Leonid Alexandrowitsch Schamkowitsch

Leonid Alexandrowitsch Schamkowitsch
Leonid Alexandrowitsch Schamkowitsch 1980 Schacholympiade in Valletta

Leonid Alexandrowitsch Schamkowitsch (* 1. Juni 1923 in Rostow am Don[1], Südrussland; † 22. April 2005 in Brooklyn, New York City) war ein sowjetischer, später US-amerikanischer Schachspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leonid Schamkowitsch studierte in Leningrad Ingenieurwissenschaften, brach das Studium jedoch kurz vor dem Abschluss ab und widmete sich ganz dem Schach. Da seine Turnierergebnisse jedoch schwankend waren und er sich nicht in der absoluten Spitze der sowjetischen Spieler etablieren konnte, durfte er nur selten Turniere im westlichen Ausland bestreiten.

1962 erhielt er von der FIDE den Titel Internationaler Meister, 1965 den Titel Großmeister verliehen.[2] 1974 emigrierte er, als dritter sowjetischer Großmeister nach Wladimir Liberson und Anatoli Lein, nach Israel. Von dort ging er 1975 nach Kanada, erhielt jedoch keine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Schließlich ließ er sich 1976 in den Vereinigten Staaten nieder, wo er als Autor und Schachtrainer arbeitete. Seine beste Historische Elo-Zahl war 2675 im Januar 1966.

Schamkowitsch litt im Alter an Krebs und der Parkinson-Krankheit. Er war dreimal verheiratet und hatte einen Sohn.

Turniererfolge

UdSSR - Olympiasieger der Männer (Sowjetunion - USA, Brett 3 und 4: Juri Balaschow - C. Tarjan, Garri Kasparow - Leonid Schamkowitsch), Schacholympiade 1980 in Valetta.
  • Stadtmeisterschaft Moskau 1961: 2. Platz nach Stichkampf gegen Bronstein
  • UdSSR-Meisterschaft 1965: 5./6. Platz
  • Marienbad 1965: 3. Platz
  • Salgótarján 1967: 1.-3. Platz mit Bilek und Barczay
  • Sotschi 1967: 1.-5. Platz mit Saizew, Simagin, Krogius und Spasski
  • Konstanza 1969: 1. Platz
  • Canadian Open 1975: 1. Platz
  • New York 1976: 1. Platz
  • US-Meisterschaft 1978: 3./4. Platz

Autor

Schamkowitsch trat auch als Autor von Schachbüchern in Erscheinung. Sein 1971 in russischer Sprache erschienenes Buch Tschertwa w schachmatach wurde 1976 unter dem Titel Chess sacrifices (ISBN 0900928999) ins Englische übersetzt. Später verfasste er mehrere Bücher zusammen mit Eric Schiller: Play the Tarrasch (1984, ISBN 008029748X), Spanish gambits (1986, ISBN 0020290209), Kasparov’s opening repertoire (1990, ISBN 0020298110) und World champion tactics (1999, ISBN 1580420052). Zusammen mit Michael Khodarkovsky veröffentlichte er A new era. How Garry Kasparov changed the world of chess (1997, ISBN 034540890X).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Korrektur des Geburtsorts in der New York Times vom 11. Mai 2005 (englisch)
  2. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 75

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Leonid Schamkowitsch — Leonid Alexandrowitsch Schamkowitsch (* 1. Juni 1923 in Taganrog, Südrussland; † 22. April 2005 in Brooklyn, New York City) war ein sowjetischer, später US amerikanischer Schachspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Turniererfolge …   Deutsch Wikipedia

  • Schamkowitsch — Leonid Alexandrowitsch Schamkowitsch (* 1. Juni 1923 in Taganrog, Südrussland; † 22. April 2005 in Brooklyn, New York City) war ein sowjetischer, später US amerikanischer Schachspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Turniererfolge …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Scha–Schd — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bobby the Great — Bobby Fischer Fischer bei der Schacholympiade 1960 in Leipzig Name Robert James Fischer Land …   Deutsch Wikipedia

  • Robert James Fischer — Bobby Fischer Fischer bei der Schacholympiade 1960 in Leipzig Name Robert James Fischer Land …   Deutsch Wikipedia

  • Georges Koltanowski — George Koltanowski (* 17. September 1903 in Antwerpen; † 5. Februar 2000 in San Francisco) war ein belgisch US amerikanischer Schachspieler. Bei Geburt hatte er den Vornamen Georges, den er später auf George verkürzte. Seine größten Erfolge hatte …   Deutsch Wikipedia

  • Koltanowski — George Koltanowski (* 17. September 1903 in Antwerpen; † 5. Februar 2000 in San Francisco) war ein belgisch US amerikanischer Schachspieler. Bei Geburt hatte er den Vornamen Georges, den er später auf George verkürzte. Seine größten Erfolge hatte …   Deutsch Wikipedia

  • Zemgalis — Elmars (ursprünglich Elmārs) Zemgalis (* 9. September 1923 in Riga, Lettland) ist ein lettisch amerikanischer Schachspieler und Mathematiker. Den Höhepunkt seiner Schachkarriere erlebte er im Deutschland der frühen Nachkriegszeit, wo er mehrere… …   Deutsch Wikipedia

  • Dzindzichashvili — Roman Dzindzichashvili (georgisch რომან ჯინჯიხაშვილი, deutsche Transkription Roman Dschindschitschaschwili; * 5. Mai 1944 in Tiflis) ist ein US amerikanischer Schachspieler georgischer Herkunft. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Quellen …   Deutsch Wikipedia

  • Estrin - Berliner, 1965 — In der Fernschachpartie Estrin – Berliner, 1965 opfert Schwarz zu Beginn einen Springer, und kann schließlich im Turmendspiel gewinnen. Sie wurde im Finale der fünften Fernschachweltmeisterschaft 1965–1967 zwischen Jakow Estrin und Turniersieger… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”