Leubnitz-Neuostra

Leubnitz-Neuostra
Leubnitz-Neuostra
Stadtteil der Landeshauptstadt Dresden
Koordinaten: 51° 1′ N, 13° 46′ O51.01222222222213.765833333333125Koordinaten: 51° 0′ 44″ N, 13° 45′ 57″ O
Höhe: 125–185 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Juni 1921
Postleitzahlen: 01219, 01239
Vorwahl: 0351
Karte

Lage der Gemarkung Leubnitz-Neuostra in Dresden

Die Dorfkirche von Leubnitz

Leubnitz-Neuostra ist ein Stadtteil im Dresdner Südosten. Bekannt ist es vor allem durch seinen alten Dorfkern, der zu den am besten erhaltenen in Dresden gehört. Es gehört in seiner gesamten Gemarkung zum Ortsamtsbereich Prohlis und ist darin Kern des statistischen Stadtteils Leubnitz-Neuostra mit Torna und Mockritz-Ost.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Leubnitz geht auf das 13. Jahrhundert zurück und stammt begrifflich vom altsorbischen „Lubanicz“ ab, und bedeutet „Leute des/der Luban“. Wie bei vielen anderen Stadtteilen in Dresden beschreibt der Ortsname also nicht eine geographische Lage oder Besonderheit, sondern eine Besitzzuordnung, die einst vorlag.

Leubnitz gehörte seit dem Jahr 1288 zum Kloster Altzella bei Nossen. Da es mit seinen umgebenden Fluren und weiteren Dörfern der Gegend zu den wichtigsten Anbaugebieten der Klosters gehörte, entstand als Verbindungsweg zum Kloster der „Zellesche Weg“, der die Stadt Dresden umging. Der „Zellesche Weg“ ist als Straße bis in die Gegenwart erhalten. Das weltliche Gut wurde in ein Klostergut umgewandelt.

Das Gut wurde 1550 durch Kurfürst Moritz wieder säkularisiert und der Stadt Dresden unterstellt, aber nicht im heutigen Sinne eingemeindet. 1568 wurde das Dorf Neuostra für Bauern der Dörfer Groß- und Kleinostra angelegt. Ostra, das in der Nähe der Elbe westlich Dresdens lag, wurde aufgelöst, um das Ostragehege und ein Festungsvorwerk anlegen zu können. Durch die Auflösung des Klostergutes befand man die Flächen der Flur um Leubnitz für die Bauern beider Dörfer als ausreichend. Schon 1569 wurden beide Dörfer wieder selbstständig. Dadurch erhielten sich die Dorfkerne Altleubnitz und Neuostra bis in die Gegenwart.

1902 wurde Leubnitz-Neuostra an das Straßenbahnnetz der nunmehr ausgeweiteten Stadt Dresden angeschlossen. Diese Strecke wurde 1974 wieder stillgelegt und durch eine Buslinie ersetzt. Zu Dresden eingemeindet wurde Leubnitz-Neuostra dann 1921. Im weiteren 20. Jahrhundert wurde Leubnitz-Neuostra kaum verändert und so stehen weite Teile des vom Leubnitzbach durchflossenen Dorfkerns unter Denkmalschutz. Es wurde aber in viele Richtungen durch Anbauten mit lockerer Villen und Vorortbebauung ergänzt. Nach 1990 entstand noch einmal am südlichen Ende ein Gebiet mit einer neuen Wohnanlage.

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Leubnitz-Neuostras
  • Dorfkern und Klosterteichplatz
  • Klosterhof (in den 1990er Jahren wiedererrichtet)
  • Leubnitzer Kirche, mit einem Turm aus dem 12. Jahrhundert. In der Kirche befindet sich eine bemalte Holzdecke aus dem 17. Jahrhundert und das Epitaph des Oberlandbaumeisters Johann Friedrich Karcher. Es wurde von Johann Christian Kirchner geschaffen.
  • Auf dem die Kirche umgebenden Friedhof befindet sich u.a. das sehenswerte Grabmal des „Bauernastronomen“ Johann Georg Palitzsch.

Lage

Leubnitz-Neuostra liegt südöstlich der Innenstadt am südlichen Stadtrand. Dort liegt es leicht erhöht auf etwa 160 Meter über NN und etwa fünf Kilometer von der Innenstadt entfernt. In südwestlicher Richtung ist über den Nöthnitzgrund auf einem etwa drei Kilometer langen Spazierweg Schloss Nöthnitz zu erreichen.

Angrenzende Stadtteile und Gemeinden

Literatur

  • Wolfram Böhme: Leubnitz-Neuostra Klosterhof, Doppelort, Stadtteil. In: Dresdner Geschichtsbuch. Band 7/S. 35-78, Stadtmuseum Dresden, Altenburg 2001.
  • Cornelius Gurlitt: Leubnitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 24. Heft: Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (Land). C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 55.

Weblinks

 Commons: Leubnitz-Neuostra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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