Lawotschkin La-250

Lawotschkin La-250
Lawotschkin La-250
La-250 im Museum Monino
Typ: Abfangjagdflugzeug
Entwurfsland: Sowjetunion 1955UdSSR UdSSR
Hersteller: OKB Lawotschkin
Erstflug: 16. Juli 1956
Stückzahl: 4

Die Lawotschkin La-250 war ein sowjetisches Versuchs-Abfangjagdflugzeug, das den Beinamen Anakonda erhielt. In der Reihe der von Semjon Lawotschkin nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten Experimental-Strahlflugzeuge war sie das Letzte, da sich der Schwerpunkt der Projekte des Konstruktionsbüros nach dem Tode von S.A.Lawotschkin 1960 hin zu unbemannten Flugkörpern verlagerte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ersten Konstruktionsarbeiten begannen etwa Anfang der 50er Jahre und liefen zunächst parallel zur La-200B. Es war vorgesehen, die La-250 als allwettertauglichen schweren Jäger mit reiner Raketenbewaffnung für den Überschallbereich einzusetzen. Der Erstflug dieses Musters erfolgte am 16. Juli 1956 durch Andrei G.Kotschetkow. Es entstanden insgesamt vier Anakondas, die von 1956-57 einer umfangreichen Erprobung unterzogen wurden. Nach einem Unfall einer Maschine im Juli 1956, der auf die unzureichende Sicht für den Piloten zurückzuführen war, wurde der Rumpfbug etwas (6°) nach unten gezogen. Alle vier Maschinen wurden auf diesen, auch als La-250A bezeichneten Bauzustand umgerüstet und die Tests 1957 wieder aufgenommen. Der Spitzname Anakonda wurde während der Flugerprobung „erfunden“ und bezog sich sowohl auf die langgestreckte Rumpfform als auch auf die vergleichsweise kritischen Flugeigenschaften der Maschine. Da mit der Jak-28P und der Tu-128 inzwischen leistungsstärkere Typen zur Verfügung standen, gab man das Projekt La-250 jedoch auf. Die Konstruktion einer geplanten Weiterentwicklung wurde nach Lawotschkins Tod abgebrochen.

Eine La-250 kann noch im Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation besichtigt werden.

Technische Beschreibung

Bei der La-250 handelt es sich um einen freitragenden Mitteldecker in Ganzmetall-Halbschalenbauweise mit Deltaflügeln. Die Lufteinläufe für die beiden Strahltriebwerke waren beidseitig am langen, schmalen Rumpf in Höhe der Pilotenkabine angebracht. Das Leitwerk war freitragend, wobei das Höhenleitwerk als Pendelleitwerk ausgelegt war, das Seitenleitwerk war relativ groß. Das Hauptfahrwerk mit Zwillingsrädern wurde vollständig in den Rumpf eingefahren, dies war der Grund für die sehr geringe Spurbreite des Flugzeugs.

Technische Daten

La-250 Bugansicht
La-250.svg
Kenngröße Daten
Konzeption    Abfangjagdflugzeug
Konstrukteur(e)    Semjon Lawotschkin
Länge    25,60 m
Flügelspannweite    13,90 m
Flügelfläche    80,0 m²
Antrieb    zwei Ljulka AL-7F
Leistung    je 5.900 kp
je 6.500 kp Schub mit Nachbrenner
Höchstgeschwindigkeit    2.000 km/h in 5.000 m Höhe mit Nachbrenner
Dienstgipfelhöhe    18.000 m
Reichweite    maximal 2.000 km
Leergewicht    etwa 15.000 kg
Startgewicht    normal 25.000 kg
maximal 30.000 kg
Besatzung    2
Bewaffnung    2 Luft-Luft-Lenkwaffen

Siehe auch

Weblinks

 Commons: La-250 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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