Leuchtfeuer Cuxhaven

Leuchtfeuer Cuxhaven
Der „Hamburger Leuchtturm“ in Cuxhaven

Der Hamburger Leuchtturm ist ein von der Hansestadt errichteter Leuchtturm in Cuxhaven, das damals hamburgisch war.

Eine Sandsteintafel über dem Eingang erklärt:

„Nautis signum / sibi monumentum erexit / respublica hamburgensis / Ao MDCCCIII“ – „Den Seefahrern zum Zeichen, sich selber zum Denkmal errichtet vom Hamburger Staat im Jahre 1803“

Leuchttürme und Leuchtfeuer galten immer schon als sehr wirksam, die Küste und die Elbmündung deutlich zu markieren, konnte man dieses Licht doch schon aus sehr großer Entfernung erkennen. So befand sich bereits ab 1644 ein Leuchtfeuer (offenes Kohlenfeuer) auf der Insel Neuwerk, um den von See kommenden Schiffen die Insel, aber auch die nahe Elbmündung anzuzeigen.

Standen zunächst an der Cuxhavener Elbmündung nur große Baken (hohe hölzerne Gestelle), die im Sturm gelegentlich umstürzten, wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein massiver Leuchtturm aus Backstein – der Hamburger Leuchtturm – nahe der „Alten Liebe“ errichtet.

In diesem, aus fast einem Meter dicken Mauern bestehenden, viergeschossigen und 23 Meter hohen Leuchtturm führen Treppen mit insgesamt 104 Stufen bis zum Turmfeuer. Das ursprüngliche Turmfeuer bestand aus einer so genannten Argandschen Reflektorlampe, einer speziellen Petroleumlampe mit einem Runddocht (Rundbrenner).

Die 18-eckige Laterne unter einer kupfergedeckten Haube hat einen Durchmesser von fünf Metern und besteht aus drei übereinander liegenden Reihen von Fenstern aus planem Spiegelglas. In ihrem Inneren befanden sich sieben aus Kupfer gefertigte und versilberte Reflektoren, die einige Jahre später um zwei weitere ergänzt wurden.

Das Leuchtfeuer strahlte schon anfänglich so weit, dass es auf See noch aus rund sechs Kilometern Entfernung recht gut zu sehen war. Durch technische Erfindungen und Entwicklungen erfolgten immer wieder Verbesserungen des Leuchtfeuers. 1892 wechselte man die Reflektoren gegen eine so genannte Fresnel-Linsenoptik II. Ordnung aus. 1905 brannte im „Hamburger Leuchtturm“ erstmals ein Gasglühlicht. Erst 1913 wurde das Leuchtfeuer elektrifiziert und leuchtete nunmehr neun Seemeilen (ungefähr 16 km) weit aufs Meer hinaus.

Die Bedeutung des „Hamburger Leuchtturms“ bestand aber nicht nur darin, dass er als Wahrzeichen der Stadt am Hafen diente, sondern auch in seiner geografischen Position. Mit 53 Grad 52 Min. 22. Sek. nördlicher Breite und 8 Grad 42 Min. 34 Sek. östlicher Länge diente er als Nullpunkt des ehemaligen hamburgischen Kartensystems (Vermessungskarten) im Amt Ritzebüttel.

Seine Funktion als Leuchtturm und Seezeichen besteht heute nicht mehr, aber wie eh und je ist er, wie die „Alte Liebe“, der erste und letzte Gruß an alle Seeleute.


Betrieb des Leuchtfeuers

  • 1805 Lichtquelle mit Rüböllampen,
  • 1905 Starkglühlicht mittels Leuchtgasstrumpf,
  • 1912 Petroleumglühlicht.
  • 1927 elektrische Bogenlampe.
  • 1937 elektrisches Glühlicht.
  • 2001 Löschung
  • 2002 erster Verkauf an privat


Das Leuchtfeuer ist außer Betrieb. Es zeigte bis 2001 ein Quermarkenfeuer als Kurswechselhinweis und einen Steuerbordwarnsektor. Der „Leuchtturm Alte Liebe“ ist ein anerkanntes Baudenkmal.

Wasser- und Schifffahrtsamt Cuxhaven.

Johann Georg Repsold hat 1805 diesen Turm mit seiner Konstruktion einer „Argandschen Lampe“ mit Parabolspiegel ausgestattet. 1814 und 1815 leuchteten zwei der „Repsoldschen Feuer“ auf der Insel Neuwerk auf.

1816 geht auf seine Initiative das erste Elb-Feuerschiff „Seestern“ in der Außenelbe vor Anker.

Er erweiterte die Elbe-Betonnung, entwickelte Navigationsinstrumente und sorgte für bessere Ausbildung der Seeleute. J.G. Repsold hat sich als Pionier in Sachen Sicherheit im Schiffsverkehr große Verdienste erworben. …“


Leuchtturm im Internet

Für den Leuchtturm wurde 2004/05 beim Internet-Auktionshaus ebay geworben. Der Turm wurde verkauft und wird heute privat genutzt.


Weblinks


53.8727777777788.70944444444447Koordinaten: 53° 52′ 22″ N, 8° 42′ 34″ O


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