Linda Lovelace

Linda Lovelace

Linda Lovelace (* 10. Januar 1949 in New York City; † 22. April 2002 in Denver, Colorado; eigentlich Linda Susan Boreman) war eine der bekanntesten US-amerikanischen Pornodarstellerinnen der 1970er. Nach ihrer Karriere wurde sie zu einer engagierten Kämpferin gegen Pornografie.

Lovelace startete ihre Karriere in mehreren Hardcore-Filmen, darunter auch mindestens ein Film mit Darstellung von Sex zwischen Hund und Mensch. 1972 wirkte sie unter ihrem Künstlernamen in Deep Throat, dem erfolgreichsten Pornofilm aller Zeiten, mit. Obwohl der Film geschätzte 600 Millionen US-Dollar einspielte, erhielt ihr damaliger Ehemann Chuck Traynor für ihren Auftritt nur 1200 US-Dollar.

Im Anschluss an diesen Erfolg drehte sie nur noch Softpornos, sie spielte sowohl in hetero- als auch homosexuellen Rollen.

Viele Jahre nach ihrer Scheidung von ihrem ersten Ehemann Chuck Traynor 1973 behauptete Lovelace, er habe sie mit Waffengewalt zur Pornografie getrieben. 1980 schrieb sie in ihrer Autobiografie Ordeal (deutsche Übersetzung unter dem Titel Ich packe aus, ISBN 3-453-01229-1), die Beziehung sei von Gewalt, Vergewaltigung, Prostitution und dem Pornogeschäft geprägt gewesen.

Im Widerspruch dazu stehen die Aussagen ehemaliger Mitarbeiter am Set und des bekannten Pornodarstellers Ron Jeremy, die übereinstimmend angaben, dass diese Behauptungen nicht der Wahrheit entsprachen.

Lovelace sagte vor einem Ausschuss des US-Kongresses, der sich mit Pornografie befasste, aus und hielt zahlreiche Vorträge an Hochschulen. Dabei setzte sie sich stets kritisch mit den harten und ausbeutenden Praktiken in der Pornoindustrie auseinander.

Später zog Lovelace ihre Behauptungen zum Teil wieder zurück und gab stattdessen an, von feministischen Gruppen ausgenutzt und negativ beeinflusst worden zu sein.

Ihrer eigenen Glaubwürdigkeit fügten auch Softporno-Aufnahmen in den 90er Jahren erheblichen Schaden zu. Wie im Bonusmaterial des Films Making of Deepthroat dargestellt, behauptete Lovelace, stolz zu sein, dass sie auch in ihren Fünfzigern immer noch ansehnlich und für Erotikaufnahmen geeignet sei.

Am 3. April 2002 zog sie sich bei einem Unfall schwere Verletzungen zu, als sie sich mit ihrem Geländewagen zweimal überschlug. Am 22. April 2002 wurden die lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet und Lovelace starb im Alter von 53 Jahren.

Linda Lovelace wurde auf dem Parker Cemetery, Parker, Douglas County, Colorado, USA, beigesetzt.

Filmografie (Auswahl)

  • Dog Fucker (1972)
  • Deep Throat (1972)
  • Exotic French Fantasies (1975)
  • Sexual Ecstasy of the Macumba (1975)

Veröffentlichungen

  • mit Mike McGrady: Ich packe aus (Originaltitel: Ordeal. übersetzt von Juscha Zoeller), Heyne, München 1980, ISBN 3-453-01229-1 (2005 als: Die Wahrheit über Deep Throat, ISBN 978-3-453-67505-6).
  • mit Mike McGrady: Ich bin frei (Originaltitel: Out of bondage. übersetzt von Sepp Leeb), Heyne, München 1987, ISBN 3-453-02447-8.

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