Leno LaBianca

Leno LaBianca

Leno LaBianca (eigentlich Pasqualino Antonio LaBianca; * 6. August 1925 in Los Angeles; † 10. August 1969 ebenda) war Besitzer einer Supermarktkette an der Westküste Kaliforniens; seine Frau Rosemary LaBianca (* 15. Dezember 1930 vermutlich in Mexiko; † 10. August 1969 in Los Angeles) war eine sehr erfolgreiche Boutiquebesitzerin. Das Ehepaar wurde am 10. August 1969 auf grausame Weise von Mitgliedern der Charles Manson Family ermordet und gelangte so zu Berühmtheit. Die Morde an dem Ehepaar und an der Schauspielerin Sharon Tate gingen als die Tate-LaBianca-Morde in die US-amerikanische Kriminalgeschichte ein.

Der Mord

Das Ehepaar LaBianca lebte in Los Feliz bei Los Angeles. Nach einem Bootsausflug kehrten die LaBiancas - einen Tag nach der Ermordung der Schauspielerin Sharon Tate und weiterer vier Personen - nach Los Angeles zurück. Das Ehepaar wurde zuletzt lebend an einer Tankstelle gesehen. Rosemary LaBianca soll − nach Aussage des Tankstellenpächters − noch eine Zeitung gekauft haben und entsetzt von den Schlagzeilen über den Mord an Sharon Tate gewesen sein. Dies war vermutlich das letzte Mal, dass die LaBiancas lebend gesehen wurden. In der Nacht des 10. August wollte Rosemarys 15-jähriger Sohn Frank Struthers seine Mutter und seinen Stiefvater besuchen. Als niemand die Tür öffnete, kontaktierte Frank seine ältere Schwester Suzanne Struthers und deren Freund. Erstaunt darüber, dass LaBiancas Bootsanhänger noch immer auf der Straße, statt in der Einfahrt stand und im Haus noch immer niemand auf das Klingeln und Klopfen reagierte, brachen die drei schließlich die Haustür auf. In der Küche entdeckten sie auf dem Kühlschrank den mit Blut geschmierten Schriftzug Healter Skelter (falschgeschrieben anstatt: „Helter Skelter”), und fanden den mit unzähligen Messerstichen niedergestochenen Leno LaBianca gefesselt und geknebelt im Wohnzimmer. In die Bauchdecke des entkleideten Mannes hatte Patricia Krenwinkel das Wort WAR eingeritzt. Rosemary LaBianca wurde tot im Schlafzimmer aufgefunden, ebenfalls gefesselt und mit einer großen Anzahl an Messerstichen versehen.

Nach der Festnahme von Charles Manson und seiner „Family” wurden Charles Watson, Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten für die Tat verantwortlich gemacht, Van Houten stritt jedoch später eine direkte Teilnahme an der Ermordung der LaBiancas ab. Susan Atkins war mutmaßlich ebenfalls nicht direkt an dem Mord der LaBiancas beteiligt, gilt aber als Mörderin von Sharon Tate. Überdies wurde das Manson-Family-Mitglied Linda Kasabian mit den Morden in Verbindung gebracht, konnte sich aber als nicht direkt Beteiligte und Kronzeugin vor einer Höchststrafe retten.

Atkins, Watson, Krenwinkel und Van Houten sowie Charles Manson selbst (als Auftraggeber) wurden für den Mord am Ehepaar LaBianca und den Morden an Sharon Tate und ihren Freunden für schuldig befunden und zum Tod verurteilt. Eine Gesetzesänderung des Staates Kalifornien bewirkte, dass die Todesstrafe in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt wurde.

Literatur

  • Ed Sanders: The Family: Die Geschichte von Charles Manson. Deutsche Übersetzung bei Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-19644-1.
  • Carol Greene: Der Fall Charles Manson. Mörder aus der Retorte. E.I.R. 2001, ISBN 3-925725-13-X.
  • Vincent Bugliosi, Curt Gentry: Helter Skelter: The True Story of the Manson Murders. W. W. Norton & Company, 2001, ISBN 0-393-32223-8. (englisch)

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