Liste der Burgen, Schlösser und Festungen in Burgund

Liste der Burgen, Schlösser und Festungen in Burgund
Das Schloss von La Rochepot besitzt die für das Burgund so typischen Dächer aus bunt glasierten Dachziegeln.

Diese Liste führt Burgen, Schlösser und Festungen in Burgund auf, deren Bau spätestens im 19. Jahrhundert begann.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Neben den zahlreichen Kirchen und Klöstern, für die das an Kunst und Kultur reiche Burgund bekannt ist, finden sich in dieser Region Frankreichs auch viele Burgen und Schlösser, die im eher ländlich geprägten Herz Frankreichs weit verstreut sind. Ihre genaue Anzahl ist schwer in Erfahrung zu bringen, denn Angaben dazu schwanken zwischen 400 und 700.[1]

Fast alle Baudenkmäler Burgunds, und damit auch die einstigen Adelsresidenzen, sind mittelalterlich oder nachmittelalterlich erneuert.[2] Die Burganlagen aus der Zeit der Grand ducs, der vier Herzöge aus dem Haus Valois, sind heutzutage entweder vollkommen verschwunden oder nur noch Ruinen, denn sie wurden während des Hundertjährigen Krieges stark beschädigt oder zerstört und teilten damit das Schicksal vieler adeliger Wohnsitze. Die Überreste dieser Bauten sind zwar zahlreich, aber es gibt nur wenige gut erhaltene Gesamtanlagen. Eine dieser Ausnahmen ist die Burgruine Brancion aus dem 10. Jahrhundert, die damit zugleich auch eine der ältesten erhaltenen Burganlagen Burgunds ist.

Im nördlichen Teil der Region finden sich überwiegend Schlösser im Stil der Renaissance. Bei ihrer Errichtung wurde jedoch nur selten der „reinen Lehre“ gefolgt, sondern man kombinierte die Stilelemente mit lokalen Eigenarten,[3] zum Beispiel die für das Burgund typischen Dächer mit bunt glasierten Dachziegeln. Oft wirken die burgundischen Schlossbauten noch burgartig, denn ihre Baumeister griffen häufig auf mittelalterliche Bauformen zurück. Gute Beispiele dafür sind die Schlösser Châteauneuf und Posanges. Einen deutlichen italienischen Einfluss weisen hingegen Schloss Ancy-le-Franc, Schloss Tanlay und das Schloss Sully auf. Im Vergleich zu den typischen Renaissancebauten der Loire-Schlösser sind die Schlösser Burgunds in ihrer architektonischen Ausführung jedoch bodenständiger, weil sie nicht nur als Lust- und Jagdschlösser und damit zu gesellschaftlichen Anlässen genutzt wurden, sondern fester Wohnsitz einer einflussreichen Familie aus der jeweiligen Gegend waren. Eine der wenigen Ausnahmen hiervon ist Schloss Cormatin, das nur Sommerresidenz der Familie du Blé war. Typisch für viele burgundische Schlösser ist auch ihre Uneinheitlichkeit im Stil. Sie resultiert aus der notwendigen Überbrückung von durch Kriegen hervorgerufenen Baupausen, die so lang waren, dass bei Wiederaufnahme der Bautätigkeiten mittlerweile eine anderer Architekturstil in Mode gekommen war. Beispiele für Schlossbauten, bei denen der französische klassizistische Barock dominiert, sind unter anderem die Schlösser Bussy-Rabutin, Commarin und Menou.

Die Mehrheit der Burgen und Schlösser im Burgund befindet sich im Privatbesitz und ist deshalb meist nur zwischen Ostern und Ende Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich. Dies trifft auch auf die weltweit einzigartige Baustelle des Projekts der Burg Guédelon zu, auf der bis etwa zum Jahr 2022 50 Menschen damit beschäftigt sein werden, eine Burg mit den Techniken und Materialien des Mittelalters zu errichten.

Liste

Schloss Ancy-le-Franc
Burg Berzé-le-Châtel
Burgruine Brancion
Schloss Brinon-sur-Beuvron
Schloss Bussy-Rabutin
Schloss Commarin
Schloss Cormatin
Schloss Drée
Schloss Époisses
Schloss Fontaine-Française
Baustelle der Burg Guédelon
Schloss La Clayette
Schloss Langecourt
Herzogspalast von Nevers
Schlossruine Passy-les-Tours
Burg Rully
Schloss Sercy
Schloss Sully

Côte-d’Or

  1. Schloss Agey, Agey
  2. Schloss Antigny, Foissy (Antigny-le-Château)
  3. Schloss Arcelot, Arceau
  4. Schloss Beaumont-sur-Vingeanne, Beaumont-sur-Vingeanne
  5. Fort Beauregard, Dijon
  6. Schloss Bourbilly, Vic-de-Chassenay
  7. Schloss Bussy-Rabutin, Bussy-le-Grand
  8. Schloss Châteauneuf-en-Auxois, Châteauneuf
  9. Burgruine Chaudenay-le-Château, Chaudenay-le-Château
  10. Schloss Chorey, Chorey-les-Beaune
  11. Schloss Collonges-lès-Bévy, Collonges-lès-Bévy
  12. Schloss Commarin, Commarin
  13. Burg Conforgien, Saint-Martin-de-la-Mer
  14. Schloss Corabœuf, Ivry-en-Montagne
  15. Schloss Corcelles-les-Arts, Corcelles-les-Arts
  16. Schloss Cussigny, Corgoloin
  17. Herzogspalast von Dijon, Dijon
  18. Stadtburg von Dijon, Dijon
  19. Schloss Éguilly, Éguilly
  20. Schloss Époisses, Époisses
  21. Schloss Flée, Flée
  22. Schloss Fontaine-Française, Fontaine-Française
  23. Schloss Frôlois, Frôlois
  24. Burg Gevrey-Chambertin, Gevrey-Chambertin
  25. Schloss Francey, Grancey-le-Château
  26. Schloss Hauteroche, Hauteroche
  27. Schloss Jours-lès-Baigneux, Jours-lès-Baigneux
  28. Schloss La Rochepot, La Rochepot
  29. Schloss Lantenay, Lantenay
  30. Schloss Lantilly, Lantilly
  31. Schloss Le Clos de Vougeot, Vougeot
  32. Schloss Longecourt, Longecourt-en-Plaine
  33. Schloss Ménessaire, Ménessaire
  34. Burgruine Montbard, Montbard
  35. Burgruine Montfort, Montigny-Montfort
  36. Schloss Montigny-sur-Aube, Montigny-sur-Aube
  37. Schloss Montmoyen, Montmoyen
  38. Burg Mont-Saint-Jean, Mont-Saint-Jean
  39. Schloss Quincerot, Quincerot
  40. Schlossruine Rochefort, Asnières-en-Montagne
  41. Schloss Rose, Grosbois-en-Montagne
  42. Burg Rosières, Saint-Seine-sur-Vingeanne
  43. Schloss Rouvres-en-Plaine, Rouvres-en-Plaine
  44. Redoute von Saint-Apollinaire, Saint-Apollinaire
  45. Schloss Savigny-lès-Beaune, Savigny-lès-Beaune
  46. Burgruine Semur-en-Auxois, Semur-en-Auxois
  47. Schloss Stéphen Liégeard, Brochon
  48. Schloss Talmay, Talmay
  49. Burg Thil, Vic-sous-Thil
  50. Schloss Thenissey, Thenissey
  51. Schloss Vantoux, Messigny-et-Vantoux
  52. Burgruine Villaines-en-Duesmois, Villaines-en-Duesmois

Nièvre

  1. Schloss Apremont, Arthel
  2. Schloss Bazoches, Bazoches
  3. Schloss Brinon-sur-Beuvron, Brinon-sur-Beuvron
  4. Burgruine Champdioux, Maux
  5. Schloss Château-Chinon, Château-Chinon
  6. Schloss Châtillon-en-Bazois, Châtillon-en-Bazois
  7. Burg Chevenon, Chevenon
  8. Schloss Corbelin, La Chapelle-Saint-André
  9. Schloss La Montagne, Saint-Léger-de-Fougeret
  10. Schloss La Motte, Arthel
  11. Burg La Motte-Josserand, Perroy
  12. Schloss Lantilly, Cervon
  13. Schloss Les Granges, Suilly-la-Tour
  14. Schloss Menou, Menou
  15. Burgruine Moulins-Engilbert, Moulins-Engilbert
  16. Herzogspalast von Nevers, Nevers
  17. Schlossruine Passy-les-Tours, Varennes-lès-Narcy
  18. Schloss Saint-Amand-en-Puisaye, Saint-Amand-en-Puisaye
  19. Burgruine Saint-Vérain, Saint-Vérain
  20. Schloss Sauvages, Beaumont-la-Ferrière
  21. Burgruine Thil, Poil
  22. Schloss Villemenant, Guérigny
  23. Schloss Villemolin, Anthien

Saône-et-Loire

  1. Schloss Allerey, Allerey-sur-Saône
  2. Schloss Arcy, Vindecy
  3. Schloss Arvolot, Boyer
  4. Schloss Audur, Dompierre-les-Ormes
  5. Burg Balleure, Étrigny
  6. Schloss Ballore, Ballore
  7. Schloss Beaulieu, Varennes-lès-Mâcon
  8. Schloss Beaurepaire-en-Bresse, Beaurepaire-en-Bresse
  9. Schloss Besanceuil, Bonnay
  10. Burg Berzé-le-Châtel, Berzé-le-Châtel
  11. Burg Bissy-sur-Fley, Bissy-sur-Fley
  12. Burgruine Brancion, Martailly-lès-Brancion
  13. Schloss Brandon, Saint-Pierre-de-Varennes
  14. Schloss Bresse-sur-Grosne, Bresse-sur-Grosne
  15. Schloss Buffières, Montbellet
  16. Schloss Burnand, Burnand
  17. Burg Charolles, Charolles
  18. Schloss Chasselas, Chasselas
  19. Schloss Chaumont, Oyé
  20. Schloss Chaumont-la-Guiche, Saint-Bonnet-de-Joux
  21. Burg Corcelles, Bourgvilain
  22. Schloss Cormatin, Cormatin
  23. Burg Couches, Couches
  24. Schloss Demigny, Demigny
  25. Schloss Digoine, Palinges
  26. Schloss Digoine, Saint-Martin-de-Commune
  27. Schloss Drée, Curbigny
  28. Schloss Épiry, Saint-Émiland
  29. Schloss Germolles, Mellecey
  30. Burg La Bouthière, Saint-Léger-sous-Beuvray
  31. Schloss La Clayette, La Clayette
  32. Schloss La Ferté, Saint-Ambreuil
  33. Schloss La Verrerie, Le Creusot
  34. Schloss Lamartine, Saint-Pont
  35. Schloss Le Breuil, Gueugnon
  36. Schloss Les Hauts, Saint-Bonnet-de-Joux
  37. Schloss Maulévrier, Melay
  38. Schloss Mercey, Montbellet
  39. Burg Montperroux, Grury
  40. Schloss Morlet, Morlet
  41. Burg Oyé, Oyé
  42. Schloss Pierre-de-Bresse, Pierre-de-Bresse
  43. Schloss Pierreclos, Pierreclos
  44. Burg Posanges, Posanges
  45. Schloss Rosey, Rosey
  46. Burg Rully, Rully
  47. Schloss Saint-Aubin-sur-Loire, Saint-Aubin-sur-Loire
  48. Burg Semur-en-Brionnais, Semur-en-Brionnais
  49. Schloss Sercy, Sercy
  50. Schloss Sully, Sully
  51. Schloss Terrans, Pierre-de-Bresse
  52. Schloss Thyard, Bissy-sur-Fley

Yonne

  1. Schloss Ancy-le-Franc, Ancy-le-Franc
  2. Schloss Chastellux-sur-Cure, Chastellux-sur-Cure
  3. Schloss Chastenay, Arcy-sur-Cure
  4. Burgruine Châtel-Gérard, Châtel-Gérard
  5. Schloss Chevillon, Chevillon
  6. Palais du Condé, Avallon
  7. Burgruine Druyes-les-Belles-Fontaines, Druyes-les-Belles-Fontaines
  8. Burg Guédelon, Saint-Fargeau
  9. Schloss Maulnes, Cruzy-le-Châtel
  10. Schloss Montjalin, Sauvigny-le-Bois
  11. Burg Montréal, Montréal
  12. Schloss Lyonne, Cognat-Lyonne
  13. Burgruine Noyers, Noyers
  14. Schloss Nuits, Nuits
  15. Schloss Ratilly, Treigny
  16. Burg Rilhat, Cognat-Lyonne
  17. Schloss Saint-Fargeau, Saint-Fargeau
  18. Schloss Saint-Sauveur-en-Puisaye, Saint-Sauveur-en-Puisaye
  19. Bischofspalast von Sens, Sens
  20. Schloss Tanlay, Tanlay
  21. Schloss Vallery, Vallery
  22. Schloss Vault-de-Lugny, Vault-de-Lugny

Literatur

  • Jean-Pierre Babelon: Châteaux de France au siècle de la Renaissance. Flammarion, Paris 1989, ISBN 2-08-012062-X, S. 796–799.
  • Armand Durlewanger: Les Châteaux de Bourgogne. Éditions Mars et Mercure, Straßburg 1975.
  • Hans Fegers: Burgund. Kunstdenkmäler und Museen. Reclam, Stuttgart 1987, ISBN 3-15-010347-9. (= Reclams Kunstführer Frankreich, Band 5)
  • Reinhardt Hootz (Hrsg.): Kunstdenkmäler in Frankreich. Burgund. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1991, ISBN 3-534-08440-3.
  • Frank Norbert Nagel: Burgund. Kunst- und Reiseführer. Kohlhammer, Stuttgart, Berlin [u.a.] 1988, ISBN 3-17-010044-0.
  • Giovanni Vedrès: Châteaux de Bourgogne. Du Chêne, Paris 1948.
  • Vanessa Yager (Hrsg.): Ouverts au public. Monuments historiques: châteaux et abbayes, parcs et jardins, sites industriels et archéologiques édifices du XXe siècle. Le guide du patrimoine en France. Monum, Ed. du patrimoine, Paris 2002, ISBN 2-85822-760-8, S. 110–155.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. F. N. Nagel: Burgund. Kunst- und Reiseführer, S. 346.
  2. R. Hootz (Hrsg.): Kunstdenkmäler in Frankreich. Burgund, S. 7.
  3. Bernhard Serexhe: Burgund. 1. Auflage. BW Verlag, Nürnberg 1994, ISBN 3-8214-6535-2, S. 63.

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