Laubholz

Laubholz
Eichenholz (Quercus robur), mit Porenreihen (Querschnitt)

Als Laubholz wird das Holz von Laubbäumen bezeichnet. Auch Laubbäume an sich werden gelegentlich als Laubholz bzw. Laubhölzer oder Laubgehölze bezeichnet.

Unterschieden wird zwischen Nadelholz, dem Holz von Nadelbäumen (Koniferen), die zu den Nacktsamern (Gymnospermae) gehören, und Laubholz, dem Holz der Laubbäume, die sämtlich der Klasse der Bedecktsamer (Angiospermae) angehören. Grund für diese Differenzierung ist zum einen diese unterschiedliche systematische Zuordnung der Baumarten zu verschiedenen Gruppen der Samenpflanzen. Zum anderen unterscheiden sich die beiden Klassen von Holzarten bedeutend in Zusammensetzung, Aufbau und Eigenschaften.[1]

Inhaltsverzeichnis

Zusammensetzung und Aufbau

Zusammensetzung der Zellwand bei
mitteleuropäischen Laub- und Nadelhölzern[2]
Substanz Nadelholz Laubholz
Zellulose 42–49 % 42–51 %
Hemicellulose 24–30 % 27–40 %
Lignin 25–30 % 18–24 % |
Extraktstoffe 2–9 % 1–10 %
Mineralien 0,2–0,8 %
(siehe Hauptartikel Holz)

Die chemische Zusammensetzung von Laubholz ähnelt der von Nadelholz (siehe Tabelle). Den größten Anteil macht Cellulose mit 42 - 51 % aus, während Hemicellulose 27 - 40 % und Lignin 18 - 24 % ausmachen. Der Aufbau von Laubholz dagegen ist deutlich komplexer als der von Nadelholz. Es finden sich weiterlumige Gefäße für den Wasser- und Nährstofftransport von der Wurzel zur Krone, die Tracheen, während Nadelhölzer die engerlumigen Tracheiden besitzen. Die Wände dieser abgestorbenen Zellen übernehmen zudem wesentliche Festigungsfunktionen für den Baum. Laubholz besitzt mit den Libriformfasern und Fasertracheiden zusätzliche Arten von Festigungsgewebe.[1][3][4]

Verwendung und Bedeutung

(siehe auch Artikel Holz)

Laubholz kann, wie Nadelholz, als Baustoff (Bauholz, Holzwerkstoff, etc.), Möbelholz, Rohstoff zur Papierherstellung oder als Energieträger (Brennholz, Energieholz) eingesetzt werden. Nadelhölzer wie z. B. Fichten werden wegen ihres schnellen Wuchses jedoch bevorzugt angepflanzt. Zudem haben sie meist einen geraderen Wuchs und sind dadurch einfacher und mit weniger Verschnitt zu Schnittholz zu verarbeiten.

In 2007 bzw. 2008 Betrug der Anteil des Laubholzes in Deutschland 17,1 % (13,1 Mio. m3) bzw. 22,7 % (12,6 Mio. m3) am Gesamteinschlag (76,7 bzw. 55,4 Mio. m3).[5] Der Anteil von Laubwäldern an der deutschen Waldfläche dagegen beträgt rund 41 %.[6] Der Anteil von Buchen liegt bei 14,8 %, Eichen bei 9,6 % und andere Laubbäume bei 15,7 %.[7]

Literatur

  • Nultsch, Wilhelm: Allgemeine Botanik, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York, 1996, 10. Auflage

Weblinks

  • www.holzwurm-page.de, Informationen zu und Vergleiche von Laub- und Nadelholz, Abbildungen von Holzschnitten und mikroskopischem Aufbau
  • www.forst.tu-muenchen.de Wichtige Merkmale der Laubhölzer, Informationen zum mikroskopischen Aufbau von Laubhölzern und weitere Informationen zu Holz

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Nultsch, Wilhelm: Allgemeine Botanik, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York, 1996, 10. Auflage
  2. (nach Holz-Lexikon)
  3. www.holzwurm-page.de: Mikroskopischer Zellenaufbau, Informationen zum Aufbau von Laub- und Nadelholz, inklusive Abbildungen, abgerufen am 2. April 2010
  4. www.forst.tu-muenchen.de: Wichtige Merkmale der Laubhölzer, Informationen inklusive Abbildungen zum mikroskopischen Aufbau von Holz, abgerufen am 2. April 2010
  5. Forstwirtschaft - Holzeinschlag, abgerufen am 2. April 2010
  6. www.treffpunktwald.de: Waldverteilung in Deutschland: Baumartenverteilung - eine ökologische Vielfalt, abgerufen am 2. April 2010
  7. www.bundeswaldinventur.de: Flächen - Laubbaumanteil steigt, Zweite Bundeswaldinventur im Jahre 2002 (BWI2), Das wichtigste in Kürze, abgerufen am 2. April 2010

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