Lucia-Fest

Lucia-Fest
Die hl. Lucia, von Domenico Beccafumi (1486–1551)

Lucia (* um 283 in Syrakus, Italien; † um 303 ebenda) ist eine frühchristliche Heilige, geweihte Jungfrau und Märtyrerin.

Ihr Name Lucia bedeutet die Leuchtende von lateinisch lux (das Licht).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lucia vor dem Richter kann nicht von der Stelle bewegt werden (Gemälde von 1532).

Eine Grabinschrift um 400 in der Katakombe San Giovanni in Syrakus und ihre Erwähnung in allen Martyrologien lassen es als sicher erscheinen, dass sie gelebt hat. Um 600 gab es bereits ein Luciakloster in Syrakus und Rom.

Die frühesten Beschreibungen ihres Martyriums sind aus dem 5. oder 6. Jahrhundert erhalten, wurden mit zahlreichen Wundern ausgeschmückt und weisen Ähnlichkeiten mit der Biografie der heiligen Agatha auf.

Nach diesen Quellen war sie die Tochter eines reichen römischen Bürgers von Syrakus (heute Siracusa), der jedoch früh starb. Ihre Mutter Eutychia wollte sie verheiraten, doch Lucia hatte die Ehelosigkeit um Christi willen gelobt und schob die Verlobung hinaus. Als ihre Mutter nach einem Gebet am Grab der heiligen Agatha in Catania von den Leiden des Blutflusses geheilt wurde, stimmte Eutychia dem Gelübde zu. Lucias zurückgewiesener Bräutigam klagte sie in der Diokletianischen Verfolgung als Christin an. Der Richter Paschasius wollte sie in ein Bordell bringen lassen, doch auch ein Ochsengespann und 1.000 Männer konnten sie nicht fortbewegen. Nach verschiedenen Martern und Wundern wurde sie schließlich mit einem Schwertstich in den Hals getötet. Andere Legenden berichten auch, dass man ihr die Augen herausgerissen hat.

Ihre Reliquien sollen um 1038 nach Konstantinopel und von dort 1204 nach Venedig gebracht worden sein. Dort wurde sie zunächst in der Kirche Santa Lucia beigesetzt. 1860 wurde diese abgerissen, da man Platz für den Bahnhof Santa Lucia benötigte. Ihre Gebeine wurden in die nahegelegene Kirche Sante Geremia e Lucia umgebettet. 1935 wurde für den Kopf ihrer Reliquie eine Silbermaske angefertigt.

Nach anderen Berichten kamen ihre Reliquien Anfang des 8. Jahrhunderts nach Corfinum (heute Pentima) und 970 nach Metz.

Gedenktag

In den christlichen Kirchen ist ihr Gedenktag der 13. Dezember. Er ist oft verbunden mit Lichtriten, da er vor der Gregorianischen Kalenderreform auf die Wintersonnenwende fiel.

Sie wird bei Augenleiden, Blutfluss, Halsschmerzen und Ruhr angerufen. Sie ist die Patronin der Armen, der Blinden, reuigen Dirnen, der kranken Kinder und der Städte Syrakus und Venedig. Auch die Anwälte, Bauern, Elektriker, Glaser, Kutscher, Messerschmiede, Näherinnen, Pedelle, Polsterer, Sattler, Schneider, Schreiber und Weber haben sie zur Patronin.

Luciafest in Schweden

Hauptartikel: Luciafest

In Schweden ist das Luciafest am 13. Dezember ein fester Bestandteil des vorweihnachtlichen Brauchtums. Es ist geprägt vom Tragen weißer Gewänder und häuslichen Elementen wie traditionellem Gebäck und Gesang. Die Feierlichkeiten beginnen meist am Morgen in der Familie und setzen sich in Kindergärten, Schulen und am Arbeitsplatz fort.

Eine besondere schwedische Ausprägung des Festes lässt sich frühestens für das Mittelalter nachweisen. Aus dieser Zeit gibt es Berichte über Feierlichkeiten, mit denen die Landbevölkerung das Ende der vorweihnachtlichen landwirtschaftlichen Arbeiten und den Beginn des Weihnachtsfastens beging. Zu einem landesweiten Brauch entwickelte sich das Luciafest dagegen erst in den letzten hundert Jahren. Ende des 19. Jahrhunderts griff das Stockholmer Freilichtmuseum Skansen die westschwedischen Luciatraditionen auf, um sie für kommende Generationen zu bewahren. In der Folge fand das Luciafest einen festen Platz im schwedischen Brauchtum.

Ikonografie

Sie wird meist mit dem Schwert und dem Palmzweig (beides Attribute des Martyriums, dem Buch, der Öllampe, manchmal auch mit zwei Augen auf einer Schüssel dargestellt.

Literatur

  • Ottavio Garana: Santa Lucia di Siracusa. Siracusa, 1955
  • Sigebert von Gembloux: Acta Sanctae Luciae, ed. Tino Licht, Heidelberg 2008 (=Editiones Heidelbergenses 34), ISBN 978-3-8253-5368-1
  • Maria-Barbara von Stritzky: Lexikon der Heiligen und der Heiligenverehrung. 2. Band. Herder, Freiburg i. B. 2003, ISBN 3-451-28190-2
  • Otto Wimmer, Hartmann Melzer, Josef Gelmi (Bearb.): Lexikon der Namen und Heiligen. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-63-5

Weblinks


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