Logger (Segelflug)

Logger (Segelflug)
Ein Logger zur Dokumentation und Auswertung von Segelflügen

Ein Logger (engl. to log: aufzeichnen) ist ein Gerät, das vor allem in Segelflugzeugen zur Dokumentation des Flugwegs eingesetzt wird. Es besteht im wesentlichen aus einem Global Navigation Satellite System (GNSS) und einem elektronischen Höhenmesser.

Die Internationale Segelflugkommission (IGC) entwickelte eine Spezifikation, der alle anerkannten Logger entsprechen müssen.[1]

Logger zeichnen die GNSS Daten und den Luftdruck in Intervallen von 1-15 Sekunden auf. Die Daten werden in einem Flash-Speicher gespeichert. Während der normalen Flugphase beträgt das Intervall 5-15 Sekunden, in der Nähe von Wendepunkten beträgt es 1-2 Sekunden.

Das Druckmesssystem muss vor dem Start nach der ICAO ISA (International Civil Aviation Organisation International Standard Atmosphere) kalibriert werden. Der Logger erzeugt von jedem Flug eine Datei, in der in einem Abstand von wenigen Sekunden die jeweilige Position und Höhe aufzeichnet ist. Um die Daten vor Fälschungen zu schützen, werden sie mit einer Digitalen Signatur versehen. Bei Segelflugzeugen mit Klapptriebwerk zeichnet der Logger auch die Motorlaufzeit auf, um sicherzustellen, dass die gewertete Strecke tatsächlich ohne Motorhilfe zurückgelegt wurde. Diese Datei mit dem Suffix „.igc“ lässt sich nach der Landung auf einen Computer übertragen, so dass der Flug mit entsprechenden Programmen detailliert ausgewertet werden kann.

Der Logger bedeutet eine erhebliche Vereinfachung des Segelflugsports. Vorher war eine vergleichsweise umständliche Prozedur mit abfotografierten Formularen, Sportzeugen, aus der Luft fotografierten Wendepunkten und Barographen notwendig. Die Auswertung war entsprechend (zeit-)aufwändig. Ende der 1990er Jahre löste der Logger dieses Verfahren ab. Inzwischen ist er das einzige zugelassene Dokumentationssystem.

Durch einfache Handhabung und die rasche Verbreitung des Loggers stieg die Zahl der dokumentierten Segelflugkilometer sprunghaft an, in Deutschland von 2,3 Millionen Kilometer (1991) auf 13,0 Millionen (2008).

Die am weitesten verbreiteten Modelle sind der Volkslogger[2] und der Colibri [3]. Seit dem Frühjahr 2008 ist das inzwischen recht weit verbreitete Kollisionswarnsystem FLARM ebenfalls als Logger zugelassen, sodass auf die Mitnahme eines separaten Loggers bei eingebautem FLARM unter Umständen verzichtet werden kann.

Einzelnachweise

  1. http://www.fai.org/gliding/gnss/tech_spec_gnss.asp Technical specification of recorders
  2. Volkslogger, Garrecht Avionik GmbH
  3. Colibri, LX Navigation

Siehe auch


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