Leim

Leim

Leime sind wässrige Lösungen von Klebstoffen. Nach einer neueren Definition (DIN 16921) kann es sich um Lösungen von tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Grundstoffen in Wasser handeln.

Früher wurden Leime als Klebstoffe auf der Basis organischer Stoffe bezeichnet, dazu zählen die aus Häuten und Knochen gewonnenen Glutinleime (z. B. Knochenleim, Hautleim) und die aus Milcheiweiß hergestellten Kaseinleime (z. B. Quarkleim). Nun wurde durch die Normierung der ursprüngliche Begriff von Leim als Klebstoff auf Basis tierischer Eiweiße auf pflanzliche (Kleister) und synthetische Klebstoffe erweitert.

Verwendung

Modellbauerinnen bei der Verleimung von Pappkonstruktionen

Ihrem Verwendungszweck entsprechend werden Leime weiter in Holzleim, Papierleim, Tapetenkleister usw. unterteilt.

  • Im Mittelalter war es das Handwerk des Vogelstellers (Vogelfängers), mit Leimruten kleine Vögel zu fangen (Vogelleim). Etwa 20 bis 30 cm lange Äste wurden mit starkem Leim (meist wasserfestem „wazzerlîm“) bestrichen. Die Vögel wurden mit Beeren und Früchten angelockt und verfingen sich in den klebrigen Ästen. Davon sind im Deutschen die Redewendung „jemanden auf den Leim gehen“ und "jemanden leimen" entstanden.
  • Leimringe werden noch heute um Obstbäume gebunden, um so den Stamm hinaufkriechende Insekten zu fangen.

Siehe auch


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  • Leim — Leim: Das altgerm. Wort mhd., ahd. līm, niederl. lijm, engl. lime (»Kalk; Vogelleim«), schwed. lim (»Leim; mundartlich auch: Kalk«) bezeichnete ursprünglich eine zum Verschmieren, Verkleben oder dgl. dienende klebrige Erdmasse. Im Dt. ging das… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Leim — der; (e)s, e; ein Klebstoff, mit dem man besonders Holz und Papier klebt <Leim auftragen; Leim anrühren> || K: Holzleim || ID etwas geht aus dem Leim gespr; etwas fällt oder bricht auseinander: Dieser Stuhl geht schon aus dem Leim; jemandem …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Leim — Sm std. (9. Jh.), mhd. līm, ahd. līm, as. līm Stammwort. Aus g. * leima m. Leim, Kalk , auch in anord. lím n., ae. līm. Das Wort gehört zur gleichen Sippe wie Lehm und bezeichnet offenbar zunächst einen Stoff zum Verschmieren (von Wänden u.ä.),… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Leim — Leim, das durch anhaltendes Kochen leimgebender Substanzen (s. Kollagen) mit Wasser erhaltene Produkt, das im wesentlichen aus Glutin (s. unten) besteht. L. wird hergestellt aus Häuten und Leder, Knochen, Fischschuppen etc. Man verwendet dazu… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Leim — Leim, 1) klebrige Materie, welche zwischen zwei Gegenstände gestrichen, nach dem Erhärten dieselben an einander befestigt, daher so v.w. Kleister, Kitt; 2) thierische Gallerte, wird aus der in den leimgebenden Geweben sogenannten (bes.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Leim — Leim, ein in den Leimsiedereien aus verschiedenen Teilen des tierischen Körpers (Knorpel, Knochen, Haut, Sehnen u.a.) durch Kochen mit Wasser oder durch Behandlung mit gespannten Dämpfen aufgelöster, beim Erkalten zu einer Gallerte geronnener… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Leim — Leim, die bekannte klebrige Materie, die durch das Verkochen thierischer Stoffe: Knochen, Sehnen, Häute, Knorpel etc. entsteht und erkaltet zu einer Gallerte erstarrt. Der bekannteste ist der Tischler L., der Fisch L. (s. Haufen), der Mund L.,… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Leim — leim, leimen, lehm nm sol argileux, terre glaise Alsace …   Glossaire des noms topographiques en France

  • Leim — ↑Kolla …   Das große Fremdwörterbuch

  • Leim — der; [e]s, e …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Leim — Klebstoff; Kleber; Adhesiv (fachsprachlich) * * * Leim [lai̮m], der; [e]s, e: a) [zähflüssiges] Mittel zum Kleben von Holz o. Ä.: den Leim trocknen lassen; etwas mit Leim bestreichen. Syn.: ↑ Klebstoff, ↑ …   Universal-Lexikon

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