Leona Lewis

Leona Lewis
Leona Lewis (2009)

Leona Louise Lewis (* 3. April 1985 in Islington, London) ist eine Sängerin und Songwriterin. Bekannt wurde sie Ende 2006 mit dem Gewinn der dritten Staffel der Castingshow The X Factor, die zwischen August und Dezember 2006 vom britischen Fernsehsender ITV ausgestrahlt wurde. Ein Jahr später gelangen ihr sowohl mit dem Titel Bleeding Love als auch mit ihrem Debütalbum Spirit internationale Nummer-eins-Hits.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Leona Lewis wurde als zweites von drei Kindern des Ehepaares Joe und Maria Lewis geboren und wuchs in Hackney im Norden von London auf. Ihr Vater stammt aus der Karibik, ihre Mutter aus Wales.

Im Alter von zwölf Jahren schrieb Leona Lewis ihr erstes Lied, mit 13 Jahren gewann sie den Lady-D-Nachwuchswettbewerb im Hackney Empire. Zur Entfaltung ihres Talents besuchte sie die Sylvia Young Theatre School und die Brit Academy. Bereits vor ihrer Teilnahme an The X Factor nahm sie unter dem Titel Twilight ein erstes Album auf, das bis heute jedoch nie veröffentlicht wurde.

Karriereanfang

Leona Lewis auf der London Premiere von Flushed Away, in November 2006.

Im Sommer 2006 nahm sie an einem Vorsingen für die dritte Staffel der Castingshow The X Factor teil. Unterstützt von ihrem Mentor Simon Cowell kämpfte sie sich ab dem 19. August 2006 durch zahlreiche Qualifikationsrunden. Schließlich setzte sie sich in der Finalshow am 16. Dezember 2006 gegen ihren Konkurrenten Raymond Quinn durch und erhielt einen mit einer Million Britischen Pfund dotierten Plattenvertrag bei Sony BMG. Von den über acht Millionen abgegebenen Stimmen entfielen 60 Prozent auf Leona Lewis.

Vier Tage nach dem Finale erschien im Vereinigten Königreich ihre Debütsingle A Moment Like This, die bereits vor Ausstrahlung des Finales eine Million Vorbestellungen erreichte. Nach der Bereitstellung zum Download einen Tag nach dem Finale wurde die Single binnen 30 Minuten 50.000 Mal heruntergeladen.

Internationaler Durchbruch

Im Laufe des Jahres 2007 nahm Leona Lewis Lieder für ihr Debütalbum u.a. in New York und Los Angeles auf. Dabei entstand auch der Hit Bleeding Love, geschrieben von Jesse McCartney und Ryan Tedder, dem Sänger von OneRepublic. Dieser wurde als zweite Single in Großbritannien am 22. Oktober 2007 veröffentlicht und davor am 20. Oktober 2007 bei einer Live-Show der vierten Staffel von The X-Factor präsentiert. Am ersten Verkaufstag erreichte die Single mehr als 66.000 Verkäufe und bereits zum Ende der ersten Verkaufswoche stieg die Verkaufszahl in Großbritannien auf über 218.000. Damit gehört das Lied zur erfolgreichsten "Ersten Woche" einer Single im Jahr 2007. Sie erreichte Platz 1 der UK Top 40 und blieb dort 7 Wochen lang. Am 16. Dezember 2007 wurde die Single als Record of the Year 2007 ausgezeichnet.

Durch diesen Erfolg wurde das Interesse an Lewis im Ausland geweckt und bereits Anfang Dezember 2007 erste europaweite Veröffentlichungspläne bekanntgegeben. In der US-amerikanischen Zeitung Entertainment Weekly wurde Leona Lewis in der Neujahrsvorschau 8 to Watch in '08 zur "nächsten Mariah Carey" und zu „einer der interessantesten neuen Künstlerinnen 2008“ erklärt.

Die Single Bleeding Love wurde am 11. Januar 2008 in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht. Sie stieg am 25. Januar 2008 direkt auf Platz 1 in die deutschen und österreichischen Single-Charts ein, außerdem auf Platz 3 in der Schweiz. Die Single wurde in Dänemark, Schweden, Norwegen sowie Spanien, Italien und Frankreich veröffentlicht. In den Vereinigten Staaten erschien die Single gleichzeitig mit dem Album Spirit im März 2008. Bleeding Love schaffte es auch in den USA auf die Spitzenposition der Hitparade. Für die USA wurde zusätzlich ein neues Video zum Lied aufgenommen. Der Nummer-eins-Hit erreichte in den Mediatraffic-Welt-Charts eine Punktzahl von 9.154.000 Verkäufen in 38 Wochen.[1] Das Album Spirit wurde am 25. Januar 2008 im deutschsprachigen Raum veröffentlicht und erreichte auf Anhieb Platz eins in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

In Großbritannien wurde am 26. November 2008 ihr zweites Album veröffentlicht. Es handelt sich dabei um vor der Teilnahme bei The X-Factor aufgenommene Lieder. Die Rechte für die Lieder von diesem Album namens Best Kept Secret wurden weder von Sony BMG noch von Lewis' Vater erworben und waren rechtlich gesehen frei. Daraufhin wurde das Album von der Management-Agentur UEG Music allein über den Online-Musikhändler Juno Records gegen den Versuch von Sony BMG, die Veröffentlichung zu stoppen, veröffentlicht.

Am 24. August 2008 trat Lewis bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Peking gemeinsam mit Jimmy Page von Led Zeppelin auf und interpretierte eine Version deren Rock-Klassikers Whole Lotta Love.

Im Oktober 2009 erschien ihre Biografie Dreams beim Londoner Verlag Hodder & Stoughton.[2]

Nachdem der Sänger Andrea Renzullo Ende September 2010 mit Run in der RTL-Sendung Das Supertalent auftrat, stieg der Song am 8. Oktober 2010 wieder in die deutschen, österreichischen und Schweizer Charts ein. Dabei platzierte er sich auf Platz neun in Deutschland.[3] Angetrieben von einer erneuten Darbietung des Titels in Das Supertalent, dieses mal von der Sängerin Ramona Fottner interpretiert, stieg er vier Wochen später, am 5. November, sogar auf Platz drei und erreichte somit erst in der 35. Wertungswoche die höchste Chartplatzierung.[4] In einigen deutschsprachigen Downloadportalen wie musicload.de kam der Song sogar auf Platz eins.

Zweites Studioalbum: Echo

Lewis zweites Studioalbum trägt den Titel Echo und wurde am 13. November 2009 in Deutschland und am 16. November 2009 im Vereinigten Königreich veröffentlicht. Die erste Single hieß Happy und erreichte Platz 2 der britischen und österreichischen Charts, Platz 3 der deutschen Charts und Platz 4 der Schweizer Hitparade. Das Album erreichte wie sein Vorgänger den Spitzenplatz in den britischen Album-Charts. An dem Album wirkten u.a. Ryan Tedder und Justin Timberlake mit. I Got You ist die 2. offizielle Single aus dem Album Echo und wurde Mitte März veröffentlicht.

Weitere Projekte

Im Juli 2009 hat Leona Lewis ihr eigenes, gleichnamiges Parfüm auf den Markt gebracht.[5] Aufgrund ihres Engagements im Tierschutz hat sie hierfür das deutsche Unternehmen LR Health & Beauty Systems gewählt, das für die Herstellung seiner Produkte keine Tierversuche durchführt und kürzlich eine eigene Kinderhilfsorganisation, die LR GLOBAL KIDS FUND e. V., ins Leben gerufen hat.[6] Ein Anteil vom Erlös ihres Parfüms geht an benachteiligte Kinder.

Für den Kinofilm Avatar – Aufbruch nach Pandora sang Lewis den Song I See You ein. Zudem wurde My Hands als Titelsong für das Videospiel Final Fantasy XIII ausgewählt.

Auf Initiative Simon Cowells hat Lewis zusammen mit anderen Künstlern wie Kylie Minogue, Take That oder Elton John den Titel Everybody Hurts von R.E.M. als Charity-Single für die Opfer des Erdbebens in Haiti neu aufgenommen.[7] Die Single erreichte den ersten Platz der britischen Hitparade.

Soziales Engagement

Die Vegetarierin tritt öffentlich als Tierschützerin auf. So weigert sie sich, Leder- und Pelzprodukte zu tragen und bekämpft die Misshandlung von Tieren. Zusammen mit der WSPA Welttierschutzgesellschaft setzt sie sich für eine weltweite Tierschutzerklärung ein, die eine internationale Anerkennung des Tierschutzes durch die Vereinten Nationen fordert.[8] Für ihr Engagement zeichnete sie die Tierschutzvereinigung PETA als „Person des Jahres 2008“ aus.[9]

Diskografie

→ Hauptartikel: Leona Lewis/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartpositionen[10] Anmerkung
DE AT CH UK US
2007 Spirit 1
(87 Wo.)
1
(61 Wo.)
1
(70 Wo.)
1
(102 Wo.)
1
(61 Wo.)
Erstveröffentlichung: 9. November 2007
Verkäufe: + 6.800.000 [11]
2009 Echo 12
(15 Wo.)
8
(13 Wo.)
3
(21 Wo.)
1
(25 Wo.)
13
(10 Wo.)
Erstveröffentlichung: 9. November 2009
Verkäufe: + 2.600.000 [12]

Chartplatzierungen solo

Jahr Titel Chartpositionen[10] Anmerkung
DE AT CH UK US
2006 A Moment Like This
Spirit
1
(17 Wo.)
Erstveröffentlichung: 17. Dezember 2006
Verkäufe: + 600.000
2007 Bleeding Love
Spirit
1
(37 Wo.)
1
(37 Wo.)
1
(65 Wo.)
1
(38 Wo.)
1
(39 Wo.)
Erstveröffentlichung: 19. Oktober 2007
Verkäufe: + 10.500.000 [13]
Forgiveness
Spirit
46
(2 Wo.)
2008 Footprints in the Sand
Spirit
2
(26 Wo.)
3
(23 Wo.)
35
(3 Wo.)
25
(11 Wo.)
11
(31 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. März 2008
Verkäufe: + 4.600.000 [14]
Better in Time
Spirit
5
(42 Wo.)
2
(27 Wo.)
Forgive Me
Spirit
15
(9 Wo.)
15
(12 Wo.)
12
(7 Wo.)
5
(10 Wo.)
Erstveröffentlichung: 10. September 2008
Verkäufe: + 300.000 [15]
Run
Spirit
3
(… Wo.)
1
(… Wo.)
2
(… Wo.)
1
(35 Wo.)
81
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 30. November 2008
Verkäufe: + 900.000 [16]
2009 I Will Be
Spirit
66
(6 Wo.)
Erstveröffentlichung: 6. Januar 2009
Happy
Echo
3
(19 Wo.)
2
(16 Wo.)
4
(18 Wo.)
2
(9 Wo.)
31
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: 15. September 2009
Verkäufe: + 1.000.000 [17]
2010 I Got You
Echo
43
(4 Wo.)
30
(4 Wo.)
57
(3 Wo.)
14
(10 Wo.)
Erstveröffentlichung: 19. Februar 2010
2011 Collide 29
(… Wo.)
4
(… Wo.)
Erstveröffentlichung: 29. August 2011
(mit Avicii)

Weblinks

 Commons: Leona Lewis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.mediatraffic.de/tracks-week28-2008.htm
  2. Leona Lewis: "Dreams" erschienen
  3. Run wieder in den deutschen Charts
  4. Run auf Platz 3
  5. Die Schöne und der Maskuline, Münsterländische Volkszeitung vom 4. Juli 2009
  6. Pressemitteilung vom 3. April 2009
  7. http://www.dailymail.co.uk/tvshowbiz/article-1246033/Kylie-Minogue-revealed-latest-star-Simon-Cowells-Haiti-earthquake-charity-single.html
  8. WSPA - News --- Leona Lewis: Tiere sind mir wichtig!
  9. Musik – News bei musik-base.de aufgerufen am 18. Dezember 2008
  10. a b Chartquellen: DE AT CH UK US
  11. http://www.worldwidealbums.net/
  12. http://www.mediatraffic.de/albums-week01-2010.htm
  13. http://www.mediatraffic.de/alltime-track-chart.htm
  14. http://www.mediatraffic.de/tracks-2008.htm
  15. http://www.mediatraffic.de/tracks-week49-2008.htm
  16. http://www.mediatraffic.de/tracks-week05-2009.htm
  17. http://www.mediatraffic.de/tracks-week03-2010.htm

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