- Luis Sepúlveda
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Luis Sepúlveda in Arona beim Büchersignieren (2006)
Luis Sepúlveda (* 4. Oktober 1949 in Ovalle) ist ein chilenischer Schriftsteller, Regisseur, Journalist und politischer Aktivist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sepúlveda studierte Bühnentechnik.[1] Noch in seiner Jugend schloss er sich der chilenischen Sektion der bolivianischen ELN[1] an und gehörte bis zu dessen Ende, bis zu dem Putsch am 11. September 1973[2] der Leibgarde von Salvador Allende an. Unter der Pinochet-Diktatur wurde er dann verhaftet und zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.[3] Auf weltweiten Druck, vor allem von Amnesty International, wurde er unter Hausarrest gestellt. Nach gelungener Flucht ging er für ein Jahr in den Untergrund und beteiligte sich am Widerstand. Nach seiner zweiten Verhaftung wurde er als politischer Häftling zu 28 Jahren verurteilt, die er im Gefängnis in Temuco[2] absitzen sollte. Nach erneutem weltweiten Protest wurde das Urteil in acht Jahre Exil umgewandelt.[3] In Ecuador gründete Sepúlveda eine Theatergruppe für Peru, Ecuador und Kolumbien.[4] Später schloss er sich den Sandinistas in Nicaragua an.[2]
Nachdem Deutschland ihm Asyl gewährt hatte, lebte er ab 1980[3] für über 10 Jahre[5] in Hamburg. Sepúlveda fuhr als Lastwagenfahrer auf der Strecke Hamburg – Istanbul.[2] Er arbeitete auch als Journalist für den Spiegel (u.a. während des Krieges in Angola)[2] und für die UNESCO.[5]
Nach einem weiteren Exil in Frankreich[6] lebt Luis Sepúlveda seit 1996 in Gijón, Spanien.
Werke
Sein bekanntester Roman ist Un viejo que leía novelas de amor (Der Alte, der Liebesromane las), der im Jahr 1989 erschien und in 46 Sprachen übersetzt wurde. Der Roman gilt als «makellose Verteidigung des Amazonas-Urwaldes» und der Kultur der Shuar. Viele von Sepúlvedas Werken handeln von ökologischen Themen oder enthalten autobiographische Elemente.
- Crónica de Pedro Nadie. 1969.
- Los miedos, las vidas, las muertes y otras alucinaciones. 1986.
- Cuaderno de viaje. 1987.
- Mundo del fin del mundo. 1989. deutsch: Die Welt am Ende der Welt.
- Un viejo que leía novelas de amor. 1989. deutsch: Der Alte, der Liebesromane las. Dtv, 2002 (übersetzt von Gabriela Hoffmann-Ortega Lleras), ISBN 9783423129978.
- La frontera extraviada. 1994.
- Nombre de torero. 1994. deutsch: Die Spur führt nach Feuerland. 1997 (übersetzt von Harry Stürmer), ISBN 3924737487.
- Al andar se hace el camino se hace el camino al andar. 1995. deutsch: Patagonia Express. 1998 (übersetzt von Willi Zurbrüggen).
- Historia de una gaviota y del gato que le enseñó a volar. 1996. deutsch: Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte. Fischer Schatzinsel, Frankfurt 1997 (übersetzt von Willi Zurbrüggen), ISBN 9783596850211.
- Diario de un killer sentimental. 1998. deutsch: Tagebuch eines sentimentalen Killers. Carl Hanser Verlag, München 1999 (übersetzt von Willi Zurbrüggen), ISBN 9783446196629.
- Desencuentros. 1997. deutsch: Wie man das Meer sehen kann. Dtv, 2005 (übersetzt von Willi Zurbrüggen), ISBN 9783423132978.
- Hot line. 2002.
- Moleskine, apuntes y reflexiones. 2004.
- Historias marginales. PLANETA, 2007, ISBN 9788432217524.
- Yacaré.
- Komplot: Primera parte de una antologia irresponsable.
- La sombra de lo que fuimos. 2009. deutsch: Der Schatten dessen, was wir waren. Rotpunktverlag, Zürich 2011 (übersetzt von Willi Zurbrüggen), ISBN 9783858694553.
Preise und Auszeichnungen
Luis Sepúlveda hat unter anderem die folgenden literarischen Auszeichnungen erhalten:
- Premio Gabriela Mistral de poesía (1976)
- Premio Tigre Juan de novela (1988) (Preis für Literatur zu ökologischen Themen)
- Premio de relatos cortos «La Felguera» (La Felguera-Preis für Kurzprosa)
Einzelnachweise
- ↑ a b Luis Sepulveda. taz, 9. September 2003, abgerufen am 19. Januar 2009.
- ↑ a b c d e Luis Sepúlveda: Pinochet sans peine ni gloire. Le Monde diplomatique, Januar 2007, abgerufen am 20. Januar 2009 (französisch).
- ↑ a b c Luis Sepulveda, Gewerkschaftsforum Hannover: Massenstreik + politische Lage in Chile. Linke Zeitung, 2. Dezember 2008, abgerufen am 20. Januar 2009.
- ↑ Luis Sepúlveda. fischerverlage, abgerufen am 18. Januar 2009.
- ↑ a b Luis Sepúlveda. Krimi-Couch, abgerufen am 18. Januar 2009.
- ↑ Luis Sepúlveda: Wie man das Meer sehen kann; Desencuentros. Cervantes, abgerufen am 18. Januar 2009.
Weblinks
- Literatur von und über Luis Sepúlveda im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Luis Sepúlveda im Katalog des Ibero-Amerikanischen Instituts Preußischer Kulturbesitz, Berlin
- Enrique Portilla Fuentes: Luis Sepúlveda: „Die neue chilenische Erzählung ist nur ein Firlefanz“. Quetzal Leipziger Lateinamerika e.V., Herbst 1995, abgerufen am 18. Januar 2009.
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