Annegret Kramp-Karrenbauer

Annegret Kramp-Karrenbauer
Annegret Kramp-Karrenbauer bei einer Programmdebatte-Veranstaltung der CDU Saar am 4. Dezember 2010

Annegret Kramp-Karrenbauer (* 9. August 1962 in Völklingen)[1][2][3] ist eine deutsche Politikerin. Sie ist seit August 2011 Ministerpräsidentin des Saarlandes, seit Juni 2011 Vorsitzende des CDU-Landesverbandes Saar und seit November 2010 Mitglied im CDU-Bundespräsidium.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Kramp-Karrenbauer hat 1982 ihr Abitur am Völklinger Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium abgelegt. Ab 1984 studierte sie Rechts- und Politikwissenschaften in Trier und Saarbrücken. Nach ihrem Abschluss 1990 als Magistra Artium war sie von 1991 bis 1998 Grundsatz- und Planungsreferentin der CDU Saar und im Anschluss 1999 persönliche Referentin des Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, des späteren Ministerpräsidenten des Saarlandes, Peter Müller. Von 2000 bis 2007 war Kramp-Karrenbauer saarländische Ministerin für Inneres, Familie, Frauen und Sport, danach bis 2009 Ministerin für Bildung, Familien, Frauen und Kultur. Von 2009 bis 2011 war sie saarländische Ministerin für Arbeit, Familie, Soziales, Prävention und Sport.

Partei

Kramp-Karrenbauer trat 1981 in die CDU ein, wo sie von 1985 bis 1988 als Mitglied im Landesvorstand der Jungen Union-Saar (unter anderem als stellvertretende Landesvorsitzende) fungierte. Seit 1984 ist Kramp-Karrenbauer Mitglied im Stadtrat in Püttlingen. Ein Jahr später übernahm sie den Vorsitz des CDU-Stadtverbandes Püttlingen. Von 1989 bis 1994 war Kramp-Karrenbauer Beigeordnete der Stadt Püttlingen. Am 1. März 1998 rückte sie für Klaus Töpfer in den Bundestag nach, schied jedoch bereits mit der konstituierenden Sitzung des 14. Deutschen Bundestages am 26. Oktober 1998 wieder aus dem Parlament aus. Seit September 1999 ist sie Mitglied im saarländischen Landtag. Von 1999 bis 2000 hatte sie das Amt der parlamentarischen Geschäftsführerin ihrer Fraktion inne. Von 2000 bis 2004 war sie Ministerin für Inneres und Sport und von 2004 an war sie Ministerin für Inneres, Familie, Frauen und Sport im Saarland. Nach einer Kabinettsumbildung übernahm sie am 3. September 2007 als Nachfolgerin von Jürgen Schreier das Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur. Im Rahmen der Bildung der Jamaika-Koalition im Saarland wurde sie am 10. November 2009 Landesministerin für Arbeit, Familie, Soziales, Prävention und Sport im Kabinett von Ministerpräsident Peter Müller. Seit 1999 nimmt sie zudem das Amt der Landesvorsitzenden der Frauen-Union-Saar wahr. 2001 wurde Kramp-Karrenbauer zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Frauen Union gewählt. Am 16. November 2010 rückte sie beim CDU-Bundesparteitag in Karlsruhe in das Bundespräsidium der Partei auf. Am 28. Mai 2011 wurde Kramp-Karrenbauer mit einer Mehrheit von 97,02 % zur neuen Landesvorsitzenden der CDU Saar gewählt. Sie ist die erste Frau in diesem Amt und trat die Nachfolge von Peter Müller an, der den Landesverband 16 Jahre lang führte.

Öffentliche Ämter

Die Kultusministerkonferenz (KMK) wählte Annegret Kramp-Karrenbauer 2008 zu ihrer Präsidentin. Seit 2009 ist sie 3. Vizepräsidentin der KMK. Seit Juli 2011 ist Kramp-Karrenbauer zudem Mitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Ministerpräsidentin des Saarlandes

Am 22. Januar 2011 kündigte Müller seinen Rückzug sowohl vom Amt des Ministerpräsidenten als auch vom CDU-Landesvorsitz an. Er schlug Kramp-Karrenbauer als Nachfolgerin für beide Ämter vor. Die Koalitionspartner FDP und Grüne signalisierten Zustimmung zu dieser Personalie.[4][5][6][7] Am 2. Mai 2011 einigte sich die Jamaika-Koalition, Kramp-Karrenbauer bei einer Sondersitzung des Landtages am 10. August 2011 zur Ministerpräsidentin zu wählen.[8] Überraschend scheiterte Kramp-Karrenbauer an diesem Tag allerdings im ersten Wahlgang, bei dem sie mit 25 von insgesamt 51 Stimmen zwei weniger erhielt, als die Koalition Mandate im Landtag besitzt. Der SPD-Gegenkandidat Heiko Maas erhielt ebenfalls 25 und damit alle 24 Stimmen der Opposition aus SPD und Die Linke, sowie eine weitere Stimme aus dem Koalitionslager. Ein Abgeordneter enthielt sich.[9] Erst im zweiten Wahlgang erhielt Kramp-Karrenbauer mit 26 Stimmen die erforderliche Mehrheit und wurde zur ersten Ministerpräsidentin des Saarlandes gewählt. Auf Maas entfielen erneut 25 Stimmen.[10] In der neuen saarländischen Landesregierung übernahm Kramp-Karrenbauer in Personalunion zudem das Amt der Justizministerin.

Privates

Kramp-Karrenbauer ist mit einem ehemaligen Bergmann verheiratet, hat drei Kinder und ist römisch-katholisch.

Ehrungen und Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Annegret Kramp-Karrenbauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Artikel über Annegret Kramp-Karrenbauer im Saarland-Lexikon
  2. Organe und Mitglieder des Bundesrates
  3. Homepage der CDU Saar
  4. Saar-Ministerpräsident kündigt Rückzug an- spiegel.de
  5. Müller kündigt Rücktritt an- sueddeutsche.de
  6. Müller kündigt Rücktritt an- focus.de
  7. Verfassungsrichter für Peter Müller nur "eine Option"- stern.de
  8. Wahltermin steht fest: Kramp-Karrenbauer wird Ministerpräsidentin Artikel der Saarbrücker Zeitung vom 4. Mai 2011
  9. Kramp-Karrenbauer scheitert im ersten Wahlgang sr-online, 10. August 2011
  10. Kramp-Karrenbauer neue Regierungschefin im Saarland sr-online, 10. August 2011

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