Ludwig Otto Hesse

Ludwig Otto Hesse
Ludwig Otto Hesse, Fotografie um 1860

Ludwig Otto Hesse (* 22. April 1811 in Königsberg (Preußen); † 4. August 1874 in München) war ein deutscher Mathematiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hesse wurde in Königsberg als Sohn von Johann Gottlieb Hesse, einem Kaufmann und Brauereibesitzer und dessen Frau Anna Karoline Reiter (1788-1865) geboren. Er studierte in seiner Heimatstadt an der Albertina bei Carl Gustav Jacob Jacobi und war dort beim Corps Masovia aktiv. Zu seinen Lehrern zählten auch Bessel, Neumann, und Richelot. Bei Jacobi promovierte er 1840 über das Thema De octo punctis intersectionis trium superficium secundi ordinis. 1841 folgte die Habilitation. Im selben Jahr heiratete er Marie Sophie Emilie Dulk, die Tochter des Pharmazeuten und Chemieprofessors Friedrich Philipp Dulk (1788-1852). Das Ehepaar hatte einen Sohn und 5 Töchter. Hesse war eine Weile als Physik- und Chemielehrer an der Gewerbeschule in Königsberg und als Privatdozent an der Albertina tätig, 1845 wurde er zum außerordentlicher Professor in Königsberg ernannt und folgte 1855 einen Ruf nach Halle, 1856 nach Heidelberg bis er schließlich 1868 nach München an die dortige neu gegründete Polytechnische Schule berufen wurde. 1869 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Wissenschaftlich war er am produktivsten in seiner Königsberger Zeit. Hesse beschäftigte sich insbesondere mit der analytischen Geometrie und den Determinanten. Er führte die Hesse-Matrix und deren Determinante und die Hessesche Normalform der Ebene ein. Nach dem späteren Urteil von Felix Klein bekam ihm jedoch der Wechsel nach Heidelberg nicht, er „erlag dem Reiz der Neckarstadt, die zwar ein Platz geistiger Anregung, sehr viel weniger aber der angestrengten Arbeit ist [… und] seine mathematische Produktivität ging darüber in die Brüche. […] In München wandte er sich wieder der schaffenden Tätigkeit zu, aber nur mit geteiltem Erfolg. Die Sicherheit, Richtiges und Falsches zu scheiden war ihm abhanden gekommen.[1]

Schriften

  • Vorlesungen über analytische Geometrie des Raumes. Leipzig (3. A. 1876)
  • Vorlesungen aus der analytischen Geometrie der geraden Linie, des Punktes und des Kreises. Leipzig (1881). Hrsg. A. Gundelfinger
  • Die Determinanten elementar behandelt. Leipzig (2. A. 1872)
  • Die vier Species. Leipzig (1872)

Seine Gesammelten Werke wurden 1897 von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Felix Klein: Vorlesungen über die Entwicklung der Mathematik im 19. Jahrhundert. In: Grundlehren der mathematischen Wissenschaften. 24/25. S. 159, Berlin [u.a.], Springer-Verlag (Reprint 1979) digitalisierter Volltext

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