem Start keimfrei gemacht, um keine irdischen Kleinlebewesen auf den Mond einzuschleppen.

Lunik 2 ähnelte ihrem Vorgänger Lunik 1, war also ein sphärischer 390 kg schwerer Körper mit einer dominanten Antenne und einem Instrumententeil. Die Sonde war mit einem Geigerzähler, einem Magnetometer, einem Mikrometeoriten-Detektor sowie einem Szintillationszähler ausgestattet. Die Raumsonde besaß keine eigene Antriebseinheit. Lunik 2 bestätigte die Messung der am Mond vorbeigeflogenen Sonde Lunik 1, nach der der Mond im Vergleich zur Erde über kein nennenswert starkes Magnetfeld oder einen vergleichbar starken Strahlungsgürtel verfügt.

Die sowjetische Mondforschung wurde bald darauf mit Lunik 3 weitergeführt.

Literatur

  • E. Clark: Soviets Hit Moon, Data Flow Improves. In: Space Technology. 2, Nr. 4, Oktober 1959, S. 4–6
  • William Roy Shelton: Soviet Space Exploration. The First Decade. Barker, London 1969, ISBN 0-213-17799-4
  • Brian Harvey: The New Russian Space Programme from Competition to Collaboration. Wiley, Chichester 1996, ISBN 0-471-96014-4

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