Luftlandebrigade 26

Luftlandebrigade 26
Luftlandebrigade 26 "Saarland"
Verbandsabzeichen der Luftlandebrigade 26 "Saarland"
Verbandsabzeichen
Aufstellung 1958
Land DeutschlandDeutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Bundeswehr Logo Heer with lettering.svg Heer
Typ Brigade der Eingreifkräfte
Unterstellte
Truppenteile

StKp LLBrig 26.png Stab/ Stabskompanie
LLAufklKp 260.jpg LuftlandeaufklärungsKp 260
LLPiKp 260.jpg Luftlandepionierkompanie 260
Fallschirmjägerbataillon 261 Fallschirmjägerbataillon 261
Luftandeunterstützungsbataillon 262 LuftlandeunterstützungsBtl 262
Wappen Fallschirmjägerbataillon 263 Fallschirmjägerbataillon 263

Stärke ~ 3500
Unterstellung DSO.png Division Spezielle Operationen
Sitz des Stabes Saarlouis
Spitzname Saarlandbrigade
Kommandeur
Kommandeur Brigadegeneral Eberhard Zorn

Die Luftlandebrigade 26Saarland“ mit Sitz des Brigadestabes in Saarlouis ist ein etwa 3.500 Mann starker Verband der Division Spezielle Operationen. Die Brigade wird auch gemäß ihrer fast vollständigen Stationierung im Saarland als "Saarlandbrigade" bezeichnet. Weitere Truppenteile liegen in Rheinland-Pfalz. Die Luftlandebrigade 26 gehört zum größten Teil zu den Eingreifkräften der Bundeswehr, der Verband stellt daher den überwiegenden Anteil an Fallschirmjägern und Luftlandetruppen der Eingreifkräfte des Heeres. Das Brigademotto lautet: „Einsatzbereit – jederzeit – weltweit“. Die Brigade grüßt mit „Glück ab“.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Die Brigade führt die spezialisierten Fallschirmjägerbataillone 261 und 263 sowie das Luftlandeunterstützungsbataillon 262 und ist als Teil der Eingreifkräfte befähigt innerhalb von 24 bis 72 Stunden einen luftbeweglichen Gefechtsverband „spezielle Operationen“ aus den Truppenteilen der Brigade zu stellen. Dazu arbeitet die Brigade ggf. mit Spezialkräften bei Schutz- und Evakuierungsoperationen. Weiterhin ist die Brigade befähigt, begrenzte Anfangsoperationen zum Schaffen von Voraussetzungen für den Einsatz anderer Kräfte durch Nehmen und Halten von Schlüsselgelände durchzuführen. Die Brigade führt außerdem spezialisierte Kräfte bei Operationen in der Tiefe gegen Einrichtungen, Kräfte und Mittel der Führung und Logistik des Gegners.

Geschichte

Angehörige des Fallschirmjägerbataillons 261 1993 in Somalia
Abordnung der Brigade in Paris

Die Brigade wurde 1958 als Luftlandekampfgruppe B9 in Esslingen aufgestellt, verlegte im selben Jahr nach Sigmaringen und wurde in Luftlandebrigade 26 umbenannt. 1959 wurde der Name in Fallschirmjägerbrigade 26 umbenannt, bis sie 1972 wieder ihren alten und jetzigen Namen erhielt.1972 verlegte der Stab nach Saarlouis, so dass die Brigade vollständig im Saarland stationiert war und ihr daher 1991 der Namenszusatz „Saarland“ verliehen wurde. Mit der Verlegung des Fallschirmjägerbataillon 263 von Saarlouis nach Zweibrücken hat die Brigade auch eine „Außenstelle“ in Rheinland-Pfalz.

1991 nahm die Brigade bei einer humanitären Hilfsaktion im Iran, der „Operation Kurdenhilfe“ teil und war 1992/1993 an der „Sanitätsdienstlichen Unterstützung der Vereinten Nationen in Kambodscha“ beteiligt. Im Jahre 1993 war die Brigade Leitverband für das erste Kontingent des Somalia-Einsatzes.

Seit 1995 befinden sich Soldaten aller Brigadeteile im Wechsel fast ununterbrochen auf dem Balkan im Einsatz. Am 14. März 1997 stellten in Rajlovac/Bosnien stationierte Angehörige der Brigade die bewaffnete Komponente bei der Operation Libelle zur Evakuierung deutscher und ausländischer Staatsbürger aus der albanischen Hauptstadt Tirana.

2002/2003 führte der Brigadestab mit unterstellten Truppenteilen als Leitverband die Multinationale Brigade in Kabul der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan (ISAF). 2006 nahmen Teile der Brigade am Auslandseinsatz in der Demokratischen Republik Kongo (EUFOR RD CONGO) teil.

30 Angehörige des zur Brigade gehörenden Fallschirmjägerbataillons 261 nahmen am 14. Juli 2007 an der traditionellen Militärparade aus Anlass des französischen Nationalfeiertags teil, an der erstmals Soldaten aus allen anderen EU-Staaten vertreten waren. Ab dem 16. Juli 2007 nahm für 5 Tage ein Fallschirmjägerzug, eingebunden in eine russische Kompanie in Pskow (Bleskau)/Russland an einer Luftlandeübung mit Gefechtsschießen teil. Gleichzeitig besuchte ein russischer Zug das Fallschirmjägerbataillon 263 in Zweibrücken.

Kritik

  • Im Jahr 2006 waren Soldaten der Saarlandbrigade in den Skandal um vermeintliche Totenschändungen in Afghanistan verwickelt.
  • In der Kaserne des Fallschirmjägerbataillons 263 in Zweibrücken wird seit 2006 wegen obszöner Handlungen und entwürdigenden Behandlungen staatsanwaltschaftlich ermittelt. Eine für den Einsatz der Bundeswehr im Kongo vorgesehene Kompanie war daraufhin im Jahr 2006 kurzfristig ausgetauscht worden.[1][2]

Gliederung

Gliederung der Luftlandebrigade
Altes Verbandsabzeichen der Brigade

Die Luftlandebrigade 26 gliedert sich wie folgt:

Verbandsabzeichen

Das Verbandsabzeichen der Division Spezielle Operationen sowie die Verbandsabzeichen der unterstellten Brigaden zeigt als Symbol der Luftlandekräfte einen goldenen Adler im Sturzflug auf blauem Grund. Als Hinweis auf die Spezialkräfte der Division ist auf dem Wappen unter dem Adler ein nach oben zeigender schwarzer Pfeil abgebildet. Der Adler ist so auch im Barettabzeichen der Fallschirmjägertruppe abgebildet. Die rote Paspelierung weist auf die Stellung als 2. Brigade der Division hin.

Auch das alte Verbandsabzeichen aus der Zeit der Unterstellung unter die 1. Luftlandedivision war aus demselben Grund rot umrandet. Es zeigte einen entfalteten Fallschirm in Schattenfarbe auf blauen Grund mit "eingehängtem" nach unten deutenden Pfeil. Die Symbolik bezieht sich auf die Luftlandeaufgaben des Verbandes und taucht vereinfacht auch in Form des taktischen Zeichens der NATO-Fallschirmjägertruppen auf.

Kommandeure

Die Kommandeure der Brigade waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
15 Oberst Eberhard Zorn 14. Januar 2010 ---
14 Oberst Volker Bescht 29. August 2005 14. Januar 2010
13 Oberst Hans-Werner Fritz 2003 29. August 2005
12 Oberst Manfred Schlenker (2000) (2002)
11 Oberst Henning Glawatz (1996) (1999)
10 Oberst Hans-Heinrich Dieter 1. April 1994 (1995)
9 Oberst Helmut Harff 1. April 1990 31. März 1994
8 Oberst Fritz Eckert 1. April 1983 31. März 1990
7 Oberst Herbert Hagenbruck April 1976 31. März 1983
6 Oberst Hans Kubis September 1973 März 1976
5 Oberst Helmut Liebeskind Oktober 1970 September 1973
4 Oberst Heinrich Schwiethal Oktober 1968 September 1970
3 Oberst Karl-Albert Keerl April 1967 Oktober 1968
2 Oberst Hans-Werner Voss Oktober 1963 April 1967
1 Oberst Erich Timm Oktober 1958 September 1963

Weblinks

Literatur

  • Sören Sünkler: Die Spezialverbände der Bundeswehr. Stuttgart: Motorbuch Verlag 2007. ISBN 3613025922
  • Sören Sünkler: K-ISOM 1. Ausgabe 2008, Artikel LLBrig. 26, Sept.-Okt. 2008, KOMMANDO- International Special Operations Magazine ISSN-1866-9360.

Anmerkungen

  1. Linie eins – Stadtzeitung für Kaiserslautern: Dattel ins Gesäß gesteckt. Kompaniechef muss sich wegen obszöner Aufnahmerituale verantworten
  2. Video bei tagesschau.de - Bericht über entwürdigendes Verhalten in der Kaserne in Zweibrücken

siehe auch


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