Lebowa

Lebowa
Flagge Lebowas
Lage der zwei großen Gebiete Lebowas in Südafrika

Lebowa war ein Homeland im Nordosten Südafrikas. Es bestand aus acht Gebieten. Lebowa war für die Pedi bestimmt. Die Hauptstadt war erst Seshego, dann Lebowakgomo.

Das Wort Lebowa entstammt dem Nord-Sotho und bedeutet Norden.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lebowa bestand aus zwei großen und sechs kleinen, nicht zusammenhängenden Gebieten, die im Nordosten der damaligen Provinz Transvaal lagen. Die Gesamtfläche betrug 21.833 km².[1] 1992 lebten dort 2.924.584 Menschen.

  • Das größte Gebiet lag südlich des damaligen Pietersburg. Dort befand sich die neu errichtete Hauptstadt Lebowakgomo. In dem Gebiet liegen der Olifants River sowie die Strydpoortberge und die nördlichsten Ausläufer der Drakensberge. Das Gebiet grenzte im Süden am KwaNdebele, im Nordosten an Gazankulu.
  • Das zweite große Gebiet lag nordwestlich davon. Neben Seshego bei Pietersburg lag dort das ehemalige Township Mahwelereng nahe dem früheren Potgietersrus. Höchster Berg des Gebiets ist der 2.051 Meter über dem Meeresspiegel liegende Blouberg. Der übrige Landesteil lag rund 1.000 bis 1.500 Meter hoch. Das Gebiet grenzte an keine weiteren Homelands.
  • Ein kleines Gebiet lag westlich von Soekmekaar. Der Sand floss durch das Gebiet.
  • Östlich von Soutmekaar lag ein viertes Gebiet, das im Norden an Venda und im Osten an Gazankulu grenzte.
  • Östlich davon lag ein Gebiet, in dem die Stadt Gakgapane lag und das ím Norden, Osten und Süden an Gazankulu grenzte.
  • Südöstlich davon lag ein kleines Gebiet mit der Stadt Namakgale, das im Norden an Gazankulu grenzte. In der Nähe lag Phalaborwa, das Eingangstor zum Kruger-Nationalpark.
  • Südlich davon sowie östlich des erstgenannten Gebiets lag ein Gebiet mit der Ortschaft Shatale, das im Osten an Gazankulu grenzte.
  • Unmittelbar südlich davon lag ein weiteres Gebiet. Der nördliche Teil berührte den südlichen Teil an einem Punkt.

Geschichte

Lebowa wurde im August 1969 gegründet. Mokgama Maurice Matlala, der der Lebowa National Party angehörte, war erster Ratsvorsitzender. Am 2. Oktober 1972 wurde dem Homeland weitgehende Selbstverwaltung eingeräumt. Matlala wurde Chief Minister (deutsch etwa: „Oberster Minister“). Hauptstadt war Seshego, bis Lebowakgomo in den 1980er Jahren als neue Hauptstadt fertiggestellt war. Am 8. Mai 1973 wurde Cedric Namedi Phatudi von der Lebowa People's Party (LPP) Chief Minister und blieb es bis zu seinem Tod am 7. Oktober 1987. Nachfolger war für drei Wochen Z. T. Seleki (LPP), der wiederum von Mogoboya Nelson Ramodike (LPP) abgelöst wurde. Ramodike trug ab 1989 die Amtsbezeichnung Premierminister.[2]

Am 27. April 1994 wurde Lebowa zusammen mit den neun anderen Homelands wieder mit Südafrika vereinigt. Heute ist Lebowa Teil der Provinzen Limpopo und – die beiden oben zuletzt aufgeführten Gebiete – Mpumalanga.

Demografie

In Lebowa lebten rund 1,8 Millionen Nord-Sotho sprechende Angehöriger der Volksgruppe Pedi (auch: Nord-Sotho). Außerhalb des Homelands lebten 1989 weitere 1,1 Millionen Pedi. In Lebowa lebten auch zahlreiche Ndebele, Batswana und Shangana-Tsonga.

Wirtschaft

In den beiden großen Gebieten wurden Asbest, Nickel, Edelsteine und etwas Gold abgebaut. Außerdem wurden Südfrüchte angebaut. Ein großer Teil der Einnahmen wurde außerhalb Lebowas durch Wanderarbeiter erwirtschaftet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Website der südafrikanischen Polizei (englisch), abgerufen am 22. März 2010
  2. http://www.worldstatesmen.org/South_African_homelands.html#Lebowa Informationen zu Lebowa] (englisch), abgerufen am 22. März 2010

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