Louis Remy de la Fosse

Louis Remy de la Fosse

Louis Rémy de la Fosse (* um 1659 in Frankreich; † 17. September 1726 in Darmstadt) war ein französischer Architekt des Barock, der in Deutschland wirkte.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Familie

Über seine Herkunft und Ausbildung ist wenig bekannt. Möglicherweise ist er Sohn des Malers Charles de Lafosse. Wahrscheinlich emigrierte er nach der Aufhebung des Edikts von Nantes aus Frankreich nach Deutschland. Er ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Vater des Kartographen und Kupferstechers Georges Louis Le Rouge. Möglicherweise ist daher sein richtiger Name Nicolaus Le Rouge. Eine Emigration aus Frankreich wegen der Aufhebung des Edikts von Nantes ist unwahrscheinlich, da er 1726 als Katholik beerdigt wurde.

Leben

Bis 1705 arbeitete er als Zeichner im Atelier von Johann Friedrich Eosander in Berlin. Aus dem Jahr 1705 ist sein nicht ausgeführter Entwurf für das Schloss Charlottenburg in Berlin überliefert. Zum Jahresanfang 1706 wird er zum ersten Architekten am Hof Georg Ludwigs in Hannover ernannt. Von 1706 bis 1709 arbeitete er in Hannover, in den Jahren 1710 und 1711 in Kassel und in der Folgezeit bis 1714 wieder in Hannover. Ab 1714 war er leitender Ingenieur in Darmstadt in den Diensten des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt und leitete bis zu seinem Tode das gesamte Zivil- und Militärbauwesen. Er war außerdem für die Regulierung des Rheins und die damit verbundenen Wasserbauten verantwortlich. Ferner geht der Plan für ein Heckentheater im Großen Garten von Herrenhausen auf ihn zurück; die Abbildung findet sich im Stichwerk von Georges Louis Le Rouge.

Werke

Umbauplan für das Residenzschloss in Darmstadt

Literatur

  • Helmut Knocke: Louis Remy de la Fosse. In: Hannoversches biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlüter, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 119.
  • Horst Kruse: Das Ständehaus 1710-1881 und der Architekt Remy de la Fosse. In: Hannoversche Geschichtsblätter. N. F. 51, 1997, ISSN 0342-1104, S. 195–284.
  • Michel Racine (Hrsg.): Créateurs de jardins et de paysages de la Renaissance au XXIe siècle. Band 1: De la Renaissance au début du XIXe siècle. Actes Sud, Arles 2001, ISBN 2-7427-3280-2, S. 143.
  • Joseph Schlippe: Louis Remy de la Fosse und seine Bauten. In: Quartalblätter des Historischen Vereines für das Großherzogtum Hessen, N.F. 5. Band (1915), S. 291ff.
  • Joseph Schlippe: Louis Remy de la Fosse und seine Bauten. Darmstadt, Techn. Hochsch., Diss., 1916 (Aus: Quartalblätter des Historischen Vereines für das Großherzogtum Hessen. N.F ; 5,17-20.1915/1916)
  • Jürgen Rainer Wolf (Red.): Louis Remy de la Fosse (Ausstellungskatalog, Darmstadt in der Zeit des Barock und Rokoko Bd.2), Darmstadt 1980, 148 S.

Weblinks

 Commons: Louis Remy de la Fosse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rémy — Remy, Rémy, Remi oder Rémi ist ursprünglich ein männlicher Vorname, existiert aber auch als Nachname. Der Name ist über das Lateinische aus der keltischen Sprache vor allem im Gebiet des heutigen Frankreich und Belgien eingezogen. Er bezieht sich …   Deutsch Wikipedia

  • Remy — Remy, Rémy, Remi oder Rémi ist ein männlicher Vorname und ein Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Bekannte Namensträger 1.1 Vorname 1.2 Familiennamen Remy, de Remy und von Remy …   Deutsch Wikipedia

  • Fosse — ist Name oder Namensbestandteil mehrerer geografischer Objekte: Fosse, Pyrénées Orientales, Frankreich Fosse (Fluss), ein Nebenfluss der Vesle in der Champagne La Fosse Corduan, Aube, Frankreich La Fosse de Tigné, Maine et Loire, Frankreich La… …   Deutsch Wikipedia

  • Fosse (disambiguation) — Fosse may refer to:Places* Fosse, town in France * Fosses, Val d Oise, France * Fosses la Ville, Namur, Belgique * La Grande Fosse, Vosges, France * La Petite Fosse, Vosges, France * Nayemont les Fosses, Vosges, France * Fosse, village in Norway… …   Wikipedia

  • La Fosse — Fosse bzw. Fosses ist Name oder Namensbestandteil mehrerer geografischer Objekte: Fosse, Pyrénées Orientales, Frankreich Fosse (Fluss), ein Nebenfluss der Vesle in der Champagne Fosses la Ville, Provinz Namur, Belgien, mit der Abtei Fosses La… …   Deutsch Wikipedia

  • Georges Louis de La Fosse — Georges Louis Le Rouge (* um 1707 in Hannover; † um 1790) war Kartograph, Architekt, Zeichner und Kupferstecher und betätigte sich auch als Herausgeber und Verleger des eigenen umfangreichen druckgraphischen Werks. Etwas bekannter wurde sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Georges-Louis Le Rouge — née à Hanovre vers 1707 mort vers 1790) est un cartographe, graveur et architecte du XVIIIe siècle, geographe du Roi Louis XV, auteur d atlas, de cartes, de plans de bataille et relevance de place fortes. Sommaire 1 Biographie 2 Œuvre… …   Wikipédia en Français

  • Ernest Louis, Landgrave of Hesse-Darmstadt — Ernest Louis of Hesse Darmstadt (German: Ernst Ludwig ) (15 December, 1667 12 September, 1739) was Landgrave of Hesse Darmstadt from 1678 to 1739. His parents were Landgrave Louis VI of Hesse Darmstadt and Elisabeth Dorothea of Saxe Coburg (1640… …   Wikipedia

  • Georges Louis Le Rouge — (* um 1707 in Hannover; † um 1790) war Kartograph, Architekt, Zeichner und Kupferstecher. Er betätigte sich auch als Herausgeber und Verleger des eigenen umfangreichen druckgraphischen Werks. Sein Spätwerk unter der Sammelbezeichnung Jardins… …   Deutsch Wikipedia

  • La Fosse —   [la foːs], Lafosse,    1) Charles de, französischer Maler, * Paris 15. 6. 1636, ✝ ebenda 13. 12. 1716; Schüler von C. Le Brun, hielt sich 1658 63 in Rom und Venedig auf. Er war v. a. von der venezianischen Malerei, P. P. Rubens und Correggio… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”