Lindenberg im Allgäu

Lindenberg im Allgäu
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Lindenberg i.Allgäu
Lindenberg im Allgäu
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lindenberg i.Allgäu hervorgehoben
47.6039.886764
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Lindau (Bodensee)
Höhe: 764 m ü. NN
Fläche: 11,85 km²
Einwohner:

11.102 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 937 Einwohner je km²
Postleitzahl: 88161
Vorwahl: 08381
Kfz-Kennzeichen: LI
Gemeindeschlüssel: 09 7 76 117
Adresse der
Stadtverwaltung:
Stadtplatz 1
88161 Lindenberg
Webpräsenz: www.lindenberg.de
Bürgermeister: Johann Zeh
Lage der Stadt Lindenberg i.Allgäu im Landkreis Lindau (Bodensee)
Baden-Württemberg Österreich Schweiz Landkreis Oberallgäu Bodolz Gestratz Grünenbach Heimenkirch Hergatz Hergensweiler Lindau (Bodensee) Lindenberg im Allgäu Maierhöfen Nonnenhorn Oberreute Opfenbach Röthenbach (Allgäu) Scheidegg Sigmarszell Stiefenhofen Wasserburg (Bodensee) Weiler-Simmerberg Weißensberg BodenseeKarte
Über dieses Bild
Stadt Lindenberg im Allgäu

Lindenberg im Allgäu (amtlich: Lindenberg i.Allgäu) ist die zweitgrößte Stadt im schwäbischen Landkreis Lindau (Bodensee) und bildet das Herzstück der Region Westallgäu.

Lindenberg, an der Deutschen Alpenstraße gelegen, ist ein anerkannter Luftkurort in nebelfreier Höhenlage und besitzt Bayerns einziges Hutmuseum. Im Jahr 2005 noch sonnenreichster Ort Bayerns war Lindenberg 2006 mit 2.217 Sonnenstunden die sonnenreichste Stadt in ganz Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Es existiert nur die Gemarkung Lindenberg i.Allgäu.

Nachbargemeinden

Lindenberg im Allgäu ist von den Gemeinden Scheidegg-Scheffau, Weiler-Simmerberg, Heimenkirch und Röthenbach (Allgäu) umgeben.

Geschichte

Das erste Volk, das in zerstreut liegenden Ansiedlungen im Allgäu siedelte, waren die Kelten, die etwa 500 Jahre v. Chr. den Boden bebauten.

Um 15 v. Chr. wurde das Gebiet von den Römern besetzt und es wurde eine Römerstraße errichtet – diese verband Brigantium (Bregenz) über Cambodunum (Kempten im Allgäu) mit Augusta Vindelicorum (Augsburg).

Um 500 bezwangen Alemannen den römischen Limes und bewohnten das Gebiet.

Im 8. Jahrhundert war das Gebiet des heutigen Lindenberg in der Hand des Adelsgeschlechts der Udalrichinger von Bregenz und deren Erben. Im 9. Jahrhundert ging das Gebiet an St. Gallen.

Die erste schriftliche Erwähnung Lindenbergs findet sich im 9. Jahrhundert auf einer Besitzurkunde des Klosters St. Gallen: Im Jahr 857 schenkten Patacho und Sigibert, zwei bedeutende Adelige, Güter in „Lintiberc“ an das Kloster St. Gallen.

Dann ging der Ort an die Grafen von Montfort über, deren Stammburg bei Bregenz heute noch zu sehen ist. Deren Vogt saß in Thalersdorf (Dallendorf) bei Gestratz und dorthin mussten die Bauern ihren Zehnten bringen.

1249 kamen Kirche, Güter und Untertanen an das Kloster Mehrerau, das im Jahre 1097 entstanden war.

Die Pfarrei Lindenberg findet erstmals im Jahr 1257 im Liber decimationis der Diözese Konstanz Erwähnung.

Ansichtskarte aus Lindenberg (1902)

Als die Schweden 1634 in großer Zahl ins Westallgäu einbrachen, wurden im Frühjahr dieses Jahres große Teile von Lindenberg eingeäschert.

Lindenberg im Allgäu gehörte bis zu den Napoleonischen Kriegen als Teil der Herrschaft Bregenz-Hohenegg zu Österreich. Ein französisches Heer überflutete 1796 das Allgäu und drang bis Kempten vor. In den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 kam der Ort dann zu Bayern.

Bereits im Jahr 1656 wurden Lindenberger Strohhüte im Hausierhandel und auf Märkten verkauft. Im Jahr 1755 begann man, die Herstellung und den Vertrieb von Strohhüten zu organisieren. Die Hutindustrie hat heute jedoch kaum noch wirtschaftliche Bedeutung – die Erinnerung wird durch einen jährlich stattfindenden "Huttag" sowie mit einem Hutmuseum wach gehalten.

Politik

Stadtrat

CSU SPD FW Grüne Gesamt
2002 9 7 7 1 24
2008 9 6 7 2 24

Partnerstädte

Wappen

Das Lindenberger Wappen zeigt in Silber auf grünem Dreiberg eine zweitürmige rote Kirche in Vorderansicht mit breitem Vorbau und blauen Dächern, beiderseits je eine grüne Linde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bildende Kunst

  • Die Stadt Lindenberg vergibt jährlich seit 1987 einen Kulturpreis[2]. Erster Preisträger war der Maler Luis Gurschler.
  • Der Westallgäuer Kunstpreis 2009 ging an den Maler Albert Malnati aus Wasserburg. Der mit 1.000 € dotierte Preis wird im Rahmen der Westallgäuer Kunstausstellung verliehen. [3]
  • Der Lindenberger Kulturpreis 2009 (dotiert mit 1.500 €) ging an Erich Felder [4]

Bauwerke

Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul
Ältestes Haus Lindenbergs [5]
Hutmuseum in Lindenberg im Allgäu
Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul[6]
Die Grundsteinlegung für diese Kirche erfolgte am 8. September 1912, Einweihung am 1. August 1914.
Ältestes Haus Lindenbergs[7]
Das älteste Haus Lindenbergs bzw. des Westallgäus ist zugleich auch das älteste Holzhaus im Landkreis Lindau. Es wurde um 1590 erbaut und war noch bis 1995 bewohnt.
Aureliuskirche[8]
Hutmuseum
Das Hutmuseum zeigt auf über 300 m² Hüte, Hutpressen, Rohlinge und viele bemerkenswerte Details zum Thema Hut.

Landschaftliche Besonderheiten

Waldsee
Hauptartikel: Waldsee (Lindenberg)
Der Waldsee ist einer der höchstgelegenen Moorseen Deutschlands auf 765,4 Meter und wurde bereits im Mittelalter als Fischweiher angelegt.[9]
Sonnenreichster Ort Bayerns 2009
Lindenberg ist neben Scheidegg Sonnenreichster Ort 2009 Bayerns. 1977 Stunden hat Meteomedia 2009 in Lindenberg gemessen und damit seinen Sonnensieger gekürt [10].

Regelmäßige Veranstaltungen

Käse- und Gourmetfest
In Lindenberg findet das „Internationale Käse- und Gourmetfest“ statt, auf dem Käsehersteller aus der Region, aber auch aus Frankreich, der Schweiz, Österreich, Italien, Holland und Slowenien vertreten sind.
Huttag
Der sogenannte „Huttag“ findet jedes Jahr im April statt. Hierzu wählen die Lindenberger alle zwei Jahre ihre Lindenberger Hutkönigin.
Während der zweijährigen Amtszeit repräsentiert sie die Hutstadt Lindenberg und das Westallgäu bei Veranstaltungen und Events, auf Touristik- bzw. Modemessen, in Publikationen und bei Hutmodeschauen.

Wirtschaft

In Lindenberg sind neben einem traditionellen Käsewerk Zulieferbetriebe der Luftfahrt- und Automobilindustrie sowie eines der größten europäischen Fotogroßlabore angesiedelt.

Bedeutende Firmen und Einrichtungen sind:

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

In Lindenberg geboren wurden:

Weitere Persönlichkeiten

In Lindenberg lebten und wirkten bzw. leben und wirken außerdem:

  • Johann Evangelist Keller (1824–1910), Bürgermeister 1860-1884, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
  • Heinrich Brauns (1868–1939), Politiker (Arbeitsminister in der Weimarer Republik)
  • Otto Geßler (1875–1955), Politiker (Reichswehrminister in der Weimarer Republik), Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes und Ehrenpräsident des Deutschen Roten Kreuzes

Weblinks

 Commons: Lindenberg im Allgäu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. [ http://www.lindenberg.de/index.shtml?buergerservice-kulturpreistraeger]
  3. Der Westallgäuer Kunstpreis an Albert Malnati
  4. Der Lindenberger Kulturpreis an Erich Felder
  5. Söldnerhaus-Bilderschau
  6. Stadtpfarrkirche
  7. Söldnerhaus-Geschichte
  8. Aureliuskirche
  9. Waldsee wurde schon im Mittelalter als Fischweiher genutzt
  10. Scheidegg und Lindenberg sind Sonnenreichste Orte Bayerns 2009
  11. Luis Gurschler
  12. Hermann Stoller

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