Lieli AG

Lieli AG
Oberwil-Lieli
Wappen von Oberwil-Lieli
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Bremgarten
BFS-Nr.: 4074Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8966
Koordinaten: (672130 / 243553)47.3388888.393052530Koordinaten: 47° 20′ 20″ N, 8° 23′ 35″ O; CH1903: (672130 / 243553)
Höhe: 530 m ü. M.
Fläche: 5.35 km²
Einwohner: 2084
(31. Dezember 2008)[1]
Website: www.oberwil-lieli.ch
Karte
Karte von Oberwil-Lieli

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Oberwil-Lieli ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Bremgarten im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt an der Grenze zum Kanton Zürich und besteht aus den beiden Ortschaften Oberwil und Lieli. Bis 1984 hiess die Gemeinde offiziell Oberwil (AG).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde liegt auf dem Holzbirrliberg, einem sanft gewellten Hügelzug oberhalb des Reusstals. Oberwil befindet sich im Südwesten des Gemeindegebiets auf einer Höhe von rund 530 Metern. Rund einen Kilometer nordöstlich davon, auf einer Höhe von 590 Metern, befindet sich Lieli. Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 535 Hektaren, davon sind 146 Hektaren mit Wald bedeckt und 81 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 674 Metern im Oberholz nördlich von Lieli, die tiefste Stelle liegt auf 450 Metern im Gebiet Halden südlich von Oberwil.

Nachbargemeinden sind Berikon im Norden, Birmensdorf im Nordosten, Aesch ZH im Osten, Arni im Südosten, Unterlunkhofen im Süden und Zufikon im Westen.

Geschichte

Oberwil wurde 1040 erstmals als Willare urkundlich erwähnt. Der Name wandelte sich mit der Zeit zu Weilere und später zu Oberen Wiler. Der Name stammt von einem römischen Haus (villa), von dem 1864 Überreste gefunden wurden. Im Mittelalter gehörte Oberwil zum Herrschaftsbereich des Hauses Habsburg-Laufenburg. Im Jahr 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Oberwil gehörte gelangte zum Kelleramt, das zum Herrschaftsbereich der Stadt Zürich gehörte. Während des Alten Zürichkriegs verwüsteten die Innerschweizer im Jahr 1445 das Dorf. Im gleichen Jahr erwarb Bremgarten fast alle Herrschaftsrechte über Oberwil, mit Ausnahme der hohen Gerichtsbarkeit, die weiterhin bei Zürich verblieb.

Als 1529 die Reformation in der Schweiz Einzug hielt, traten die Bewohner zum neuen Glauben über. Doch nur gerade zwei Jahre später wurden sie rekatholisiert, nachdem die reformierten Orte im Zweiten Kappelerkrieg unterlegen waren. Im ersten Villmergerkrieg von 1656 wurde das Dorf erneut geplündert und die Kirche (wie schon 1445) zerstört. Von der Originalkirche aus dem 11. Jahrhundert ist nur der Kirchturm erhalten geblieben. Nach der Eroberung der Schweiz durch die Franzosen und der Ausrufung der Helvetischen Republik im März 1798 wurde das Kelleramt aufgelöst; Oberwil wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.

Das Dorf Lieli war bis 1908 eine selbständige Gemeinde; die Fusion erfolgte aufgrund der schlechten finanziellen Lage und wurde vom Grossen Rat des Kantons Aargau gegen den Willen der Bevölkerung vollzogen. Anfangs hiess die Gemeinde bloss Oberwil. Am 1. Januar 1984 wurde jedoch die Gemeindebezeichnung in Oberwil-Lieli geändert, um der gewachsenen Bedeutung von Lieli gerecht zu werden. Nachdem die Bevölkerungszahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stets leicht rückläufig gewesen war, wurde die Gemeinde ab 1960 aufgrund der Nähe zu Zürich zu einer beliebten Wohngemeinde; die Einwohnerzahl stieg um fast das Vierfache.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Weiss auf grünem Dreiberg ausgerissener grüner Birnbaum mit gelben Früchten.» Der Birnbaum auf dem seit 1953 in dieser Form bestehenden Wappen weist auf den Holzbirrliberg hin.[2]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[3]

Jahr 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 649 602 605 551 768 1191 1591 1729

Am 31. Dezember 2007 lebten 2069 Menschen in Oberwil-Lieli, der Ausländeranteil betrug 7,4 %.[4] Bei der Volkszählung 2000 waren 41,9 % römisch-katholisch und 38,3 % reformiert; 1,4 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 95,1 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,1 % Italienisch, je 1,0 % Englisch und Französisch.[5]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Andreas Glarner (SVP).

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bremgarten zuständig. Oberwil-Lieli gehört zum Friedensrichterkreis Lunkhofen.

Wirtschaft

In Oberwil-Lieli gibt es knapp 350 Arbeitsplätze, davon 29 % in der Landwirtschaft, 18 % in der Industrie und 53 % im Dienstleistungssektor.[6] Die Gemeinde ist wegen ihrer attraktiven Lage vor allem ein Wohnstandort. Die meisten Erwerbstätigen arbeiten in Bremgarten oder in der Agglomeration Zürich. Ein besonderer Standortvorteil ist die Tatsache, dass Oberwil-Lieli den tiefsten Steuerfuss des Kantons besitzt (abgesehen von der Gemeinde Döttingen, die den tieferen Steuerfuss durch Zahlungen des KKW Beznau finanziert).

Verkehr

Oberwil und Lieli werden durch die Postautolinie zwischen Berikon-Widen (Haltestelle der Bremgarten-Dietikon-Bahn) und dem Bahnhof Wiedikon in Zürich bedient. Die Hauptstrasse dient vielen Automobilisten als Ausweichroute, wenn der Verkehr auf der Mutschellenstrasse zusammenbricht. Im Jahr 2008 ist die Westumfahrung Zürich (Autobahn) in Betrieb gegangen und der Verkehr wird weiter zunehmen. Um die Bevölkerung vor den schädlichen Auswirkungen des Mehrverkehrs zu schützen, wurde unter Lieli hindurch ein Tunnel gegraben.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über ein Primarschulhaus, das genau in der Mitte zwischen den beiden Dörfern liegt. Die Oberstufenschüler (Real-, Sekundar- und Bezirksschule gehen in das Kreisschulzentrum im benachbarten Berikon. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Wohlen.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  2. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  3. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Bremgarten - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  4. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

Weblinks


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