Liste der keltischen Stämme

Liste der keltischen Stämme

Die folgende Liste der keltischen Stämme besteht aus mehreren Ebenen. Die Kelten waren kein einheitliches Volk, sondern eine Gruppe von in Sprache und Sachkultur verwandten Völkerschaften. Die Haupteinteilung der keltischen Völker unterscheidet zwischen Festlandkelten und Inselkelten. Die Inselkelten werden in die Stämme Britanniens und Irlands und die Festlandkelten in die Stämme der Iberischen Halbinsel und Galliens sowie in die nach Osteuropa und Kleinasien gezogenen Kelten unterteilt. Hinzu kommt noch das breite Spektrum der keltisch-germanischen Mischkultur des Rheingebietes und der deutschen Mittelgebirge. Bei den hibernischen (irischen) und piktischen/caledonischen Stämmen ist es umstritten, ob sie generell zu den Kelten zu rechnen sind oder teilweise noch eine vorkeltische Bevölkerung repräsentieren. Neben dieser eher geographisch und sprachlich bedingten Gliederung gab es bei den antiken Kelten zudem die Gliederung in größere Stammesgruppen, Königreiche oder Stammesbünde sowie in kleinere Teilstämme (Gaue) oder Klientelstämme. Die Liste ist deshalb wie folgt gegliedert:

  • Stammesgruppe oder Stammesbund
    • Großstamm
      • Teilstamm oder Klientelstamm

nähere Informationen zu Siedlungsraum, Geschichte und Literatur sind den jeweiligen Artikeln zu einzelnen Stämmen zu entnehmen.

Inhaltsverzeichnis

Festlandkelten

Gallische Stämme

Ein Karte von Gallien im 1. Jahrhundert v. Chr., die die relativen Positionen der keltischen Stämme zeigt
Karte von Gallien (58 v. Chr.) mit wichtigen Stämmen, Städten, Flüssen etc.

Keltiberische und Lusitanisch-Gallaecische Stämme

  • galläkisch-asturische Gruppe
  • Keltiberi (größtenteils ursprünglich unkeltisch)
    • Arevaci
    • Bastetani/Bastuli
    • Belli
    • Berones/Briones
    • Bletonesii (vermutlich ursprünglich prä-keltisch)
    • Carpetani
    • Cerindones
    • Edetani
    • Lusones (den Lusitanern verwandt)
    • Murbogi
    • Oretani (Zuordnung zu Kelten oder Iberern umstritten)
    • Pelendones
    • Titti
    • Turmogidi
    • Vaccei
    • Vettones (nicht mit den Vettonenses in Umbrien identisch)
  • Lusitanii (vielleicht unkeltisch aber keltisch beeinflusst, sicher Indo-Europäisch)
    • Callaici (wurden erst später als Teile der Lusitaner angesehen)
      • Bracari (wahrscheinlich die eigentlichen Callaici)
      • Coelerni
      • Equaesi
      • Grovii
      • Interamici
      • Leuni
      • Limici
      • Luanqui
      • Narbasi
      • Nemetates
      • Quaquerni
      • Seurbi
      • Tamagani
      • Turodi
      • Zoelae
    • Celtici (zuordnung zu Keltiberern, Lusitaniern oder Galläkern unklar)
    • Conii oder Cynetes (evtl. keltisierte Prä-Kelten oder Iberer)
    • Lusitani (der eigentliche Stamm)
    • Tapoli (auch den Keltiberern zugeordnet)
    • Turduli auch den Keltiberern zugeordnet)
      • Turduli veteres
      • Turdulorum Oppida
    • Paesuri (auch den Keltiberern zugeordnet)
  • Turditani (ursprünglich ein tartessischer Stamm)

Ostkelten

  • Donaukelten/Keltoskythen: Donaugebiet, Balkan, Norditalien, Griechenland
    • Boii (auch norditalisch)
    • Eravisci/Aravisci
    • Cotini
    • Iapodes/Iapydes (ursprünglich Illyrisch, auch als norischer Klientelstamm überliefert)
    • Latobici/Latobrigi/Latovicer
    • Leuci
    • Osi
    • Scordisci (stark thrakisiert)
    • Taurisci (auch in den Alpen)
    • Varciani
    • Volcae (Auch in Gallien und Galatien)
      • Tectosages
  • Galater in Galatien = Kleinasien = asiatischer Teil der heutigen Türkei
    • Tectosages (auch als Teilstamm der Donaukeltischen Volcae überliefert)
    • Tolistobogii
      • Vaturi
      • Ambitouti
    • Trocmi
      • Toutobodiaci

Germanische Stämme mit keltischen Kultur-Einflüssen

  • weitere
    • Bastarnae (zumeist den Germanen zugerechnet, eventuell aber keltisch beeinflusst)
    • Batavi
    • Caninnefates
    • Chatti (wahrscheinlich zum Teil keltisch)
    • Cimbri (ähnliche Schwierigkeit in der Zugehörigkeitsdeutung wie etwa bei den Teutonen, ihre vermutlich jütische Herkunft kennzeichnet sie als ursprünglich germanischen Stamm mit Zuzug von keltischen Einflüssen)
    • Fosi
    • Sugambrer (vielleicht ursprünglich keltisch)
      • Baetasier (Eventuell Reste der Eburones)
    • Sueben (waren Germanen, standen aber unter starkem keltischen Einfluss)
      • Hermunduren
      • Lugii (dem Namen nach keltisch oder Slawisch, unklar ist ob ein Zusammenhang mit den britannischen Lugi besteht)
      • Nemetes (dem Namen nach keltisch)
      • Vangiones (Teile von Ariovists Stämmen, ursprünglich germanisch aber wohl keltisch beeinflusst)
      • Sunuken (Eventuell Reste der Eburones)
    • Teutones (im Kern wohl ursprünglich germanisch, durch Wanderungen gen Süden Zuzug von keltischen Einflüssen)
    • Thuringi und Turoni
    • Tungri (eventuell ursprünglich keltisch)
    • Ubii (Wahrscheinlich germanisch mit keltischem Substrat)
    • Usipii

Inselkelten

Britannische und irische Stämme

  • Britisch-Belgische Stämme
    • Atrebates
    • Belgae (einzelner Stamm dieses Namens)
    • Catuvellauni (vielleicht den Catalauni verwandt)
    • Suessiones
  • Britannier
  • Hiberni
    • Autini (Die späteren Uaithne in Galway)
    • Brigantes (späteres Klein-Königreich Brega, auch britannisch und festlandkeltisch)
    • Cauci (um das spätere Dublin, dem Namen nach eventuell den Chauken verwandt?)
    • Coriondi (Coraind)
    • Darini (später wahrscheinlich Dál Fiatach oder identisch mit den Daire einem Unterstamm der späteren Érainn)
    • Eblani/Ebdani/Blanii
    • Erdini (die späteren Ernaigh)
    • Gangani oder Concani (evtl. später Connacht, auch als Stamm in Wales überliefert)
    • Herpeditani
    • Iverni (später der Stamm der Érainn in Munster)
    • Luceni (Um Kerry und Limerick, eventuell die späteren Luigne in Meath und Sligo, hängt namentlich vielleicht mit den schottischen Lugi zusammen, unklar ist ein Zusammenhang mit den wahrscheinlich germanischen Lugii)
    • Magnati
    • Menapii (Der Name hängt mit den späteren Monaigh und dem County Fermanagh zusammen, auch ein vielleicht verwandter britisch-belgischer Stamm trägt diesen Namen)
    • Nagnatae (wahrscheinlich die späteren Fir Ol nÉcmacht in Connacht)
    • Robogdi (evtl. später Dal Riata)
    • Scoti (lateinischer Name.Sammelbegriff für irische Invasoren in Britannien)
    • Uluti oder Volunti (später die Ulaid in Ulster)
    • Velabrii
    • Venicnii (Im späteren County Donegal)
    • Vodii/Usdiae/Udiae/Vodiae (wahrscheinlich das spätere Königreich Osraige in Munster)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n am Tropaeum Alpium erwähnt
  2. vergl. als:Nantuaten, alemann. Wkikipedia
  3. vergl. als:Veragrer, alemann. Wkikipedia
  4. vergl. Cottische Alpen

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