Lindesche Villa

Lindesche Villa
Lindesche Villa

Die an der Ratzeburger Allee der Lübecker Vorstadt St. Jürgen gelegene Villa wurde 1804 von dem dänischen Architekten Joseph Christian Lillie für den Senator Hermann Haartmann als Sommerhaus entworfen. Um das Gebäude herum entstand ein Park. 1898 wurde es durch den Augenarzt Dr. Max Linde erworben, der darin eine bedeutende Kunstsammlung mit Werken von Edvard Munch, Auguste Rodin und Édouard Manet aufbaute. Munch und Linde waren befreundet. Zwischen 1902 und 1907 hielt sich Munch mehrfach auch in Lübeck auf und malte dabei unter anderem das Gruppenbild „Die vier Söhne des Dr. Linde“, das heute im Behnhaus hängt, und ein Bild der Villa, mit der Skulptur Der Denker, die damals im Garten der Villa stand.

Wegen dieser Beziehung zu Lübeck ist auch die Straße neben dem heutigen Standesamt nach diesem Maler benannt. Linde verlor sein Vermögen und seine Sammlung, die weltweit zerstreut wurde, 1923 in der Inflation, wohnte aber bis zu seinem Tod 1940 im ersten Stock der Villa.

Die Schleppgaube an der Vorderseite des Gebäudes und der erste Stock an der Gartenseite des Hauses wurden um 1960 wegen Baufälligkeit undokumentiert abgetragen.

1968, nachdem die Villa von der Erbengemeinschaft Dr. Max Linde 1964 an die Stadt verkauft worden war, bezog das Standesamt das Gebäude.

Literatur

  • Ilsabe von Bülow: Joseph Christian Lillie (1760-1827). Berlin 2008, S. 48 ff. ISBN 9783422066106
  • Edvard Munch und Lübeck, hrsg. vom Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, 2003, ISBN 3925402969

Weblinks

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