Lippoldsberg

Lippoldsberg
Lippoldsberg
Gemeinde Wahlsburg
Koordinaten: 51° 37′ N, 9° 34′ O51.6227833333339.5635472222222110Koordinaten: 51° 37′ 22″ N, 9° 33′ 49″ O
Höhe: 110–140 m ü. NN
Einwohner: 1.668 (1. Juli 2006)
Eingemeindung: 31. Dez. 1970
Postleitzahl: 37194
Vorwahl: 05572

Lippoldsberg ist der westliche Gemeindeteil von Wahlsburg im nordhessischen Landkreis Kassel (Deutschland).

Mit 1658 Einwohnern (Stand 31. Juli 2006) ist Lippoldsberg vor Vernawahlshausen der größere der beiden Wahlsburger Gemeindeteile und deren Verwaltungssitz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Lippoldsberg liegt im äußersten Norden von Nordhessen im Weserbergland zwischen Solling (im Norden), Kiffing (Höhenzug im Südosten), hinter dem sich der Bramwald (im Süd-Südosten) befindet, und Reinhardswald (im Südwesten). Es erstreckt sich direkt südlich der niedersächsischen Gemeinde Bodenfelde, 6,5 km südwestlich von Uslar, 7 km östlich von Bad Karlshafen und 34 km nördlich von Kassel.

Lippoldsberg befindet sich auf etwa 110 bis 140 m ü. NN am rechten Ufer der Oberweser, in die hiesig die von Osten kommende Schwülme mündet, die streckenweise die Grenze zu Niedersachsen bildet und von der oberhalb bzw. östlich von Lippoldsberg der künstlich geschaffene Mühlbach abzweigt.

Lippoldsberg hat das Kfz-Kennzeichen KS (Landkreis Kassel) und die PLZ 37194.

Geschichte

An der Mündung der Schwülme in die Weser bei Lippoldsberg befand sich schon in frühchristlicher Zeit eine Furt über den Fluss. Es gab hiesig wohl auch eine kleine Siedlung, als zu Mitte des 11. Jahrhunderts der Mainzer Erzbischof Lippold von Mainz (von dem der Ort auch seinen Namen hat) hier eine kleine Kapelle errichten ließ, aus der das spätere Kloster Lippoldsberg hervorging.

Im Jahr 1971 schlossen sich die beiden bis dahin selbständigen Gemeinden Lippoldsberg und Vernawahlshausen zur neu gegründeten Gemeinde Wahlsburg zusammen.

Lippoldsberg ist seit 1980 staatlich anerkannter Luftkurort.

Infrastruktur

Durch den Ort verlaufen mehrere Kreisstraßen. Mit der am westlichen Weserufer verlaufenden Bundesstraße 80 ist Lippoldsberg durch eine Gierseilfähre und einige Kilometer südlich bei Gieselwerder durch eine Brücke über die Weser verbunden. Die nächsten Autobahnabfahrten gibt es bei Warburg und Breuna an der A 44 sowie bei Göttingen, Nörten-Hardenberg und Northeim an der A 7.

Regionalbahnhöfe befinden sich in Bodenfelde, Vernawahlshausen und Uslar, Bahnhöfe mit Halten von IC und/oder ICE-Zügen in Göttingen, Warburg und Kassel.

Die nächsten bedeutenden Flughäfen befinden sich bei Hannover und Paderborn. In Uslar gibt es einen kleinen Segelflugplatz.

Wirtschaft und Tourismus

Die Landwirtschaft ist in Lippoldsberg kaum noch von Bedeutung. Der bedeutendste Arbeitgeber in der Gemeine Wahlsburg ist heutzutage das im Höhenzug Kiffing auf 200 bis 220 m Höhe gelegene „Klinik und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg gGmbH“.

In dem Luftkurort ist der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Es gibt Gästebetten in Hotels, Gasthöfen und Pensionen.

Sehenswürdigkeiten

Die wichtigste Sehenswürdigkeit Lippoldsbergs ist sicherlich die romanische Klosterkirche, in der kulturelle und geistige Veranstaltungen stattfinden. In der Nähe der Kirche gibt es das Museum und Werkstätten im Schäferhaus. Weiteres Sehenswertes in der näheren Umgebung sind unter anderem die mittelalterlichen Stadtbilder von Uslar, Hann. Münden und Höxter und benachbarte Burgen und Burgruinen Saba-, Trendel-, Kruken- und Bramburg.

Kultur, Bildung und Sport

In der Klosterkirche finden kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen statt. Der in Lippoldsberg beheimatete völkische Dichter Hans Grimm („Volk ohne Raum“) organisierte seit 1934 „Dichtertreffen“ im Ort. Nach 1945 kamen hier bis 1981 rechtskonservativ-nationalistische Kreise zusammen.[1]

Bildung

Sport

Lippoldsberger Fähre
  • Die Märchenfähre verbindet Lippoldsberg mit dem Vorwerk. Dort gibt es kilometerlange Rad- und Wanderwege, inmitten von Wald, Feld und Flur des Weserberglandes.
  • Der Weserradweg verläuft von Hann. Münden bis Cuxhaven und führt direkt an Lippoldsberg vorbei. Im Ort gibt es einen Fahrradservice für Radtouristen.

Literatur

  • Thorsten Quest, Uta Schäfer-Richter: Dorfleben : die Geschichte der Dörfer Lippoldsberg und Vernawahlshausen. Verlag: Die Werkstatt, Göttingen, 1989.

Einzelnachweise

  1. polunbi.de: Hans Grimm, 1875-1959

Siehe auch

Weblinks


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