- Liselotte Funcke
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Liselotte Funcke (* 20. Juli 1918 in Hagen in Westfalen) ist eine deutsche Politikerin (FDP).
Sie war von 1969 bis 1979 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und von 1979 bis 1980 Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Von 1981 bis 1991 war sie Ausländerbeauftragte der Bundesregierung.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Funcke legte am Hagener Realgymnasium 1937 das Abitur ab und studierte in Berlin Betriebswirtschaftslehre. Nach dem Abschluss als Diplom-Kauffrau 1941 arbeitete sie bis 1944 als Assistentin bei einem Wirtschaftsprüfer. Anschließend war sie in der von ihrem Urgroßvater gegründeten Schraubenfabrik und Gesenkschmiede Funcke & Hueck als Prokuristin tätig. Diese Tätigkeit übte sie bis 1969 aus.
Ihr Vater Oscar Funcke gehörte ebenfalls für die FDP dem Deutschen Bundestag an.
Partei
Funcke trat 1946 in die FDP ein, ein Jahr später wurde sie Mitglied im Landesvorstand der Partei, 1964 Mitglied des Bundesvorstandes und 1968 des Präsidium. Von 1948 bis 1968 leitete sie zudem den Landesfrauenausschuss der nordrhein-westfälischen FDP. Von 1967 bis 1978 war sie Bezirksvorsitzende der FDP Westfalen-West. Von 1977 bis 1983 war Funcke stellvertretende Bundesvorsitzende der Liberalen.
Um 1950 gehörte sie zur Führungsgruppe der Jungdemokraten in Nordrhein-Westfalen um Willi Weyer und Walter Scheel.[1]
Abgeordnete
Von 1950 bis 1961 saß sie im nordrhein-westfälischen Landtag, 1961 wurde sie in den Deutschen Bundestag gewählt, dessen Vizepräsidentin sie von 1969 bis 1979 war. Von 1972 bis 1979 war sie Vorsitzende des Finanzausschusses des Bundestages, nachdem sie von 1965 bis 1969 bereits dessen stellvertretende Vorsitzende war.
Öffentliche Ämter
Am 19. November 1979 wurde sie als erste Frau als Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr in die von Ministerpräsident Johannes Rau geführte Landesregierung des Landes Nordrhein-Westfalen berufen. Nachdem die FDP bei der Landtagswahl 1980 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war, schied sie am 4. Juni 1980 aus dem Kabinett aus.
Von 1981 bis zum 15. Juli 1991 war sie Ausländerbeauftragte der Bundesregierung.
Ehrungen
2003 wurde Funcke das Ehrenbürgerrecht ihrer Heimatstadt Hagen in Westfalen verliehen. Sie ist Ehrendoktorin der Fernuniversität Hagen und Ehrenvorsitzende des FDP-Bezirksverbandes Westfalen-West sowie des FDP-Kreisverbandes Hagen.
Aufgrund ihres Engagements für die in Deutschland lebenden Türken erwarb sie sich den Titel „Engel der Türken“. Sie ist Ehrendoktorin der türkischen Universität Bursa. Funcke wurde mit dem Großoffizierskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik ausgezeichnet. Sie erhielt 1984 die Theodor-Heuss-Medaille und 1990 den Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union.[2]
Schriften
- Frei sein, um andere frei zu machen. Frauen in der Politik. Die Liberalen. Stuttgart 1984.
- Wo unsere Großeltern einkauften - Hagener Einzelhandel. Ardenku Verlag, Hagen 2009, ISBN 978-3-932070-92-1
Siehe auch
Weblinks
Commons: Liselotte Funcke – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Brauers, Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953, Seite 465.
- ↑ General-Anzeiger Bonn, 19.Juli 2008, Seite 2 „Grande Dame“
Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-WestfalenErik Nölting | Artur Sträter | Friedrich Middelhauve | Hermann Kohlhase | Hans Lauscher | Gerhard Kienbaum | Bruno Gleitze | Fritz Kassmann | Horst Ludwig Riemer | Liselotte Funcke | Reimut Jochimsen | Günther Einert | Wolfgang Clement | Bodo Hombach | Peer Steinbrück | Ernst Schwanhold | Harald Schartau | Christa Thoben | Harry Voigtsberger
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