Lieferantenentwicklung

Lieferantenentwicklung

Als Lieferantenentwicklung wird der direkte Eingriff z. B. eines Auto-Herstellers bei Zulieferbetrieben (Lieferanten) bezeichnet. Dabei wird zunächst vom Hersteller ein Audit beim Lieferanten durchgeführt. Aktuelle Leistungen des Lieferanten werden anhand einer Ist-Basis herangezogen. In diesem Audit werden alle nach Ansicht des Herstellers erforderlichen Verbesserungen des Qualitätsmanagements niedergeschrieben. Anschließend wird der Lieferant aufgefordert, die erforderlichen Maßnahmen zum Ausbau des Qualitätsmanagements durchzuführen. Mit diesen Maßnahmen will der Hersteller sicherstellen, dass die Zulieferteile in einem gleich bleibend hohen Fertigungsstandard vom Zulieferbetrieb gefertigt werden. Das Audit kann sich aber auch auf einzelne Bereiche des Lieferanten beziehen, mit dem Hintergrund, z. B. die Logistik zu verbessern. Vorangegangene Qualitätsdefizite führen dabei bei einem Abnehmer nicht zum Lieferantenwechsel, sondern zu gezielten Förderungsmaßnahmen, die sich sowohl auf technologische wie auch auf organisatorische Aspekte beziehen können.

Die Lieferantenentwicklung ist somit der schwerwiegendste Eingriff in die Unternehmenspolitik eines Lieferanten und dessen Qualitätsmanagements.

In regelmäßigen Abständen werden darüber hinaus die Hersteller-Audits wiederholt, um den Lieferanten zu einer ständigen Weiterentwicklung seines Qualitätsmanagementsystems zu zwingen. Die Hersteller-Audits sind hierbei nicht zu verwechseln mit den Audits der regulären Prüfgesellschaften wie z. B. dem TÜV, Germanischer Lloyd usw. die jedes Unternehmen mit Qualitätsmanagementsystem im Rhythmus von drei Jahren auditieren und das Zertifikat für das Qualitätsmanagementsystem erneuern.

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