Lister (Automarke)

Lister (Automarke)

Lister ist eine Automarke aus England, die 1954 von Brian Lister gegründet wurde.

Ein Lister mit Chevrolet-Motor beim Silverstone Classic
Lister-Jaguar auf dem Nürburgring
Lister Storm GTS, 2003

Lister-Sportwagen

1954 begann Brian Lister, ein britischer Rennfahrer, mit dem Bau von Sportwagen. In seiner Fabrik in Cambridge entstanden in den 1950er Jahren 34 Fahrzeuge, die zunächst von MG- oder Bristol-Motoren angetrieben wurden. Ab 1957 kamen Jaguar-Motoren zum Einsatz und die Zweisitzer wurden unter dem Namen Lister-Jaguar bei Sportwagenrennen dieser Epoche harte Gegner der Jaguar D-Type und der Aston Martin. Trotz dieser Erfolge stellte Brian Lister nach dem tödlichen Unfall von Archie Scott-Brown 1959 die Produktion von Sportwagen ein.

1986 wurde die Marke vom britischen Ingenieur und Finanzier Laurence Pearce wieder zum Leben erweckt. Zuerst betätigte man sich als Tuningunternehmen, das Jaguar XJS teilweise für Renneinsätze umrüstete. So entstanden Mitte der 1980er Jahre 90 getunte Fahrzeuge. Die finanziellen Erfolge dieser Tätigkeit führten 1990 zum Bau eines neuen Lister. Der Lister Storm GT, ausgerüstet mit einem Jaguar-V12-Motor, wurde ab 1993 gebaut. Zuerst als Rennfahrzeug geplant, gab es 1993 davon auch eine Straßenversion. Zu Beginn der neuen FIA-GT-Meisterschaft war der Lister Storm GT dort Ende der 1990er Jahre sogar das dominierende Fahrzeug.

Mit dem Bau des Lister Storm LMP für die große Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans ging das kleine Unternehmen ein erhebliches Risiko ein, das dessen Kapazitäten überstieg. Der LMP konnte nie an die Erfolge des GT-Sportwagens anschließen, und auch die Weiterentwicklung blieb durch die Konzentration auf das Le-Mans-Projekt Stückwerk. Nach frühen Ausfällen 2005 und 2006 verzichtete Lister 2007 auf einen Einsatz in Le Mans und bestreitet nur einige ausgewählte Rennen in der Le Mans Series. Der schon in die Jahre gekommene Storm wird von einem britischen Privatteam nach wie vor in der FIA-GT-Meisterschaft eingesetzt.

Lister-Monoposti

Lister Monzanapolis

Lister wird gewöhnlich nur im Zusammenhang mit Sportwagen erwähnt, Brian Lister baute aber auch Monoposti. 1956 entwickelte das Team einen Formel-2-Rennwagen dessen Basis ein Gitterrohrrahmen in Vierkantrohrbauweise war. Als Antrieb diente ein Coventry Climax-FPE-Motor mit einem Bristol-Getriebe. Der Motor war vor dem Fahrer versetzt und geneigt eingebaut. Der Wagen war nicht nur sehr klein, er war auch ein kompletter Fehlschlag.

Lister ließ sich jedoch nicht beirren und baute 1957 einen weiteren Formel-2-Wagen. Diesmal war das Fahrzeug nicht ganz so winzig und wirkte rundum überzeugender. Das Cockpit wurde durch einen verlängerten Radstand so weit wie möglich zurückverlegt. Der erste Einsatz in Goodwood verlief wieder nicht erfolgreich. Dem Wagen fehlte die Wettbewerbsfähigkeit und der Bolide musste zurückgezogen werden. Lister verfolgte das Projekt dennoch weiter, erneut wurde der Wagen umgebaut. Archie Scott-Brown, der als Fahrer vorgesehen war, starb vor Ende der Umbauarbeiten in Spa und das Projekt wurde eingestellt.

Ein spezielles Fahrzeug baute Lister für das Rennen der zwei Welten 1958. Ein Lister-Sportwagen bekam eine Aluminium-Karosserie nach dem Regelement der 500 Meilen von Indianapolis. Der Einsitzer, als Lister Monzanapolis bezeichnet, wurde von Jack Fairman gefahren. Fairman konnte sich mit dem Wagen aber nicht im Vorderfeld platzieren


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