Liste lateinischer Phrasen/T

Liste lateinischer Phrasen/T
Initiale T aus dem Book of Kells

Inhaltsverzeichnis

Tabula

Tabula gratulatoria
„Liste der Glückwünsche“
Nachbildung eines Wachstäfelchens
Tabula rasa
„Leere Tafel“: Die Römer schrieben gewöhnlich auf Wachs-Täfelchen, die man radierte, indem man mit dem flachen Ende des Schreibgriffels (Stylus) darüberstrich. John Locke gebrauchte den Ausdruck, um den menschlichen Geist bei der Geburt, vor dem Erwerb jeglicher Kenntnisse, zu beschreiben.
Tabula votiva
Votivtafel“: An Wallfahrtsorten häufig zu sehende Abbildungen von Objekten in Miniaturform, die einem Heiligen gewidmet, einer Bitte oder einem Dank Ausdruck vermitteln.

Taedium

Taedium vitae
„Lebensüberdruss“

Talis

Talis qualis
„Als solcher“

Taliter

Taliter qualiter
„So gut es eben geht“ - Beispiel: jeder erste und taliter qualiter beste.

Tam

Tam deest avaro, quod habet, quam quod non habet.
„Dem Habgierigen fehlt sowohl, was er hat, als auch, was er nicht hat.“
Tam similis et quam ovo ovum.
„So ähnlich und wie ein Ei einem Ei“: Vergleich aus den Werken des Philosophen Seneca.

Tamen

Tamen est laudanda voluntas.
„Dennoch ist der Wille zu loben.“: Verkürzte Form von „Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas.“ („Wenn auch die Kräfte fehlen, ist der Wille dennoch zu loben.“) (Ovid).
Tamen movetur
Und sie bewegt sich doch!“: „Und sie [die Erde] bewegt sich doch“ (italienisch: „Eppur si muove“) soll Galileo Galilei auf seinem Sterbebett oder beim Verlassen des Gerichtssaals gemurmelt haben.

Tandem

Tandem für vier Personen
Tandem
„Endlich“: Mit dem lateinischen Wort für „endlich“ wurde erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts eine Fahrradkonstruktion mit zwei seriell hintereinander angeordneten Plätzen bezeichnet. Seitdem wird das Wort Tandem meist missverstanden als „zwei miteinander“. Die Verwendung des lateinischen Wortes in dieser Form kommt aus dem Englischen, wo tandem mit „at length“ übersetzt wurde. Von „at length“ war es dann kein weiter Schritt zu „lengthwise“ („hintereinander“).
Tandem bona causa triumphat.
„Endlich triumphiert die gute Sache!“: Inschrift am Haus Paland im Erkelenzer Ortsteil Borschemich. Die Inschrift bezieht sich wahrscheinlich auf den Ausgang eines langen Rechts- oder Erbschaftsstreit.
Tandem patientia victrix.
„Endlich ist die Geduld Siegerin.“: Dieser Wahlspruch ziert eine der Medaillen der Stadt Osnabrück mit Bildern der Friedensstifter von 1648. „Sit pax in terris tandem (et) patientia victrix.“ („Friede sei endlich auf Erden und die Geduld siegreich.“) ist die Aufschrift auf den so genannten Friedenswunschdukaten der Stadt Nürnberg aus dem Jahr 1632.
Julian wird vom heiligen Mercurius getötet.
Tandem vicisti Galilaee.
„Schließlich hast du gesiegt, Galiläer.“: Angeblich die letzten Worte des römischen Kaisers Julian, bevor er an einer in der Schlacht erhaltenen Verwundung starb. Julian war vom Christentum zum Heidentum übergetreten und hatte das Christentum bekämpft. Mit Galiläer ist Jesus gemeint, der aus Galiläa im Norden Israels stammt. In zeitgenössischen Quellen kommt der angebliche Ausspruch nicht vor; er ist erst im 5. Jahrhundert bei dem Kirchengeschichtsschreiber Theodoret bezeugt. Es ist davon auszugehen, dass es sich um christliche Propaganda handelt. Vom Kirchenvater Hieronymus wird Kaiser Julian als wütender Hund bezeichnet, dessen früher Tod die verdiente Strafe für sein Heidentum gewesen sei. Nach seinem Tod wurde Julian von der Kirche mit dem Namen Apostata („der Abtrünnige“) gebrandmarkt.

Tantae

Tantae molis erat Romanae condere gentem.
„Solche Mühsal war es, das Römergeschlecht zu gründen.“ - Zitat aus den Werken des römischen Dichters Vergil

Tantum

Tantum devolutum, quantum appellatum
„So weit abgewälzt, wie weit angefochten.“: Bezeichnet den Devolutiveffekt von Rechtsbehelfen.
Tantum ergo
„Darum also“: Das Kirchenlied Tantum ergo umfasst die letzten beiden Strophen des vom Heiligen Thomas von Aquin verfassten Hymnus Pange Lingua:
„Tantum ergo sacramentum
Veneremur cernui, …“
„Darum lasst uns tief verehren
Ein so großes Sakrament“
Tantum religio potuit suadere malorum.
„So viel Übles hat Glauben anzuraten vermocht.“ - Zitat aus dem Werk De rerum natura (I/101) des römischen Dichters Lukrez (vermutlich 97–55 v. Chr.).

Taurum

Taurum tollet, qui vitulum sustulerit.
„Einen Stier wird tragen, wer ein Kalb gehoben hat.“: Dieses Zitat von Petronius spielt auf Milon von Kroton an, einen der berühmtesten Athleten (Ringer) der Antike. Der Legende zufolge stemmte er täglich ein Kalb. Mit dem heranwachsenden Tier wuchs seine Kraft, bis er schließlich den ausgewachsenen Stier stemmen konnte.

Te

Te Deum
„Dich, Gott [loben wir]“: Anfang eines Lob- und Dankgesangs der katholischen Kirche. Nach der Legende sollen die Heiligen Augustinus und Ambrosius von Mailand gemeinsam diesen Gesang komponiert haben. Er beginnt mit den folgenden Worten: „Te Deum laudamus. Te Dominum confitemur. / Te aeternum patrem omnis terra veneratur.“ („Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke. / Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. / Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.“)
Te ipsum cura, medice.
„Arzt, heil dich selbst!“
Te semper, ut omnibus patet, immoderato amore complexa sum.
„Ich habe dich immer, wie alle wissen, in maßloser Liebe umarmt.“: Die Äbtissin Heloisa in einem Brief an ihren früheren Geliebten, den Philosophen und Theologen Peter Abaelard.

Tempora

Tempora Heroica
„Das heroische Zeitalter
Tempora mutantur nos et mutamur in illis.“
„Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns mit ihnen.“ - Kaiser Lothar I. im 9. Jh. zugeschrieben.
Tempora si fuerint nubila, solus eris.
„Im Unglück wirst du allein sein.“: Verkürzung eines Zitats von Ovid: „Donec eris felix, multos numerabis amicos. Tempora si fuerint nubila, solus eris.

Tempus

Tempus fugit. an einer Uhr
Tempus clausum
„Geschlossene Zeit“ - in der katholischen Kirche Bezeichnung für bestimmte Veranstaltungen
Tempus curat omnia.
„Die Zeit heilt alles.“
Tempus edax rerum
„Die gefräßige Zeit“ - Zitat aus den Werken des Dichters Ovid. Davon abgeleitet ist die Redewendung Zahn der Zeit.
Tempus flendi et tempus ridenti
„Eine Zeit zu weinen und eine Zeit zu lachen“ - Zitat aus dem alttestamentlichen Buch Kohelet
Tempus fugit.
„Die Zeit flieht.“
Tempus ipsum affert consilium.
„Kommt Zeit kommt Rat.“
Tempus peto
„Ich erbitte Zeit“ - Im Lateinunterricht altsprachlicher Gymnasien verwendeter Terminus, wenn man zur Toilette gehen musste. Die Antwort des Lehrers lautete in der Regel: "Habeas."
Tempus vincit omnia.
„Die Zeit besiegt alles.“

Tensio

Tensio
Augeninnendruck

Ter

Ter in die (tid)
„Dreimal täglich“: Hinweis auf ärztlichen Verschreibungen.

Terminator

Terminator
„Der Beender“ - Terminator ist in der Informatik ein trennendes oder abschließendes Sonderzeichen, in der Astronomie und der Meteorologie die Schatten- oder Tag-Nacht-Grenze. Bekannter ist die Filmreihe Terminator mit Arnold Schwarzenegger.

Terminus

Terminus
„Grenze“ - Das Wort Terminus bezeichnet unter anderem ein Fachwort einer Fachsprache, die sprachliche Benennung eines gedanklich klar umrissenen, abgegrenzten Begriffs, in der römischen Mythologie den Gott der Grenzsteine oder das Ende einer Frist.
Terminus, a quo
„Anfangstermin“
Terminus, ad quem
„Endtermin“
Terminus, ante quem
„Zeitpunkt, vor dem“
Terminus, post quem
„Zeitpunkt, nach dem“
Terminus technicus
„Fachausdruck“ - Fachsprachliche Benennung

Terra

Weltkarte von Rumold Mercator mit dem Südkontinent „Terra Australis“
Terra Australis incognita
„Das unbekannte Südland“: Bezeichnung eines in der Antike postulierten, hypothetischen Südkontinentes. Geprägt hat den Namen Claudius Ptolemäus, der glaubte, dass alle Meere von Land umgeben seien, so wie das Mittelmeer und deshalb eine große im Süden liegende Landmasse voraussagte, das heutige Australien.
Terra firma
„Fester Grund“
Terra incognita
„Unbekanntes Land“
Terra nova
„Neues Land“: Lateinischer Name für Neufundland.
Terra nullius
„Niemandsland“: Unbesiedeltes Land; Land, das niemandes Eigentum ist. Das Konzept der „terra nullius“ spielte eine wichtige Rolle bei der ideologischen Rechtfertigung von Kolonisation.
Terra, quae lacte et melle manabat
„Das Land, in dem Milch und Honig fließt“: Bezeichnung des verheißenen Landes im 4. Buch Mose.

Terror

Terror belli decus pacis
„Schrecken im Krieg, Zierde in Friedenszeiten“ - Inschrift auf dem französischen Marschallstab

Tertium

Tertium comparationis
„Das dritte Vergleichsstück“ - der Bezugspunkt
Tertium non datur.
„Es gibt kein Drittes“ - logisches Axiom, dass eine Sache nur wahr oder falsch sein kann und sonst nichts anderes

Tertius

Tertius gaudens
Der sich freuende Dritte“ - der lachende Dritte.

Testimonium

Testimonium paupertatis
Armutszeugnis“ - Das Armutszeugnis ermöglicht bei hinreichenden Erfolgsaussicht das vorläufig kostenlose Führen eines Zivilprozesses.

Testis

Testis non est iudicare.
„Der Zeuge hat nicht zu urteilen.“ - Das heißt, der Zeuge hat lediglich seine Wahrnehmungen mitzuteilen.
Testis unus, testis nullus.
„Ein Zeuge ist kein Zeuge.“

Teutones

Teutones in pace
„Deutsche in Frieden“ - Aufschrift am Tor zum Campo Santo Teutonico der Vatikanischen Gärten. In seinem Gedicht „Teutones in Pace“ wünscht sich der Dichter Werner Bergengruen, in Rom begraben zu sein.

Teutonisare

Teutonisare
„Deutsch sprechen“ - Begriff aus der studentischen Burschensprache, in der deutsch sprechen unter Strafe stand. Der Student übernahm lateinische Wörter unverändert in seinen Wortschatz. Später wurden deutsche Wörter mit lateinischen Endungen versetzt.

Teutonismus

Teutonismus
„Bundesdeutsche” sprachliche Eigenarten als Gegenüberstellung zu Austriazismen als österreichischen und Helvetismen als schweizerischen sprachlichen Eigenarten der deutschen Sprache.

Timeo

Das Trojanische Pferd wird in die Stadt Troja gezogen.
Timeo Danaos et dona ferentes!
„Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen.“ - Warnung des Priesters Laokoon vor dem Trojanischen Pferd in Vergils Aeneis (2, 49). Die Danunäer (bzw. Danäer) waren ein Volk, das in der Region Adana ansässig war. In der griechischen Mythologie wurden die Nachkommen des Danaos so genannt. Danaer ist neben Achaier in den Epen Homers, der das Wort Hellenes für die Gesamtheit der Griechen nicht kennt, eine Bezeichnung für diese. Im griechischen Originaltext heißt es:
Φοβοῦ τοὺς Δαναοὺς καὶ δῶρα φέροντας.
Phobou tous Danaous kai dōra pherontas. (Fürchte die Griechen ...!)

Timeor

Timeor lectorem unius libri.
„Ich fürchte den Leser eines einzigen Buches.“

Timidi

Timidi mater non flet.
„Die Mutter eines Feiglings weint nicht.“ - Sie hat keinen Grund dazu, da sich ihr Sohn nicht in Gefahr begibt.

Timidus

Timidus se vocat cautum; avarus parcum.
„Der Ängstliche nennt sich vorsichtig; der Geizige nennt sich sparsam.“ - Zitat aus den Werken des Dichters Publilius Syrus.

Timor

Timor Domini principium sapientiae.
„Die Furcht vor dem Herrn ist der Weisheit Anfang.“

Toga

Toga candida
„Weiße Toga“: Wurde von den Bewerbern um Staatsämter getragen. Daher leitet sich das deutsche Wort Kandidat her.
Toga non currit.“
„Eine Toga rennt nicht.“: Toga steht hier für Lehrer: „Ein Lehrer rennt nicht.“
Toga picta
„Bemalte Toga“: Eine purpurne Toga, mit goldenen Sternen verziert, die der Triumphator anlegte.

Tolle

Bekehrung des Augustinus: „Tolle lege.“
Tolle assertiones, et Christianismum tulisti.
„Heb die festen Aussagen auf, und du hast das Christentum aufgehoben.“: Sentenz aus Martin Luthers programmatischer Schrift De servo arbitrio. Mit diesem Satz wendet sich Luther gegen den hermeneutischen Skeptizismus des Erasmus von Rotterdam, der, um Ausgleich bemüht, die Möglichkeit letztgültiger Satzaussagen in Frage stellt.
Tolle lege
„Nimm und lies.“: Oft zitierter Spruch um den Kirchenlehrer Augustinus von Hippo, der dies in seinen „Bekenntnissen“ schildert. In einem Zustand religiöser Unruhe und Ungewissheit ging er in den Garten. Er legte sich unter einen Feigenbaum und weinte. Plötzlich hörte er eine Kinderstimme, die immer wieder rief: „Nimm und lies!“ Da er etwas Ähnliches über den Wüstenheiligen Antonius gelesen hatte, verstand er, was gemeint war: Gott gab ihm den Befehl, ein Buch aufzuschlagen und die Stelle zu lesen, auf die sein Blick als erste fallen würde. Er ging zurück, schlug die Paulusbriefe auf und las: „Nicht in Fressen und Saufen, nicht in Wollust und Unzucht, nicht in Hader und Neid, sondern ziehet den Herrn Jesus Christus an und pflegt das Fleisch nicht zur Erregung eurer Lüste.“ (Römer 13, 13–14).

Tota

Tota erras via.
„Du irrst den ganzen Weg lang.“ - Zitat aus den Werken des römischen Dichters Terenz.

Toto

Toto coelo erras.
„Soweit der Himmel reicht, irrst du.“
Toto pectore
„Von ganzem Herzen“ - auch ab imo pectore

Totus

Nachbau des Globe Theatres
Totus mundus agit histrionem.
„Die ganze Welt handelt als Schauspieler.“ - Die ganze Welt ist ein Theater. Inschrift auf dem Globe Theatre in London, das vor allem durch Aufführungen von Werken William Shakespeares einen bedeutenden Platz in der Theatergeschichte einnimmt. Die Aufschrift ließ Shakespeare selbst anbringen. Das Motto geht auf eine Petronius-Paraphrase in Johannes von Salisburys Hauptwerk Policraticus zurück, in dem es heißt: „Quod fere totus mundus iuxta Petronium exerceat histrionem.“ Aus Shakespeares Theaterstück Was ihr wollt stammt die folgende englische Version:
All the world's a stage, / And all the men and women merely players.
Die ganze Welt ist eine Bühne, / Und alle Männer und Frauen sind nur Spieler.[1]

Transeuntibus

Transeuntibus
„Für die Vorübergehenden“ - Diese Phrase zitiert der Schriftsteller Kurt Tucholsky unter anderem in seinem Roman Schloß Gripsholm. An anderer Stelle wird sie folgendermaßen angeführt:
Als einer der deutschen Kaiser, derentwegen ich im Abiturientenexamen durchgefallen bin, einmal ein Kloster besuchte, sagte er zu dem Prior: ‚Ihr habt's hier aber schön! Welch herrlicher Garten! Welch herrliches Refektorium!‘ Und einer der Mönche erwiderte: ‚Ja – herrlich – transeuntibus!‘ Was etwa heißt: für die, die nur vorübergehen! – Das ist ein wahres Wort.[2]

Tres

Tres bonae matres pariunt tres malos filios
veritas odium, pax ocium, nimia familiaris contemptum.
„Drei gute Mütter gebären drei schlimme Kinder: die Wahrheit den Hass, der Frieden die Trägheit, allzu große Vertrautheit den Überdruss.“
Tres faciunt collegium.
„Drei bilden eine Gruppe.“: Der oströmische Kaiser Justinian I. veranlasste eine Sammlung von Rechtsvorschriften, den späteren Corpus Juris Civilis, in dessen zweiten Buch sich eine Stelle findet, an der es heißt: „Neratius Priscus tres faciunt existimat collegium“ („Neratius Priscus erklärt, dass drei ein Kollegium ausmachen.“) Seit dem Mittelalter gibt es an den Universitäten die Regel, dass außer dem Dozenten mindestens noch zwei Studenten anwesend sein mussten, damit eine Vorlesung gehalten werden kann.

Tria

Tria mala aeque nocent. Sterilitas, morbus, vicinus.
„Drei Übel schaden gleichermaßen. Unfruchtbarkeit, Krankheit und Nachbarn.“

Treuga

Treuga Dei
Gottesfrieden“: Waffenruhe von Mittwoch bis Montag im Sinne eines kirchlich befohlenen Waffenstillstandes.

Tu

Einsetzungsworte für Petrus im Petersdom: „Tu es Petrus ...
Tu autem
„Du aber“
Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam.
„Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ - Mit diesen Worten setzte Jesus nach dem Evangelium nach Matthäus, 16.18 (Mt 16,18 EU), Simon Petrus als seinen Nachfolger ein. Auf diese Einsetzungsworte beruft sich auch das Papsttum als Nachfolge Christi. Diese Worte stehen lateinisch in der Kuppel des Petersdoms und lauten im griechischen Original: Σὺ εἶ Πέτρος, καὶ ἐπὶ ταύτῃ τῇ πέτρᾳ οἰκοδομήσω μου τὴν ἐκκλησίαν.
Tu felix Austria nube.
„Du, glückliches Österreich heirate!“ - Verkürzte Version von Bella gerant alii, tu felix Austria nube.
Tu fui, ego eris.
„Ich war du, du wirst ich sein“: „Was du bist, war ich; was ich bin, wirst du sein.“ Inschrift auf einem Grabstein, die an die Unausweichlichkeit des Todes erinnert.
Tu ne cede malis, sed contra audentior ito.
„Weiche du nicht dem Bösen, sondern du sollst ihm kühner entgegengehen!“ - Vergil
Ermordung Cäsars
Tu quoque fili?
„Auch du, mein Sohn?“: - Julius Caesar zugeschrieben, als er Marcus Iunius Brutus unter den Attentätern sah.
Tu si hic sis, aliter sentias.
„Wenn du hier wärst, würdest du anders denken.“ - Terenz

Tua

Tua est, o Deus, gloria.
„Dein ist, o Gott, der Ruhm.“
Peter Abaelard und Heloisa in einer Handschrift des 14. Jahrhunderts
Tua me ad religionis habitum iussio, non divina traxit dilectio.
„Dein Befehl brachte mich zur Nonnentracht, nicht die Liebe zu Gott.“ - Die Äbtissin Heloisa in einem Brief an ihren früheren Geliebten, den Philosophen und Theologen Petrus Abaelardus.
Tua res agitur.
„Deine Sache wird verhandelt.“: Es handelt sich hier um ein verkürztes Horaz-Zitat: „Nam tua res agitur, paries cum proximus ardet.“ („Dann geht es um deine Sache, wenn die Wand des Nachbarn brennt.“)
Tua verba nobis exemplo sint.
„Deine Worte seien uns ein Beispiel.“

Tunica

Tunica propior pallio est.
„Die Tunica ist näher als der Mantel.“ - Diese Redensart aus einer Komödie des römischen Dichters Plautus entspricht dem deutschen Sprichwort „Das Hemd ist näher als der Rock“. [3]

Tuo

Tuo ex ingenio mores alienos probas.
„Du beurteilst den Charakter anderer nach deinem eigenen.“ - Dieses Zitat aus dem Theaterstück Persa des Dichters Plautus entspricht dem deutschen „von sich auf andere schließen“.

Turpe

Turpe est laudari ab illaudatis.
„Es ist unerfreulich, von Leuten gelobt zu werden, die selbst kein Lob verdienen.“ - volkstümlicher Ausdruck für Lob von der falschen Seite

Quellennachweis

  1. William Shakespeare: Was ihr wollt; 2.7.138-9
  2. Kurt Tucholsky zitiert nach http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=2892&kapitel=10&cHash=dffad090e5vorstehr#gb_found
  3. Plautus: Trinummus 1154



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