Anton Losinger

Anton Losinger
Wappen Anton Losinger, Weihbischof in Augsburg

Anton Losinger (* 27. Juli 1957 in Friedberg (Bayern)) ist Weihbischof und Dompropst im Bistum Augsburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Anton Losinger besuchte von 1968 bis 1977 das Johann-Michael-Sailer-Gymnasium in Dillingen an der Donau und studierte im Anschluss bis 1983 Philosophie und Katholische Theologie an der Universität Augsburg. Zum Diakon wurde er am 30. Oktober 1982 [1] geweiht. Am 3. Juli 1983 empfing er durch Bischof Josef Stimpfle in Augsburg die Priesterweihe.

1988 wurde Anton Losinger im Fach Theologie mit der Dissertation zum Thema Iusta autonomia.[2] Studien zu einem Schlüsselbegriff des Zweiten Vatikanischen Konzils promoviert. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre von 1989 bis 1993 folgte Losingers Promotion zum Dr. rer. pol. mit der Dissertation über die Gerechte Vermögensverteilung. Das Modell Oswald von Nell-Breunings. Anschließend war Anton Losinger von 1994 bis 1995 Gastprofessor an der School of Philosophy der Catholic University of America in Washington D.C.

1997 bis 2000 war Losinger als Pfarrer in den Gemeinden St. Peter und Paul in Irsee im Allgäu und St. Laurentius in Ingenried tätig. Im Jahr 2000 folgte die Ernennung zum Domkapitular und Leiter des Referates „Schule und Bildung“ im Bischöflichen Ordinariat des Bistums Augsburgs. Am 6. Juni 2000 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Vazi-Sarra und zum Weihbischof in Augsburg. Die Bischofsweihe spendete ihm Bischof Viktor Josef Dammertz OSB am 16. Juli desselben Jahres im Augsburger Dom; Mitkonsekratoren waren der Bamberger Erzbischof Karl Braun und Weihbischof Josef Grünwald. Sein Wahlspruch Spiritus est qui vivificat („Der Geist ist es, der lebendig macht“) entstammt den Johannesevangelium (Joh 6,63 EU).

2009 wurde er zum Dompropst des Augsburger Domkapitels gewählt.

2010 wurde Losingers Name als möglicher Nachfolger für den zurückgetretenen Walter Mixa oft in den Medien genannt; z.B. als er Ende April den Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch und den Münchener Erzbischof Reinhard Marx bei einer Privataudienz bei Papst Benedikt XVI. begleitete.[3] Losinger galt auch als ein möglicher Nachfolger für Mixa.[4]

Mitgliedschaften

Im Jahr 2005 wurde Anton Losinger durch Beschluss der Bundesregierung in den Nationalen Ethikrat berufen. Nach dessen Auflösung im Februar 2008 gehört Losinger seit April 2008 dem Deutschen Ethikrat an, in den er vom Bundestagspräsidenten berufen wurde.[5]

2006 gab Anton Losinger im Nationalen Ethikrat ein Minderheitsvotum zum Thema Sterbehilfe ab.[6]

Er ist ferner Mitglied in der Kommission für soziale und gesellschaftliche Fragen der Deutschen Bischofskonferenz und der Kommission der europäischen Bischofskonferenzen.[7]

Auszeichnungen

  • Albertus-Magnus-Preis der Diözese Augsburg
  • Wissenschaftspreis des Katholisch-sozialen Instituts der Erzdiözese Köln (1994)

Veröffentlichungen

  • Iusta autonomia. Studien zu einem Schlüsselbegriff des Zweiten Vatikanischen Konzils. Schöningh Paderborn 1989, ISBN 978-3-506-70228-9
  • Gerechte Vermögensverteilung. Das Modell Oswald von Nell-Breunings. Schöningh, Paderborn 1994, ISBN 978-3-506-70234-0
  • Relative Autonomy. The Key to Understanding Vatican II. Peter Lang , Frankfurt u.a.O. 1997, ISBN 0-8204-3260-1.
  • The Anthropological Turn. The Human Orientation of the Theology of Karl Rahner. Fordham-University-Press, New York 2000, ISBN 0-8232-2067-2.
  • The Ethical Implications of the Economic Order. In: Michel Lejeune, Philipp W. Rosemann (Eds.): Business Ethics in the African Context Today. UMU Studies in Contemporary Africa, Vol. 1, Uganda Martyrs University Press, Nkozi-Kampala 1996.
  • Der anthropologische Ansatz in der Theologie Karl Rahners. Reihe: Orientierungspunkt Mensch. 2. erw. Auflg., EOS, St. Ottilien 1992.

Einzelnachweise

  1. Der Tisch ist gedeckt, was Bischöfen schmeckt, Hrsg. Helmuth Knörzer
  2. Der Begriff wird übersetzt mit relativer Autonomie. Siehe Ursula Nothelle-Wildfeuer: Soziale Fragen an Glaube und Kirche. Ziffer 3. Die neue Ordnung
  3. vaticanhistory.de 29. April 2010
  4. Welt am Sonntag 24/2010 vom 13. Juni 2010, S. 3. Zitat: Knebel, der neben Weihbischof Losinger in den Medien als Kandidat für die Mixa-Nachfolge genannt wird, ...
  5. Mitglieder des Ethikrats benannt. Auf: sueddeutsche.de, 13. Februar 2008.
  6. Manifest der Zerrissenheit - Die Stellungnahme des Nationalen Ethikrates zeigt: Beim Thema Sterbehilfe gibt es keinen Konsens. Auf: sueddeutsche.de, 13. Juli 2006.
  7. Augsburger Allgemeine vom 22. Oktober 2010: Zur Person

Weblinks


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