Liste der belgischen Beiträge beim Eurovision Song Contest

Liste der belgischen Beiträge beim Eurovision Song Contest

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Belgiens als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Belgien nimmt seit dem ersten Wettbewerb im Jahr 1956 teil. Den einzigen Sieg konnte das Land im Jahr 1986 durch die 13-jährige Sandra Kim mit dem Lied J’aime la vie erreichen. Mit acht „roten Laternen“ ist Belgien hinter Norwegen das Land, das am zweithäufigsten auf dem letzten Platz landete.

Inhaltsverzeichnis

Liste der Beiträge

  • Siege sind grün, letzte Plätze dunkelrot und Jahre ohne Finalteilnahme hellrot gekennzeichnet.
Jahr Interpret Titel
(Musik / Text)
Übersetzung Platz Punkte
1956 Mony Marc Le plus beau jour de ma vie
(Claude Alix / David Bee)
Der schönste Tag meines Lebens
1956 Fud Leclerc Messieurs les noyés de la Seine
(Jean Miret, Jacques Say / Robert Montal)
Ihr ertrunkenen Herren der Seine
1957 Bobbejaan Schoepen Straatdeuntje
(Harry Frekin / Eric Franssen)
Straßenmelodie 08 / 10 5
1958 Fud Leclerc Ma petite chatte
(André Dohet)
Mein kleiner Schatz 05 / 10 8
1959 Bob Benny Hou toch van mij
(Hans Flower / Ke Riema)
So liebe mich doch 06 / 11 9
1960 Fud Leclerc Mon amour pour toi
(Jack Say / Robert Montal)
Meine Liebe für Dich 06 / 13 9
1961 Bob Benny September, gouden roos
(Hans Flower / Wim Brabants)
September, Du goldene Rose 15 / 16 1
1962 Fud Leclerc Ton nom
(Eric Channe / Tony Golan)
Dein Name 13 / 16 0
1963 Jacques Raymond Waarom
(Hans Flower / Wim Brabants)
Warum 10 / 16 4
1964 Robert Cogoi Près de ma rivière
(Robert Cogoi)
Nahe bei meinem Fluss 10 / 16 2
1965 Lize Marke Als het weer lente is
(Jef van den Berg / Jaak Dreesen)
Wenn es wieder Frühling ist 15 / 18 0
1966 Tonia Un peu de poivre, un peu de sel
(Paul Quintens / Phil van Cauwenbergh)
Etwas Pfeffer, etwas Salz 04 / 18 18
1967 Louis Neefs Ik heb zorgen
(Paul Quintens / Phil van Cauwenbergh)
Ich habe Sorgen 07 / 17 8
1968 Claude Lombard Quand tu reviendras
(Jo van Wetter / Roland Dero)
Wenn du wiederkommst 07 / 17 8
1969 Louis Neefs Jennifer Jennings
(Paul Quintens / Phil van Cauwenbergh)
Jennifer Jennings 07 / 16 10
1970 Jean Vallée Viens l’oublier
(Jean Vallée)
Komme und vergesse ihn 08 / 12 5
1971 Jacques Raymond & Lili Castell Goeiemorgen, morgen
(Paul Quintens / Phil van Cauwenbergh)
Guten Morgen, Morgen 14 / 18 68
1972 Serge & Christine Ghisoland À la folie ou pas du tout
(Daniël Nelis, Bob Milan / Daniël Nelis)
Abgöttisch oder gar nicht 17 / 18 55
1973 Nicole & Hugo Baby, baby
(Ignace Baert / Erik Marijsse)
Baby, baby 17 / 17 58
1974 Jacques Hustin Fleur de liberté
(Jacques Hustin / Franck F. Gérald)
Blume der Freiheit 09 / 17 10
1975 Ann Christy Could it be happiness
(Mary Boduin)
Könnte es das Glück sein 15 / 19 17
1976 Pierre Rapsat Judy et cie
(Pierre Rapsat / Eric van Hulse)
Judy und Co. 08 / 18 68
1977 Dream Express A million in one, two, three
(Luc Smets)
Eine Million in eins, zwei, drei 07 / 18 69
1978 Jean Vallée L’amour ça fait chanter la vie
(Jean Vallée)
Die Liebe lässt das Leben singen 02 / 20 125
1979 Micha Marah Hey na na
(Charles Dumolin / Guy Beyers)
Hey na na 18 / 19 5
1980 Telex Euro-Vision
(Michel Moers, Dan Lacksman, Marc Moulin)
Eurovision 17 / 19 14
1981 Emly Starr Samson
(Kick Dandy, G. Marchese / K. Dandy, Penny Els)
Samson 13 / 20 40
1982 Stella Si tu aimes ma musique
(Fred Bekky, Rony Brack, Bobott / Jo May)
Wenn du meine Musik magst 04 / 18 96
1983 Pas de deux Rendez-vous
(Walter Verdin / Paul Peyskens, Walter Verdin)
Verabredung 18 / 20 13
1984 Jacques Zegers Avanti la vie
(Henri Seroka / Jacques Zegers)
Komme im Leben vorwärts 05 / 19 70
1985 Linda Lepomme Laat me nu gaan
(Pieter Verlinden / Bert Vivier)
Lass mich jetzt gehen 19 / 19 7
1986 Sandra Kim J’aime la vie
(Jean-P. Furnémont, Angelo Crisci / Rosario Atria)
Ich liebe das Leben 01 / 20 176
1987 Liliane Saint-Pierre Soldiers of Love
(Gyuri Spies, Marc de Coen / Liliane Saint-Pierre)
Soldaten der Liebe 11 / 20 56
1988 Reynaert Laissez briller le soleil
(Reynaert, Dany Willem / Reynaert, Philippe Anciaux)
Lasst die Sonne scheinen 18 / 21 5
1989 Ingeborg Door de wind
(Stef Bos))
Durch den Wind 19 / 22 13
1990 Philippe Lafontaine Macédomienne
(Philippe Lafontaine)
Meine Mazedonierin 12 / 22 46
1991 Clouseau Geef het op
(Kris Wauters, Jan Leyers, Koen Wauters, Bob Savenberg)
Gib es auf 16 / 22 23
1992 Morgane Nous on veut des violons
(Claude Barzotti / Anne-Marie Gaspard)
Wir wollen Violinen 20 / 23 11
1993 Barbara Dex Iemand als jij
(Marc Vliegen / Tobana)
Jemand wie Du 25 / 25 3
1994 Nicht qualifiziert
1995 Frédéric Etherlinck La voix est libre
(Pierre Theunis)
Die Stimme ist frei 20 / 23 8
1996 Lisa del Bo Liefde is een kaartspel
(John Terra, Siirak Brogden / Daniel Ditmar)
Die Liebe ist ein Kartenspiel 16 / 23 22
1997 Nicht qualifiziert
1998 Mélanie Cohl Dis oui
(Philippe Swan)
Sag ja 06 / 25 122
1999 Vanessa Chinitor Like the Wind
(Ilia Beyers, J. Terra, Emma Hjälmås, Wim Claes)
Wie der Wind 12 / 23 38
2000 Nathalie Sorce Envie de vivre
(Silvio Pezzuto)
Lust zu leben 24 / 24 2
2001 Nicht qualifiziert
2002 Sergio & the Ladies Sister
(Marc Paelinck / Dirk Paelinck)
Schwester 13 / 24 33
2003 Urban Trad Sanomi
(Yves Barbieux)
Sanomi 02 / 26 165
2004 Xandee 1 Life
(Marc Paelinck / Dirk Paelinck)
1 Leben 22 / 24 7
2005 Nuno Resende Le grand soir
(Alec Mansion, Frédéric Zeiton)
Der große Abend 22 / 25
(SF)
29
2006 Kate Ryan Je t’adore
(N. Kings, L. Greene, N. Bergwall, K. Ryan)
Ich bewundere Dich 12 / 24
(SF)
69
2007 The KMG's Love Power
(Paul Curtiz / Paul Curtiz, Sexyfire)
Die Macht der Liebe 26 / 28
(SF)
14
2008 Ishtar O Julissi
(Michel Vangheluwe / Michel Vangheluwe)
O Julissi 17 / 19 (SF) 16
2009 Copycat Copycat
(Miam Monster Miam / Jacques Duvall)
Nachahmer

Fernsehsender

Die beiden belgischen Fernsehsender, die französischsprachige RTBF und das flämischsprachige VRT, wechseln sich jährlich mit der Teilnahme ab, der Wettbewerb wird jedoch jedes Jahr von beiden Sender mit Kommentar in der jeweiligen Sprache ausgestrahlt. Die erste Teilnahme fiel dem 1956 dem Wallonischen Sender zu, seitdem wurde der Wechsel ständig durchgehalten. War Belgien wie z. B. 1994 aufgrund eines schlechten Vorjahresergebnisses durch den flämischen Sender nicht zur Teilnahme berechtigt, so kommt der französische Sender erst 1995 zum Zug.

Erfolge im Wettbewerb

RTBF ist im Vergleich zu VRT deutlich erfolgreicher: nicht nur der einzige Sieg 1986 geht auf das Konto des französischsprachigen Senders, sondern auch die beiden zweiten Plätze 1978 und 2003. Die höchsten Platzierungen des flämischen Senders sind die siebten Plätze 1967, 1969 und 1977. Zudem finden sich unter den acht letzten Plätzen nur zwei Beiträge von RTBF, nämlich 1962 und 2000. Die letzte flämische Platzierung unter den ersten zehn liegt nunmehr 30 Jahre zurück, 1977 erreichte die Gruppe Dream Express den siebten Platz. Andererseits schaffte es zwischen 2005 und 2007 keiner der beiden Sender, sich für das Finale zu qualifizieren.

Sprache

Entsprechend dem Wechsel des Fernsehsenders, wechselt in der Regel auch die Sprache, in der die Beiträge vorgestellt werden. Die wallonischen Beiträge wurden bis einschließlich 2000 und 2005 vollständig auf französisch vorgetragen, 2003 wurde Sanomi in einer Fantasiesprache vorgetragen bevor 2007 im Halbfinale zum ersten Mal ein Beitrag komplett auf Englisch vorgestellt wurde. VRT hingegen hat öfter die Chance genutzt, seinen Beitrag auf ganz oder teilweise auf Englisch vorzutragen, wenn die Regeln dies zuließen, so z. B. 1975 und alle flämischen Beiträge seit 1999. 1977 hätte jedes Land den Regeln gemäß sein Lied in der Landessprache vorstellen müssen, da aber Belgien – wie auch Deutschland – vor Bekanntgabe der Regelung bereits seinen Beitrag gewählt hatte, durften beide Länder mit einem englischsprachigen Lied antreten. 2008 hat es mit O Julissi Na Jalini von Ishtar erneut ein Lied in imaginärer Sprache gegeben.

Einige Beiträge wurden auch in der jeweils anderen Landessprache sowie in der dritten Landessprache Deutsch und Englisch aufgenommen.

Nationale Vorentscheidungen

Seit vielen Jahren bedient sich der flämische Fernsehsender aufwendiger nationaler Vorentscheidungen, die in der Regel Halbfinalrunden und 2006 auch Viertelfinalrunden enthielten. Viele Vorentscheidungsbeiträge wurden nationale Hits, so z. B. Belle Perez’ Un mundo bailando 2006. Der französischsprachige Sender verließ sich hingegen in den letzten Jahren auf Vorentscheidungen mit sehr wenig Teilnehmern (wie z. B. 2005) oder interne Auswahlverfahren (wie z. B. 2007).

Kommerzielle Erfolge

Trotz schlechten Abschneidens 2004 und 2006 wurden sowohl Xandees als auch Kate Ryans Beiträge Nummer 1 – Hits in Belgien. Die wallonischen Beiträge der letzten Jahre waren kommerziell deutlich weniger erfolgreich.

Verschiedenes

  • Belgien ist unter den sieben Ländern, die 1956 an der ersten Ausgabe des Eurovision Song Contest teilnahmen dasjenige, das am längsten auf seinen ersten Sieg warten musste: 1986 nahm es bereits zum 31. Mal teil
  • Belgien hat nie freiwillig auf eine Teilnahme verzichtet, die Aussetzer 1994, 1997 und 2001 resultierten alle aus einer schlechten Vorjahresplatzierung.
  • Das Land, dem Belgien durchschnittlich am meisten Punkte gegeben hat, ist Armenien: das Halbfinale 2006 eingerechnet, erhielt das Land im durchschnitt 11,3 Punkte – zweimal 12 und einmal 10. Am meisten Punkte erhalten hat Belgien seit 1975 von den niederländischen Nachbarn – 6,3 im Durchschnitt.
  • Belgien ist das Land, dessen Beiträge am häufigsten – zumindest nicht von dem Künstler, der das Lied im Wettbewerb vorgestellt hat – aufgenommen wurden (1956 beide Beiträge, 1962, 1971 und 1979). Zudem war im Wettbewerb im Allgemeinen der belgische Beitrag 1979 der letzte, der unter diese Kategorie fällt.
  • Der belgische Sänger Fud Leclerc ist der einzige Sänger im Wettbewerb, der vier mal das gleiche Land in der gleichen Sprache vertreten hat.
  • Im Halbfinale 2007 erhielt Belgien insgesamt 14 Punkte – 12 davon kamen aus dem erstmals teilnehmenden Georgien.

Belege



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