Linotype

Linotype
Linotype GmbH
Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1890
Sitz Bad Homburg vor der Höhe
Mitarbeiter 46 (2010, Bad Homburg)[1]
Umsatz 16,2 Mio. Euro[1]
Branche Software
Website www.linotype.com
Stand: 2008 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2008

Die Linotype GmbH ist heute ein Unternehmen in Bad Homburg vor der Höhe, das Schriften, sog. Fonts, in digitaler Form vertreibt bzw. lizenziert. Insgesamt bietet das Unternehmen mehr als 12.000 Schriften an, davon ca. 8.000 für die Nutzung im Internet.[1]

Im weiteren Sinne bezog sich der Name „Linotype“ im Umfeld des Schriftsatzes und der Drucktechnik zuvor auf die Linotype-Setzmaschine und dem zugehörigen Unternehmen.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Linotype-Matrizenzeile (jedoch ohne Wortabstandkeile) im "Sammler" (seitenrichtig!)
Linotype-Library-Logo

Anfänglich bezog sich „Linotype“ als Produktname auf die von Ottmar Mergenthaler entwickelte und erstmals 1886 vorgestellte Setzmaschine. 1890 erschien dann erstmals der Produktname „Linotype“ als Teil des neuen Unternehmensnamens (Firma) Mergenthaler Linotype Company; Sitz Brooklyn (New York). Ursprung dieses Unternehmens war die Mergenthaler Printing Co., mit der mehrere amerikanische Zeitungsverleger Mergenthalers Arbeit finanzierten. Zweck des 1890 etablierten Unternehmens waren die Produktion und der Vertrieb von Linotype-Setzmaschinen; hierzu gehörten auch die Linotype-Schriftmatrizen.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu Neugründungen der Linotype & Machinery Ltd., Manchester, England, und der Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik GmbH in Berlin, Deutschland. In beiden Ländern wurden Linotype-Setzmaschinen und Schriftmatrizen hergestellt; finanziell waren beide Unternehmen mit der amerikanischen Mergenthaler Linotype Company verbunden. – Nach 1945 wurden die Linotype-Aktivitäten in Deutschland unter der Firma Linotype GmbH (Sitz Frankfurt am Main) fortgeführt.

Traditionsreiche Schriftgießereien wie die D. Stempel AG, Haas’sche Schriftgiesserei und Deberny & Peignot gingen über die Jahre in dem Unternehmen Linotype auf.

1987 kam es zur Zusammenführung der amerikanischen, englischen und deutschen Linotype-Gesellschaften zur Linotype AG mit Hauptsitz Eschborn (bei Frankfurt/M.). 1990 fusionierte dann die Linotype AG mit dem Kieler Unternehmen Dr.-Ing. Rudolf Hell GmbH zur Linotype-Hell AG (Sitz Eschborn). Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte der Konzern weltweit rund 5.250 Mitarbeiter/innen.

1997 erfolgte die Übernahme der Linotype-Hell AG durch die Heidelberger Druckmaschinen AG. Das Kerngeschäft der bisherigen Linotype-Hell AG wurde in den Prepress-Bereich der Heidelberger Druckmaschinen AG überführt. Lediglich die neu gegründete Linotype Library GmbH nutzte "Linotype" als Teil der Firma weiter. Dieser eigenständige Geschäftszweig übernahm die Schriften- und Typographiesparte der früheren Linotype-Hell AG. Unternehmenssitz der Linotype Library GmbH wurde Bad Homburg vor der Höhe, Deutschland.

Ende 2005 änderte die Linotype Library GmbH ihre Firma in Linotype GmbH.

Seit August 2006 gehört die Linotype GmbH zur Monotype Imaging Inc.; ein Unternehmen, das nach vorangegangenen Fusionen den Namen des einstigen Monotype-Satzsystems fortführt.

Geschäftsfelder

Die Geschäftsfelder der heutigen Linotype GmbH sind der Vertrieb bzw. die Lizenzierung von digitalen Schriften. Neben der Lizenzierung an private Endkunden (z. B. über das Internet) unterstützt Linotype insbesondere Geschäftskunden zum einen bei der Umsetzung ihrer Corporate Identity-Strategie durch die Ausstattung mit geeigneten Schriften und der Beratung zu deren Anwendung, zum anderen steht Linotype als Partner für die Integration von digitalen Schriften in Produkte (z. B. Schriften für die Darstellung in Mobiltelefonen oder Settop-Boxen) zur Verfügung.

Dabei verfügt Linotype über eine umfangreiche Schriftenbibliothek, die sich aus den über die Jahrzehnte gesammelten, z. T. sehr bekannten Schriften unterschiedlicher Herkunft zusammensetzt und beständig weiterentwickelt und ergänzt wird. Als Beispiele für bekannte Schriften von Linotype seien genannt die Schriftfamilien Palatino, die von Microsoft für das Betriebssystem Windows als Palatino Linotype übernommen wurde, Zapfino, die von Apple in das Mac OS X-Betriebssystem integriert wurde, oder Frutiger, Helvetica, Sabon, Avenir und Univers.

Weiterhin stellte Linotype seit 2005 kostenlos das seither sehr beliebte Font-Management-Programm FontExplorer X zur Verfügung. Ähnlich Apple iTunes und iTunes Store schlägt es die Brücke zwischen der Verwaltung, Nutzung und dem Neukauf von Schriften auf Computern mit dem Betriebssystem Mac OS X. Die aktuelle Version FontExplorer X Pro ist seit Anfang 2009 nicht mehr kostenfrei.

Linotype pflegt gute Beziehungen zu vielen namhaften Schrift-Designern, wie z. B. Hermann Zapf oder Adrian Frutiger. Weiterhin richtete Linotype in der Vergangenheit immer wieder Tagungen zu den Themen Schrifttechnologie (z. B. TypoMedia, TypoTechnica, ITDC) und Schrift-Design (z. B. Kitabat) aus bzw. förderte diese.

Literatur

  • Manfred Raether: Linotype – Chronik eines Firmennamens. e-Buch (PDF); Schöneck 2009.

Weblinks

 Commons: Linotype – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.

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