Limes Orientalis

Limes Orientalis

Der Limes Arabicus oder Limes Orientalis war eine ca. 1500 km lange Verteidigungslinie (Limes) des römischen Reichs. Sie verlief vom Norden Syriens bis zum Süden Palästinas, wo sie auch den Namen Limes Palaestiniae hatte. Sie bestand nicht - wie etwa der Hadrianswall - aus einer durchgehenden Befestigung, sondern aus einer Reihe von Festungsanlagen.

Eingerichtet wurden Vorläufer des Limes Arabicus im Verlauf der Eroberung Syriens durch Rom im 1. Jahrhundert v. Chr., ein systematischer Ausbau begann aber erst im 2. Jahrhundert n. Chr. Er markierte jahrhundertelang die Grenze der reichen römischen Provinz Syria nach Osten. Östlich des Limes Arabicus residierten vielfach seminomadische Wüstenvölker. Der Limes Arabicus stellte damals die Grenze des Gebiets des ertragreichen Ackerbaus dar und damit auch die Grenze jenes Gebietes, das wirtschaftlich für Rom interessant war und Soldaten versorgen konnte. Heute liegt der Limes Arabicus zu einem großen Teil in reinem Wüstengebiet. Nach Norden schloss sich die mesopotamische Grenzzone zwischen dem römischen und dem parthisch-persischen Machtbereich an (der eigentliche Limes Orientalis). Hier wurden vor allem in der Spätantike zahlreiche Festungen errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Anlagen

Neben zahllosen kleineren Anlagen wie Wehrtürmen gab es als Teil des Limes Arabicus einige große Kastelle, so beispielsweise Qasr Bushir, Qreiye (gegründet im 3. Jahrhundert). Der römische Kaiser Diokletian erbaute um 300 das Kastell Han-al-Hallabat.

In dem römischen Gebiet westlich des Limes Arabicus befand sich die Dekapolis mit damals bekannten Städten wie Gadara. Die am Ufer des Euphrat gelegene Stadt Dura Europos eroberten die Römer vermutlich im Jahr 165 (nach Ansicht anderer Forscher erst um 200); in den 250er Jahren wurde die Stadt von den Sassaniden erobert und zerstört.

Geschichte

Den Anfang der syrischen Eroberungen markierte ein Feldzug des Feldherren Pompeius im Jahr 64 v. Chr. In der Kaiserzeit wurde die Provinz Syria zu einer der wohlhabendsten des Imperiums, was Begehrlichkeiten auf Seiten von Nomaden, Parthern und Persern weckte und daher Verteidigungsanlagen erforderlich machte. Vor allem in der Spätantike, als die Römer in dieser Region den persischen Sassaniden und den von diesen abhängigen Araberverbänden (besonders den Lachmiden) gegenüber standen, wurden die Befestigungen mehrmals verstärkt, insbesondere unter den Kaisern Anastasios I. und Justinian I. Erst mit der islamischen Expansion des 7. Jahrhunderts verlor der Limes Orientalis seine Bedeutung.

Literatur

  • Geoffrey Greatrex - Samuel Lieu: The Roman Eastern frontier and the Persian wars II, London 2002.
  • David Kennedy - David Riley: Rome's desert frontier from the air, Oxford 1990.

Weblinks

Siehe auch


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