Liebertwolkwitz

Liebertwolkwitz
Wappen von Leipzig

Liebertwolkwitz
Ortsteil von Leipzig

Koordinaten 51° 16′ 58″ N, 12° 27′ 50″ O51.28277777777812.463888888889Koordinaten: 51° 16′ 58″ N, 12° 27′ 50″ O.
Fläche 9,26 km²
Einwohner 5148 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte 555,9 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Jan. 1999
Postleitzahl 04288
Vorwahl 034297
Stadtbezirk Südost
Verkehrsanbindung
Autobahn Bundesautobahn 38 number.svg
Bundesstraße Bundesstraße 186 number.svg
Eisenbahn Leipzig–Geithain
Bus 75, 143, 172
Quelle: Ortsteilkatalog 2008 der Stadt Leipzig

Liebertwolkwitz ist ein im Stadtbezirk Südost gelegener Stadtteil Leipzigs, der bis 1999 eine eigenständige Gemeinde war.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ortschaft wurde im Jahr 1040 erstmals unter dem Namen Niwolkesthorp urkundlich erwähnt und ist vermutlich im 7. oder 8. Jahrhundert von Slawen gegründet worden. Am Ende des 17. Jahrhunderts erwarb der Dichter und Schriftsteller Heinrich Anselm von Ziegler und Klipphausen das Rittergut Liebertwolkwitz und verstarb hier.

Von historischer Bedeutung ist der zu Liebertwolkwitz gehörende Monarchenhügel, von dem aus der Kaiser von Österreich, der Zar von Russland sowie der preußische König im Jahr 1813 während der Völkerschlacht bei Leipzig (16.-18. Oktober 1813) ihre Truppen gegen Napoleon I. befehligten. Im Jahr 1725 hatte Zacharias Hildebrandt eine Kirchenorgel erbaut, die in der Völkerschlacht zerstört wurde. Am 14. Oktober 1813, zwei Tage vor Beginn der eigentlichen "Völkerschlacht", wurde die Gegend südlich von Markkleeberg, Wachau und Liebertwolkwitz zum Schauplatz einer der größten Reiterschlachten der napoleonischen Kriege. In dem Gefecht fiel der preußische Dragonerleutnant Guido von der Lippe bei der Verfolgung des französischen Marschalls Joachim Murat; die Szene wurde in einem Gemälde von Richard Knötel verewigt.[1]

Um 1880 begann die Ansiedlung von Industriebetrieben in Liebertwolkwitz, die unter anderem die Tonvorkommen der Umgebung nutzen. So entstanden vor allem Klinker- und Pfannsteinwerke. Dieser Industriezweig ist bis heute im Ort ansässig.

Rathaus Liebertwolkwitz
Blick vom Kolmberg auf den Wasserturm

Im Jahr 1996 unterzeichnete Liebertwolkwitz einen Partnerschaftsvertrag mit der französischen Gemeinde Les Epesses.

Der Ortsname wird von den Ortsansässigen oft zu Wolks abgekürzt, die Einwohner entsprechend als Wolkser bezeichnet.[2]

Persönlichkeiten

Gedenkstätten

  • Ein Gedenkstein ist im Josef-Sliwanski-Hain den Opfern des Faschismus gewidmet, während der Findling an der Ecke Blumenstraße / Oberholzstraße mit den Namen von vier ermordeten Antifaschisten des Ortes beseitigt wurde.

Literatur

  • Christoph Kühn: Liebertwolkwitz. Eine historische und städtebauliche Studie, hrsg. v. Pro Leipzig e.V., Leipzig 2000, 60 S.
  • Cornelius Gurlitt: Liebertwolkwitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 16. Heft: Amtshauptmannschaft Leipzig (Leipzig Land). C. C. Meinhold, Dresden 1894, S. 76.

Weblinks

Anmerkungen

  1. http://www.zinnfigur-strassburg.de/Marschall%20Murat%20bei%20Liebertwolkwitz%201813.htm
  2. vgl. „1. Wolkser Aulaabend - Swing im 'Presse Café'“ und andere Artikel auf der Orts-Webpage



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