Lichnowsky

Lichnowsky
Wappen Fürst Lichnowsky, Graf von Werdenberg, Edler Herr von Woschtitz

Lichnowsky ist der Name eines schlesisch-mährisches Adelsgeschlechts, das seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen ist.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Herkunft

Die Familie nannte sich ursprünglich Woszczyki oder von Woszczye und stammte aus der Herrschaft Pleß in Oberschlesien (vermutlich nach der Ortschaft Woszczyce bei Orzesche). Estepan de Woszyczyki wurde auf einer Urkunde vom 17. März 1377, in der Johann von Troppau den Kauf einer Scholtisei in Lendzin bestätigte, erwähnt[1]. Hanuš (Johann) von Woszczyki, 1498-1507 Oberlandrichter des Fürstentums Jägerndorf, erhielt über seine Ehefrau Sophie von Drahotuš, Witwe nach Nikolaus von Ganzar, genannt Lichnowsky, dann das Dorf Lichten und nannte sich fortan selbst Lichnowsky. Seine erste urkundliche Erwähnung mit diesem Namen stammt vom 26. Oktober 1494[2].

Franz Bernhard von Lichnowsky wurde 1702 mit dem Prädikat Edler Herr von Woschtitz in den böhmischen Freiherrenstand erhoben. Sein gleichnamiger Sohn wurde 1721 in den böhmischen und 1727 in den Reichsgrafenstand erhoben. Der geheime Rat Ferdinand Carl Johann Graf Lichnowsky erhielt vom preußischen König Friedrich II. 1773 den nach dem Erstgeburtsrechte vererbten Fürstenstand mit dem Prinzentitel für den ältesten Sohn. Durch ein österreichisches Anerkennungsdiplom aus dem Jahre 1846 wurden Name und Wappen mit dem der schwäbischen Grafen von Werdenberg vermehrt und nannte sich nun Fürst Lichnowsky, Graf von Werdenberg, Edler Herr von Woschtitz. Der Fürst durfte nach einer preußischen Verleihung von 1861 das Prädikat Durchlaucht führen.

Wappen

Das Stammwappen zeigt auf rotem Schild zwei einzelne grüne Weinreben mit nach außen gewendeten violetten Früchten. Als Helmzier dienen die beiden Weinreben auf einem bekröntem Stechhelm mit rot-silberner Helmdecke.

Das Fürstenwappen der Lichnowskys ist rot gespalten; es zeigt zeigt vorn die Motive des Stammwappens und ist hinten geviert mit aufgelegtem roten Herzschild, darin eine dreilatzige silberne Kirchenfahne (Stammwappen der Grafen von Werdenberg); Feld 1 und 4 zeigt in Gold einen goldenbewehrten schwarzen Doppeladler, mittig golden gekrönt (kaiserliches Gnadenzeichen), Feld 2 und 3 ist dreimal von Rot und Gold geteilt; auf dem Hauptschild ruhen fünf Helme, der mitlere mit schwarz-goldenen, die übrigen mit rot-silbernen Decken; der erste Helm trägt die Stammwappenhelmzier, der zweite wegen der Fürstenwürde eine Fürstenkrone, der mittlere den Doppeladler wie im Schild, der vierte eine Mitra (Grafen von Werdenberg), der fünfte auf einem Lorbeerkranz eine silberne Taube mit Ölzweig im Schnabel (Friedenstaube); Schildhalter sind zwei rückschauende, golden gekrönte goldene Löwen, davon der hintere eine silberne Kirchenfahne an hölzerner Stange hält; die Löwen stehen auf goldenem Rankenwerk, verflochten mit rotem Spruchband, darauf in silbernen Lettern der Wahlspruch NON NOBIS DOMINE NON NOBIS (Gekürzter Wahlspruch des Templerordens; Psalm 115,1: Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam! -Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre!); das Ganze steht unter einer Fürstenkrone und hermelingefüttertem purpurnem Wappenmantel.[3]

Namensträger

Literatur

  • Ludwig Igálffy-Igály: Stammtafel der Ritter, Freiherrn, Grafen und Fürsten Lichnowsky v. Woszczyc vom 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart. In: Adler Zeitschrift für Genealogie und Heraldik. Nr. 3 (N.F.), 1954, S. 117-139, 180-183 u. 198.
  • Otto Hupp: Münchener Kalender 1905. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1905.
  • John C. G. Röhl: Lichnowski. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, S. 443–445.

Weblinks

 Commons: Lichnowsky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archiv Pless, Urkunden, Nr. 2, Fach 2 (vgl. Igálffy-Igály, S. 117).
  2. Klosterurkunden, Archiv Brünn (vgl. Igálffy-Igály, S. 117).
  3. Vgl. Danuta Emmerling u. a.: Górnośląskie Zamki i Pałace. ADAN, Opole 1999, ISBN 83-908136-8-8

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