Leo Strauß

Leo Strauß

Leo Strauss (* 20. September 1899 in Kirchhain, Hessen; † 18. Oktober 1973 in Annapolis, Maryland, Vereinigte Staaten) war ein deutsch-amerikanischer Philosoph jüdischer Abstammung. Bekannt wurde er vor allem durch seine Lehrtätigkeit (1949–69) als Professor für Politische Philosophie an der University of Chicago, als Gründer einer einflussreichen Denkschule, den „Straussians“, und ferner als entschiedener Kritiker moderner Philosophie sowie des modernen Denkens überhaupt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leo Strauss wurde 1899 im hessischen Kirchhain geboren. Die Tatsache sei nicht gleichgültig, schrieb er 1931 an den Marburger Philosophie-Dozenten Gerhard Krüger, „dass ich, vor die Frage gestellt, welcher Nation ich sei, antworten würde: Jude und nicht Deutscher.“ Strauss wuchs in einem konservativen, aber nicht orthodoxen jüdischen Elternhaus auf. Der Vater handelte mit Landmaschinen.

Leo Strauss besuchte das humanistische Gymnasium Phillipinum in Marburg. 1918 begann er an der Universität Hamburg Philosophie zu studieren, widmete sich aber auch Mathematik und Naturwissenschaften. 1921 promovierte er bei Ernst Cassirer über Friedrich Heinrich Jacobi. Anschließend setzte er bis 1925 seine Studien in Freiburg und Marburg fort, u. a. bei Edmund Husserl und Martin Heidegger. In Marburg schloss er Freundschaft mit Hans-Georg Gadamer, Hans Jonas, Jacob Klein und Karl Löwith.

Von 1925 bis 1932 war er Mitarbeiter an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin, wo er unter der Leitung von Julius Guttmann vor allem über Spinoza arbeitete und Mitherausgeber der Moses Mendelssohn-Jubiläumsausgabe war. In dieser Zeit lernte er Hannah Arendt, Walter Benjamin und Gershom Scholem kennen. Eine 1931 bei dem Religiösen Sozialisten und bedeutenden Theologen Paul Tillich angefragte Habilitation lehnte dieser ab.

Anschließend, noch vor Beginn der Nazi-Diktatur, ging er mit einem Rockefeller-Stipendium (Gutachter: Carl Schmitt) nach Paris. Dort lernte er Alexandre Kojève und Alexandre Koyré kennen. 1933 heiratete er dort Mirjam Petry (geb. Bernson). Von 1934 bis 1938 bekam er erneut ein Rockefeller-Stipendium, diesmal für Cambridge in England, um dort über Thomas Hobbes zu forschen. 1938 ging Strauss in die Vereinigten Staaten und lehrte an der New School for Social Research in New York City. 1944 wurde er amerikanischer Staatsbürger. 1944 adoptierte er seine verwaiste Nichte Jenny – deren Mutter, Strauß’ Schwester Bettina, die bei dem Philosophen Nicolai Hartmann promoviert hatte, war bei der Geburt gestorben. Jennys Vater, der Arabist Paul Kraus, hatte Suizid begangen.

1949 folgte Strauss einem Ruf als Professor für Politische Philosophie an die University of Chicago, wo er bis zu seiner Emeritierung 1968 lehrte. Die ihm 1950 angebotene Lehrstuhlnachfolge für Martin Buber an der Hebräischen Universität Jerusalem nahm er nicht an, lehrte dort aber als Gastprofessor 1954–55. Nach Deutschland reiste Strauß nur ein einziges Mal. Im Jahre 1954 besuchte er in Heidelberg Löwith und Gadamer und hielt dort einen Vortrag über Sokrates.

1965 wurde er für eine Gastprofessur nach Hamburg berufen, konnte sie aber aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten. Im selben Jahr wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Hamburg sowie das Große Bundesverdienstkreuz durch den deutschen Generalkonsul in Chicago verliehen.

Auf Einladung seines Freundes Jacob Klein war er von 1969 bis zu seinem Tod 1973 Scott Buchanan Distinguished Scholar-in-Residence am St. John's College in Annapolis, Maryland.

Philosophie

Übersicht

  • Moderne-Kritik: Aufklärung und Liberalismus werden dekadenztheoretisch für den Niedergang genuinen Philosophierens verantwortlich gemacht, der einen Rückgang zur antiken platonisch-sokratischen Philosophie als politische bzw. existenzielle Aufgabe erfordert; Leitmetapher: die Aufklärung hat nicht „mehr Licht“ gebracht, sondern im Gegenteil das Denken in eine „zweite Höhle“, einen Keller unterhalb der platonischen Höhle geführt, aus dem man sich erst wieder in die „erste Höhle“ hinauf arbeiten muss. In diesem Sinne ist Strauss Reaktionär und Moralist zugleich.
  • Eine Behandlung von fundamental-philosophischen Fragestellungen im Rahmen „großer Alternativen“: Antike oder Moderne, Philosophie oder Theologie, Athen oder Jerusalem, wobei der Offenbarungsglauben bzw. die Bibel die existenzielle Herausforderung für die Philosophie darstellt, weil er wie die politische Gesetzgebung auf dem Gebot des Gehorsams beruht und zudem Heil oder Verdammnis verspricht. Nach Strauss vermag die Vernunft allein das theologisch-politische Problem nicht zu lösen, jeder Versuch bleibt Relativismus, den er scharf zurückwies.
    • Damit folgt eine Ablehnung von Historismus, Positivismus und Relativismus als Hauptströmungen nivellierten modernen Denkens und als Verursacher einer Krise, weil sie vermeintlich die Möglichkeit von Philosophie bestreiten und die klassische philosophische Überzeugung, dass das Ziel politischen Lebens die Tugend sei, zurückweisen.
    • Strauss spricht sich auch gegen Max Weber aus, vor allem gegen dessen Forderung einer werturteilsfreien Wissenschaft und seinen „edlen Nihilismus“; statt dessen vertritt er die vor allem durch Radikalisierung von Carl Schmitts Begriff des Politischen gewonnene Überzeugung, die Moderne sei überwindbar.
  • Seine Anthropologie ist im Kern elitistisch. Er betont unter Berufung auf Naturrecht (damit vom üblichen Verständnis abweichenden, quasi-naturgesetzlichen Begriff) die naturgegebene Ungleichheit der Menschen - „hierarchische Ordnung der natürlichen Verfassung des Menschen“ nach Platon.
    • Schon seit seiner frühen Auseinandersetzung mit Spinoza die Überzeugung, dass ein philosophisches Leben nur Wenigen vorbehalten ist, während die Menge den Halt der Religion benötigt und in Vorurteilen befangen bleiben muss, um Ruhe und Ordnung zu gewährleisten.
    • Eine Hermeneutik, die zwischen exoterischer Präsentation und esoterischer Codierung von Texten unterscheidet, wobei sich die letztere Dimension nur dem kongenialen Leser, den Wenigen zur Philosophie Berufenen erschließt.
  • Strauss war ein ambitionierter „Netzwerker“; die strategisch angelegte Gründung und Etablierung einer akademischen Schule gehörte mit zu seiner Philosophie.

Schriften

Die gesammelten Werke von Leo Strauss umfassen ungefähr 160 Publikationen, davon 30 Bücher. Der Strauss-Schüler Allan Bloom klassifiziert sie in Früh-, Mittel- und Spätwerk. Er unterscheidet:

1. Die von etwa 1920 bis 1937 währende Phase, in welcher Strauss seinen philosophischen Weg sucht. Er konzentriert sich in den 20er Jahren, vor dem Hintergrund der sich radikalisierenden philosophisch-politischen Debatten der Weimarer Republik, zunächst auf jüdische Themen und das "jüdische Problem". Die herausragende Schrift dieser Phase ist "Die Religionskritik Spinozas als Grundlage seiner Bibelwissenschaft" von 1930. In dieser umfassenden Studie sind Aspekte der Philosophie, Theologie, Soziologie, Geschichte und Staatswissenschaften berücksichtigt.

In den 30er Jahren wendet er sich vollends der Philosophie zu und veröffentlicht u.a. 1932 den berühmten Aufsatz "Anmerkungen zu Carl Schmitt, Der Begriff des Politischen'" sowie 1936 das Buch "Hobbes' Politische Wissenschaft", welches ein Standardwerk zum Verständnis Thomas Hobbes' wird. Strauss setzt sich kritisch mit den Theorien von Karl Jaspers, Karl Mannheim, Carl Schmitt und Max Weber auseinander und findet dabei sein Thema: das politisch-theologische Problem. Die Aufsatzsammlung "Philosophie und Gesetz" von 1935, in der er seine Kritik der Moderne entfaltet und religionsphilosophisch im Kontext von mittelalterlich-islamischen und jüdischen Theoretikern wie Al-Farabi und Moses Maimonides entwickelt, spiegelt sein Schaffen in dieser ersten Periode.

2. Die zweite Phase beginnt 1938: Strauss zieht von Cambridge in die USA und gelangt damit in eine Wissenschaftsumgebung, in der bereits eine fortgeschrittene Politikwissenschaft existiert. Nun stellt er sich (neben seinen aus Europa mitgebrachten Themen) neuen Fragen, wie denen der amerikanischen Verfassung und der Tradition amerikanischen politischen Denkens. Hauptwerke dieser Zeit sind "On Tyranny" von 1948, "Persecution and the Art of Writing" von 1952, "Natural Right and History" von 1953 und die umfangreichen, 1958 erschienenen "Thoughts on Machiavelli".

Seit Mitte der 50er Jahre ist Strauss in der amerikanischen Politikwissenschaft anerkannt. Ein von der "American Political Science Association" (APSA) durchgeführtes Ranking von politischen Theoretikern führt ihn Ende der 50er Jahre auf Platz 9 der "Bedeutendsten Politikwissenschaftler nach 1945".

3. Ab etwa 1959 datiert sein Spätwerk, in welchem er sich vorwiegend mit der antiken Philosophie auseinandersetzt. Parallel zu seiner Arbeit kommt es zur Bildung einer "Strauss-Schule", die sich maßgeblich durch den Sammelband "What is Political Philosophy" von 1959 und die 1963 gemeinsam mit Joseph Cropsey editierte "History of Political Philosophy" konsolidiert. Beide Bände sollen zusammen eine Kanonisierung der als wesentlich erachteten Themen und Traditionen enthalten und amerikanische Lehrbücher ersetzen.

Strauss veröffentlicht nun in rascher Folge Untersuchungen zu Platon, Aristoteles und Thukydides ("The City and Man"; 1964), zudem eine Interpretation des Gesamtwerkes von Aristophanes ("Socrates and Aristophanes"; 1966), Analysen der sokratischen Schriften Xenophons ("Xenophon's Socratic Discourse" von 1970 sowie "Xenophon's Socrates“ von 1972) sowie eine Auslegung von Platons "Nomoi" (dt. Die Gesetze), die postum 1975 unter dem Titel "The Argument and Action of Plato's Laws" erscheinen.

Das politisch-theologische Problem

Abgrenzung von Religion und Politik und Plädoyer für die „Politische Philosophie“

Mit dem scharf formulierten Gegensatzpaar von "Athen" und "Jerusalem" meint Strauss den grundsätzlichen Unterschied eines selbstbestimmten philosophischen Leben ohne jede Autorität und eines Lebens im Sinne des Offenbarungsglaubens. Diese zugespitzte Position enthält eine Ablehnung aller unverbindlichen ethischen Orientierungen: Entweder gilt das strenge jüdische Gesetz bzw. mit ihm vergleichbare religiöse Orientierungen oder es wird eine philosophische Skepsis als Lebensform gewählt. Dazwischen liegen für Strauss nur "Vermittlungspositionen", die nicht in der Lage sind, die letzten Konsequenzen zu denken.

Heinrich Meier bezeichnet das sogenannte "politisch-theologische Problem" als das zentrale Thema der Untersuchungen von Leo Strauss. Für Strauss war Meier zufolge[1]die göttliche Offenbarung die größte Herausforderung für die Philosophie, weil für den Fall, dass es die eine göttliche, also absolute Wahrheit gibt, das menschliche Bemühen um philosophische, also relative Wahrheit zweitrangig bzw. sinnlos wird. Diese Herausforderung stelle die Philosophie vor die Frage, ob die Wahrheit nicht grundsätzlich verfehlt werde, wenn sie vom Menschen frei gesucht wird. Meier unterstellt der Moderne, diese von Strauss aufgeworfene Frage zu verdrängen[1].

Philosophie müsse sich zuallererst als "Politische Philosophie" betrachten, da ihre Antworten immer politische Wirkung haben und sich immer vor der Offenbarung rechtfertigen müssen. Erst wenn sie beides realisiert hat, könne sie sich behaupten. Zum anderen ist die Frage nach dem richtigen Leben zutiefst politisch und eine tief greifende Problematik der Philosophie. Es ist eine sehr sokratische Position, dass ein Philosoph weder Theologe noch Politiker sein kann und darf, auf welche Strauss hier zurückgreift. "Politische Philosophie" im Sinne Strauss legitimiert die Politik, leistet ihr fundierende Dienste, sagt ihr, was gut und was böse ist, verleiht ihr also auch ethische Gewissheit.

Für Strauss stelle sich nicht die Frage, ob die Philosophie über die Religion herrschen soll oder umgekehrt. Er hält es für einen der Grundirrtümer der Aufklärung bzw. der Moderne, die Religion mittels eines obskuren Ratio- oder Vernunftbegriffs „bewältigen“ oder gar "erledigen" zu können. In Wirklichkeit, so Strauss, sei die Aufklärung bildlich gesprochen auf eine Art "napoleonischer Strategie" verfallen, indem sie die Festung der Offenbarung weiträumig umwanderte, um an ihr Ziel zu kommen.

Positivismus, Historismus und der "Begriff des Politischen": Kritik der Moderne

Leo Strauss war Jude und hatte sich als bekennender Zionist, welcher er in seinen jungen Jahren war, vor allem mit der "Jüdischen Frage" beschäftigt. Ihn beschäftigte die Frage, wie man als Jude in einem liberalen Umfeld leben kann, wobei dieser Liberalismus es nicht schafft, die gesellschaftliche Diskriminierung zu verhindern, auch wenn die Juden gleiche Rechte haben. Dies war ein konkretes Problem, mit dem Leo Strauss umzugehen hatte und führte ihn zu seinen Thesen.

Unter Rücksichtnahme seiner Erfahrungen mit der Weimarer Republik kritisierte Strauss, dem Liberalismus ginge es letztendlich „nur“ um Sicherheit, Wohlstand, Eigentum und freie wirtschaftliche wie wissenschaftliche Entfaltung der Bürger. Mit all dem, was im Grunde zu den angenehmen materiellen Gütern zählt, verdrängt der Liberalismus die eigentliche menschliche wie politische, d.h. die universale Frage nach dem guten wie dem richtigen Leben, nach dem Guten schlechthin. Liberal definiert sich Menschlichkeit durch Wohlstandshedonismus, der moralische und religiöse Fragen privatisiert. Für Strauss besitzt Politik einen Primat gegenüber Kultur und Gesellschaft. Vielmehr avanciert auch die politische Philosophie daher zur ersten primären Philosophie, auf die alle andere Philosophie und Wissenschaft erst aufbauen. Die Moderne dagegen hält die antike Philosophie für historisch längst überholt. Sie verdrängt die Frage nach der richtigen politischen und sozialen Ordnung, um sich mit einem für Strauss fragwürdigen Pluralismus-Begriff einrichten zu können. Sie schafft nicht mehr tatkräftig den Frieden, sondern versucht, ihn irgendwie zu organisieren.

Die Natur des Menschen ist nicht zur bloßen Freiheit geschaffen; sie braucht Ordnung, Herrschaft und Gesetz. Es gibt also eine Art Primat des Politischen, der unhinterfragten Gehorsam der Bürger gegenüber dem Staat verlangt und auch nicht durch die berechtigte Berufung auf Individualität und Pluralismus unterlaufen werden darf.

Eine Zeit lang sah es für einige Beobachter so aus, als sei die Philosophie aus dem Streit zwischen der Religion und der Aufklärung als Sieger hervorgegangen, wenigstens in jenen Systemen, in welchen die atheistische Gesellschaft Wirklichkeit geworden war. Diese Gesellschaften haben die „Philosophien“ inzwischen mit sich ins Grab genommen. Eine große Schuld dieser Entwicklung gibt Strauss der Tatsache, dass die Wissenschaft an die Stelle der Philosophie mit Hilfe der Ideen des Positivismus und des Historismus getreten ist, welche er mit deren jeweiligen Protagonisten Max Weber und Martin Heidegger personifiziert.

Der Positivismus betrachtet wissenschaftliches Wissen als ein Wissen von konkreten Gegebenheiten, welche in methodisch sicheren Verfahren in den Stand einer „Tatsache“ erhoben werden. Der Positivismus schließt, so verstanden, die Berücksichtigung vorwissenschaftlichen Wissens ebenso aus wie die Fähigkeit, Werturteile, welcher Art auch immer, für gültig oder ungültig zu erklären. Die somit stattfindende Ausblendung moralischer Fragen innerhalb der Wissenschaft, in welcher es nur um „Tatsachen“ oder „Machbarkeit“ geht, vergisst das eigene Hinterfragen und kann somit amoralisch werden. Strauss bezeichnet Max Webers Position als „edlen Nihilismus“.

Der Historismus wiederum, welcher auch auf eine „Historisierung der Philosophie“ hinauslief, führte zu der vermeintlichen Erkenntnis, dass Wahrheit eine Funktion von Zeit ist bzw. dass jede Philosophie zu einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Ort gehört. Die Historisten fragten nicht mehr nach den Ideen selbst, sondern lediglich nach deren Entstehungsursachen und verorten diese in ihrer Zeit. So verkommt Philosophie bzw. Denken als grundloses Reagieren auf bestimmte äußere Umstände und erhebt keinen Anspruch mehr auf Zeitlosigkeit bzw. Wahrheit. Positivismus und Historismus haben laut Strauss das fundamentale Problem der modernen Sozialwissenschaften am deutlichsten zutage treten lassen, das in ihrer Unfähigkeit besteht, mit Klarheit und Gewissheit Rechenschaft über ihre eigenen Grundlagen zu geben. Diese beiden Bewegungen, so Strauss, bringen das Denken insgesamt in Gefahr und sind mitverantwortlich für das Problem der Moderne, ihre Wurzeln und kulturellen Ursprünge zu vergessen.

In so einem "Zeitalter der Neutralisierungen und Entpolitisierungen" war es kein Wunder, dass sich Leo Strauss der 1927 erschienenen Schrift "Der Begriff des Politischen" von Carl Schmitt widmete. Strauss erkannte, dass auch durch das Verschwinden des Politischen die Philosophie selbst gefährdet wurde. Er teilte Schmitts Kritik an der Zeit und folgte auch dessen Definition des Politischen, welches seinen höchsten Intensivierungsgrad in der Unterscheidung von Freund und Feind habe. Allerdings kritisierte er, dass die Liberalismuskritik Schmitts seiner Meinung nach selber liberalen Denkmustern verhaften blieb, und forderte Schmitt auf, einen Denkhorizont jenseits des Liberalismus aufzuzeigen, wobei Strauss darauf abzielte, jenen vormodernen Horizont wiederzugewinnen, innerhalb dessen Thomas Hobbes die Grundlegung des Liberalismus vollzogen hatte. Dieser Horizont ist derjenige, welcher die Wiedergewinnung der politischen Philosophie und des naturrechtlichen Denkens der Antike beinhaltet.

Strauss’ Plädoyer für das antike Naturrecht

Aus Strauss’ Perspektive bleibt die Einsicht in die notwendigen universalen Ordnungen, vor allem in das Verhältnis zur Natur eine schwierige Aufgabe, die die Mehrheit der Menschen nicht zu leisten vermag, so dass den Eliten eines Gemeinwesens diese Verantwortung obliegt. Sie dürfen den Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben, sie dürfen sie nach Strauss auch belügen - man denke an die "edle Lüge", die sogar dem Philosophenstand in Platons "Politeia", welche, bekanntermaßen eine Utopie, die „beste Verfassung“, entwirft, erlaubt ist, woran Leo Strauss in diesem Fall primär anschließt und damit hofft, die seiner Meinung nach ethischen und politischen Verunsicherungen des Liberalismus wie der Moderne wieder zu beheben.

Der oftmals damit einhergehende Versuch vieler religiöser oder moderner Menschen, sich vom Politischen abzuwenden oder es abschaffen zu wollen, führt laut Strauss schon alleine der Tatsache wegen, dass der Mensch ein politisches Wesen ist, in die falsche Richtung. Die Spannung von Philosophie und Politik muss konstruktiv aufgefasst und integriert werden, das begründet die politische Dimension der Philosophie. Es stellt sich die Frage, wie das Verhältnis zwischen Politik und Philosophie im ursprünglichen Themengebiet der politischen Philosophie, dem Naturrecht, angemessen dargestellt werden kann.

Unter dem Begriff "Natur" (griechisch: physis) versteht man im klassischen Naturrecht die Beschreibung des Aussehens und Wirkens einer Klasse von Dingen, die weder von den Göttern noch von den Menschen gemacht sind. Daneben gibt es aber auch Dinge, von denen man sagt, sie seien "von Natur", weil sie als erste Dinge nicht entstanden sind, sondern alle anderen Dinge durch sie entstehen. Der klassische Naturbegriff hat in der Hauptsache zwei Dimensionen der Bedeutung, erstens die "Lebensweise" bzw. "der wesentliche Charakterzug eines Dinges oder einer Gruppe von Dingen" und zweitens die "ersten Dinge". Die ersten Dinge sind immer und unvergänglich, unabänderlich und von innerer Notwendigkeit. Sie beruhen nicht auf Konventionen und haben als letzte Ursache der anderen Dinge eine höhere Würde als diese. Die Kenntnis der verschiedenen "Naturen" beinhaltet die Erkenntnis von ihrer Begrenztheit, "Natur" ist also primär ein Ausdruck der Unterscheidung. Gemeint ist also nicht die Natur insgesamt, sondern die einzelnen Dinge oder Klassen von Dingen, die als Teile des Ganzen verschieden sind.

Daraus ergibt sich die Funktion des Naturbegriffs, maßstabsetzend zu sein. Erste Dinge haben Vorrang vor anderen, folglich hat auch eine Lebensweise, die auf erste Dinge ausgerichtet ist, Vorrang vor anderen Lebensweisen. Natur wird zum Maßstab für die richtige Lebensweise und zugleich Voraussetzung von Werturteilen. Auch ist zu erkennen, dass sich die Naturrechtslehre, deren Frage nach den ersten Dingen gerichtet ist, mit der Frage nach dem "besten Leben", "dem besten Staat" und anderen politischen Fragen überschneidet. So ist Strauss am Ziel angekommen.

Rezeption

Strauss und die "Straussians"

Jene von Strauss vermittelte Form der politischen Philosophie ist zweifelsohne nicht ohne Auswirkungen und auch nicht ohne Resonanz sowohl unter vielen seiner ehemaligen Studenten als auch unter den Lesern seiner Bücher geblieben.

Als Platoniker und Akademiker bemühte er sich um eine eigene "Schule", die seine Vorstellungen von politischer Philosophie fortführen würde, ihm lag es am Herzen, den Geist der politischen Philosophie zu bewahren und dafür eine geeignete Bildungselite zu schaffen.

Im Sinne der Tradierung bedeutender Texte und der Textpflege haben viele "Straussians" gewirkt: Allan Bloom lieferte u. a. eine Standardübersetzung von Platons "Politeia" ins Englische und brachte Rousseaus Werke heraus, Christopher W. Bruell widmete sich Xenophon, Herbert J. Storing sammelte und editierte die "Anti-Federalists" und Howard B. White setzte sich mit Francis Bacon und Descartes auseinander, um einige Beispiele zu nennen. Bloom trat im Sinne Strauss in den USA am öffentlichkeitswirksamsten als Kulturkritiker hervor und veröffentlichte 1987 seinen Bestseller "The Closing of the American Mind". Neben Bloom († 1992) gehören auch die Strauss-Schüler Seth Benardete († 2001) und Joseph Cropsey zu den wichtigsten Platon-Textexegeten in den USA.

Leo Strauss und die praktische Politik

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Strauss ist ein zutief antimoderner Kritiker von Liberalismus und Relativismus und ein sehr elitärer Denker. Ihn schlicht als Feind der liberalen Demokratie zu positionieren, greift zu kurz. Er wirft Fragen auf, deren mögliche Antworten einem einfach gestrickten Links-Rechts Schema fern liegen. Strauss ging es um ethisch-moralische Grundlagen des Politischen wie auch deren Durchsetzung, im Rahmen einer akademischen Schule wie auch in politischen Planungsgremien einer liberalen Demokratie.

Strauss Denkschule hatte genau deswegen einen bedeutenden Einfluss auf die sogenannten Neokonservativen und den rechten Flügel der Republikaner, bereits 1984 wurde von den Straussianern - im Vergleich mit Ethnologen wie Margaret Mead - konstatiert, es hätten sich deutlich mehr Experten des Planungsstabes im Außenministerium eingehens mit Strauss vertraut gemacht als in unterschiedliche etwa nichteuropäische Kulturen eingearbeitet.

Von Strauss selbst allerdings sind nur wenig Äußerungen zur Innen- oder Außenpolitik bekannt, die sich zudem im philosophischen Kontext der interpretativen Texte verbergen. (In der Tat kann man Straussens Haltung zur "imperialen Republik" (Aron) verstehen, wenn man seinen Aufsatz über Thukydides eingehend studiert.) Er war "politischer Philosoph", kein "politischer Theoretiker" oder gar ein Politiker und von einer Verantwortung für die neokonservativen Vordenker der Reagan und Bush Regierungen und dem Irakkrieg soweit entfernt wie Hegel von Lenins Bolschewiki.

Nicht nur Seymour Hersh, Nestor des investigativen Journalismus in den USA, nannte eine "Clique" oder "Gang" der "Straussianer" in der Bush-Regierung als Planer und Vordenker des Kriegs gegen den Irak. William Kristol and Robert Kagan beriefen sich indirekt auf Lehren Strauss, wenn sie nach dem 11. September 2001 eine moralisch begründete aber insbesondere auch zur polischen Täuschung, wie zur Kriegsführung, zur unbedingten Verteidigung des amerikanischen Lebenstils wie zur gewaltsamen Durchsetzung von Regimeveränderungen bereite Politik fordern. Die Neokonservativen setzten sich zeitweilig intern genauso gegenüber der Bürokratie des Powellschen State Departments, diversen Wirtschaftslobbyisten und den altehrgebrachten Regelwerken des Pentagons durch wie sie - zeitweise - extern auch das Rahmenwerk einer UNO wie anderer multilateralen Organisationen wie der NATO zugunsten ihres Projekts beiseite zu schieben vermochten. Daniel Cohn-Bendit zeihte die Straussianer um Paul Wolfowitz und Richard Perle, die Allan Bloom und Irving Kristol treffend eines neokonservativen Bolschewismus, deren revolutionäre Attüde wie elitärer Anspruch ihn an seine wilde Jugend erinnere.

Diese - mittlerweile angesichts des Scherbenhaufen im Irak wie mit dem Abgang der Regierung Bush zumeist abgetretenen - führenden Neokonservativen waren eine verhältnismäßig kleine aber exzellent vernetzte Gruppe, die gegenüber der Hemdsärmeligkeit, auch Populismus eines Reagan oder Bush wie auch deren christlich religiöser rechten Wählerschaft eher fremdelte. Ihnen kam Strauss auch als Rollenmodell entgegen - der hochintelligente, eher agnostische Philosophielieferant auch jüdischer Herkunft, der das politische Alltagsgeschäft, eine vulgäre (religiös orientierte) Masse zu regieren, wohlweislich den Gentlemen überließ und dennoch ein scharfes Instrumentarium für Entscheidungsfindungen im Zentrum der Macht bereitstellt.

Leo Strauss' Philosophie hinterfragt wie Nietzsche und Heidegger kritisch die Moderne und sucht dabei einen Neuanfang des Denkens. Ihn deswegen - wie auch bei den beiden anderen so hochrangigen wie problematischen Philosophen des 19. bzw. 20. Jahrhunderts schlicht in die rechte faschistoide Ecke zu stellen, geht fehl, auch weil die immense Breitenwirkung in allen Bereichen des politischen Spektrums damit unterschlagen wird. Strauss empfiehlt auch nicht wie die Vorgenannten, an die Vorsokratiker anzuknüpfen und somit annähernd zweieinhalb Jahrtausende abendländischer Kultur- und Philosophiegeschichte zu verwerfen, sondern folgt einer Denkbewegung, die von Sokrates, Platon und Aristoteles herkommt und die alle Fragen des Politischen einer kritisch moralischen wie auch rationalen Prüfung unterwirft.

Der Einfluss von Strauss komplexer Philosophie auf praktische Politik links der Neocons wie auch jenseits der USA bleibt abzusehen. Der umstrittene Einsatz des BND im Zusammenhang mit der Liechtensteiner Steueraffäre inklusive der medialen Inszenierung von Einzelfällen weist auf einen schnellen Lernprozess im deutschen Finanzministerium hin. Klagen seitens Betroffener über mangelnde Rücksicht auf Steuerprivilegien, außenpolitische Befindlichkeiten und finanzpolizeiliche Regeln und Vorgaben verdeutlichen die Wirksamkeit des Vorgehens auch im Sinne einer übergeordneten (Steuer-) Moral.

Zitate von und über Strauss

  • "daraus, dass das rechts-gewordene Deutschland uns [Juden] nicht toleriert, folgt schlechterdings nichts gegen die rechten Prinzipien. Im Gegenteil: nur von den rechten Prinzipien aus, von den fascistischen, autoritären, imperialen Prinzipien aus lässt sich mit Anstand, ohne den lächerlichen und jämmerlichen Appell an die droits imprescriptibles de l'homme, gegen das meskine Unwesen (Anmerkung: Womit das NS Regime gemeint ist) protestieren.(...) Es gibt keinen Grund zu Kreuze zu kriechen, auch nicht zum Kreuz des Liberalismus, solange noch irgendwo in der Welt ein Funke des römischen Gedankens glimmt." (Brief von Leo Strauss vom 19. Mai 1933 aus Paris an Karl Löwith, aus: Korrespondenz Leo Strauss / Karl Löwith, in: L. Strauss: Gesammelte Schriften Bd.3, Hobbes' politische Wissenschaft und zugehörige Schriften - Briefe, Stuttgart 2001, S. 625)
  • Hans Jonas über Strauss: "... - immerhin war Strauss frühzeitig Mussolini-Anhänger gewesen, als dieser noch nicht antisemitisch war." (Hans Jonas, Erinnerungen, Frankfurt/M. 2003, S. 262).
  • "This is obviously a bleak and anti-utopian philosophy that goes against practically everything Americans want to believe. It contradicts the conventional wisdom of modern democratic society. It also contradicts the neoconservatives' own declared policy ambitions to make the Muslim world democratic and establish a new U.S.-led international order, which are blatantly utopian. (...) Strauss's thought is a matter of public interest because his followers are in charge of U.S. foreign policy. But he is more interesting than they are." [Es handelt sich um eine so trostlose wie antiutopische Denkweise, die allem widerspricht was Amerikaner glauben mögen. Sie widerspricht den Alltagsweisheiten der modernen demokratischen Gesellschaft. Sie widerspricht auch den selbsterklärten politischen Plänen der Neocons die islamische Welt zu demokratisieren und eine neue US geführte Weltordnung zu errichten. (...) Strauss' Denkweise ist Gegenstand des öffentlichen Interesses, weil seine Anhänger die US Außenpolitik verantworten. Aber er ist deutlich interessanter als diese.] (William Pfaff, in "The Long Reach of Leo Strauss", 12. Mai 2003, International Herald Tribune)
  • Hannah Arendt wies auf die Ironie hin, daß eine politische Partei, die von Strauss geschätzte Auffassungen vertrat, für einen Juden wie ihn keinen Platz haben konnte. Sie kritisierte seine Einschätzung des Nationalsozialimus als ahnungslos und wies ihn und seine Ansichten in der Öffentlichkeit wie auch sehr privat barsch zurück. [2]

Schriften

  • Bibliographie
  • (1932): Anmerkungen zu Carl Schmitt, Der Begriff des Politischen, in: H. Meier: Carl Schmitt, Leo Strauss und »Der Begriff des Politischen«, Stuttgart 1998, 97-125
  • (1956): Naturrecht und Geschichte, Stuttgart
  • (1963): Über Tyrannis. Eine Interpretation von Xenophons »Hieron« mit einem Essay über Tyrannis und Weisheit von Alexandre Kojève, Neuwied/Berlin

Gesammelte Schriften, 6 Bde. Hrsgg. v. Heinrich Meier, Stuttgart 1996-2006; bisher erschienen:

  • (1996): Bd. 1: Die Religionskritik Spinozas und zugehörige Schriften
  • (1997): Bd. 2: Philosophie und Gesetz - Frühe Schriften
  • (2001): Bd. 3: Hobbes´ politische Wissenschaft und zugehörige Schriften - Briefe

(2006 sollen erscheinen: Bd. 4: Politische Philosophie. Studien zum theologisch-politischen Problem Bd. 5: Über Tyrannis Bd. 6: Gedanken über Machiavelli)

Auf Englisch:

  • (1952): Persecution and the Art of Writing, Reprint Chicago 1988
  • (1958): Thoughts on Macchiavelli, Glencoe
  • (1964): The City and Man, Chicago
  • (1968): Liberalism Ancient and Modern, Reprint Chicago 1995
  • (1968): What is Political Philosophy? And other Studies, New York/London
  • (1983): Studies in Platonic Political Philosophy, Chicago
  • (1989): An Introduction to Political Philosophy. Ten Essays by Leo Strauss, edited with an introduction by Hilail Gildin, Detroit
  • (1989): The Rebirth of Classical Political Rationalism. An Introduction to the Thought of Leo Strauss. Essays and Lectures by Leo Strauss. Selected and introduced by Thomas L. Pangle, Chicago/London
  • (2004): The Early Writings (1921-1932). Transl. and ed. by Michael Zank, SUNY Series in the Jewish Thought of Leo Strauss, ed. Kenneth H. Green, Albany: SUNY Press.

Literatur

  • Bloom, Allan: Leo Strauss: September 20, 1899 - October 18, 1973. In: ders.: Giants and Dwarfs. Essays 1960 -1990 New York, 1990.
  • Bluhm, Harald: Die Ordnung der Ordnung. Das politische Philosophieren von Leo Strauss Berlin, 2002.
  • Drury, Shadia B.: The Political Ideas of Leo Strauss, New York 1988
  • Holmes, Stephen: Leo Strauss: Wahrheiten nur für Philosophen In: Ders.: Die Anatomie des Antiliberalismus, Hamburg 1995, S. 115-159
  • Kartheininger, Markus: "Heterogenität. Politische Philosophie im Frühwerk von Leo Strauss" München: Fink, 2006. ISBN 978-3-7705-4378-6
  • Kauffmann, Clemens: Leo Strauss zur Einführung Hamburg: Junius, 1997, ISBN 3885069636
  • Kielmannsegg, Peter G. & Mewes, Horst & Glaser-Schmidt, Elisabeth (Hg.): Hannah Arendt and Leo Strauss: German Émigrés and American Political Thought After World War II New York: GHI, 1995 (Reihe: Publications of the German Historical Institute, Bd. 10) (engl.) TB 1997. ISBN 052147082X
  • Kinzel, Till: Platonische Kulturkritik in Amerika. Studien zu Allan Blooms The Closing of the American Mind. Berlin: Duncker und Humblot, 2002
  • Leo Strauss: Gesammelte Schriften. J. B. Metzler, Bd. 1, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-476-02264-6
  • Leo Strauss: Gesammelte Schriften. J. B. Metzler, Bd. 3, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-476-02265-3
  • Meier, Heinrich: Carl Schmitt, Leo Strauss und der Begriff des Politischen. Zu einem Dialog unter Abwesenden. Stuttgart 1988. - Erw. Neuausg. - Stuttgart/Weimar: J. B. Metzler Verlag, 1998, ISBN 3-476-01602-1
  • Meier, Heinrich: Die Denkbewegung von Leo Strauss. Die Geschichte der Philosophie und die Intention des Philosophen. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart-Weimar, 2000, ISBN 3-476-01504-1
  • Meier, Heinrich: Das theologisch-politische Problem. Zum Thema von Leo Strauss. Metzler, Stuttgart, 2003, ISBN 3-476-01962-4
  • Thomas Meyer, "Politik für Eingeweihte. Neues über Leo Strauss: Ein Literaturbericht" in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Januar 2007, S. N3
  • Perreau-Saussine, Emile. Athéisme et politique[1], Critique, 2008, n° 728-729, p. 121-135
  • Pangle, Thomas. Leo Strauss: An Introduction to his Thought and Intellectual Legacy (2006). [2]
  • Irene Abigail Piccinini. Una guida fedele. L'influenza di Hermann Cohen sul pensiero di Leo Strauss. Torino: Trauben, 2007. ISBN 978-88-89909-317.
  • Eugene R. Sheppard, Leo Strauss and the Politics of Exile: : The Making of a Political Philosopher, Brandeis University Press, 2006, ISBN 158465600X
  • Spörl, Gerhard: Die Leo-Konservativen. In: „Der Spiegel“, 32/2003.

Einzelnachweise

  1. a b Meier, Heinrich: Das theologisch-politische Problem. Zum Thema von Leo Strauss. Metzler, Stuttgart, 2003, ISBN 3-476-01962-4, S.18
  2. Elisabeth Young-Bruehl: Hannah Arendt. Leben, Werk und Zeit, Frankfurt/M. 1991, S. 155. Demnach hatte Strauss, als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie für die Wissenschaft des Judentums, Arendt in der Preußischen Staatsbibliothek kennengelernt und ihr danach den Hof gemacht. Als sie sowohl seine konservativen politischen Ansichten kritisierte wie auch seine Werbung überging, wurde er bitter wütend. Diese Verbitterung hielt über Jahrzehnte an und wurde noch tiefer, als die beiden in den sechziger Jahren gemeinsam an derselben amerikanischen Fakultät der University of Chicago arbeiteten.

Weblinks

Straussianisches

Nicht-Straussianisches


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