Last Supper – Die Henkersmahlzeit

Last Supper – Die Henkersmahlzeit
Filmdaten
Deutscher Titel: Last Supper – Die Henkersmahlzeit
Originaltitel: The Last Supper
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Länge: 92 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Stacy Title
Drehbuch: Dan Rosen
Produktion: David Cooper, Matt Cooper, Larry Weinberg
Musik: Mark Mothersbaugh
Kamera: Paul Cameron
Schnitt: Luis Colina
Besetzung

Last Supper – Die Henkersmahlzeit (The Last Supper) ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Stacy Title aus dem Jahr 1995.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Eine Gruppe von befreundeten Studenten – Jude, Marc, Paulie, Pete und Luke – verbringt die Semesterferien gemeinsam in einem Ferienhaus. Die fünf sind überzeugte Linksliberale, idealistisch aber gleichzeitig frustriert über die, aus ihrer Sicht, Engstirnigkeit der meisten Menschen. Ihre eigene politische Einstellung vertreten sie in einem fast narzisstischen Chauvinismus. Eines Abends bringt Marc einen Mann namens Zachary Cody zum Abendessen mit, da Pete eine Autopanne hatte und Zach ihn nach Hause fuhr. Beim Essen gerät der Gast wegen seiner rechtsextremen Ansichten vor allem mit dem Afroamerikaner Luke und dem jüdisch-gläubigen Marc in Streit, worauf er Morddrohungen ausspricht und anschließend von Marc in Notwehr erstochen wird. Geschockt über ihre Tat vergraben die fünf die Leiche im Garten, kommen aber dann zu dem Schluss, einen so verderblichen Menschen getötet zu haben, könne doch für die Gesellschaft von Nutzen sein.

Die Freunde diskutieren darüber, dass sie der Menschheit einen Gefallen tun könnten, indem sie Menschen beseitigen, die radikale Ansichten haben. Zur Basisthese entwickelt sich die Frage, ob jemand, der eine Zeitreise in das Jahr 1909 machen könnte, um dort den jungen Hitler zu treffen, diesen töten würde, oder nicht.

Sie organisieren daraufhin mit ausgesuchten Gästen aus der Gemeinde Treffen, auf denen über politische Themen gesprochen wird. Bereits im Voraus wurden die Gäste mit bereits bekannten radikalen Ansichten bevorzugt gewählt. Passen die Ansichten der Gäste zu heiklen Themen nicht zu denen der Gruppe, so vergiftet daraufhin diese die Gäste. Das Schicksal eines Gastes entscheidet sich mit den mit Wein gefüllten Karaffen. Wird dem Gast Wein aus der grünen Karaffe angeboten, hat er die Prüfung bestanden und darf weiterleben. Bieten ihm die Studenten aus der blauen Karaffe an, stirbt er an dem in diesen Wein gemischten Arsen. Auf Grund ihrer Vorauswahl hat nahezu kein Gast Gelegenheit aus der grünen Karaffe zu trinken. Nach jedem Mord beerdigen die Fünf das Opfer im Garten des Ferienhauses, und pflanzen Tomaten auf den Gräbern. Die Tomaten wachsen im übrigen prächtig und schmecken sehr süß, die Vorratskamern des Hauses füllen sich mehr und mehr mit Tomaten, Marc fängt sogar an mit Tomatensaft zu malen.

Innerhalb der Gruppe kommt es im Laufe der Zeit vermehrt zu Spannungen auf Grund der Schuldgefühle einiger der Studenten. Während Luke geradezu paranoid wird, wollen die anderen vier mit dem Morden aufhören. Luke bringt schließlich sogar ohne Wissen der anderen den hiesigen Sheriff um, die im Garten auf das "Familiengrab" gestoßen war.

Das Finale beginnt mit einer zufälligen Begegnung am Flughafen. Luke und Pete treffen dort Norman Arbuthnot, ein Fernsehmoderator, dessen radikale politische Äußerungen ihn zu dem Feindbild der fünf Studenten haben werden lassen. Seine Auftritte ziehen sich als roter Faden durch den Film in Form von gelegentlichem Erscheinen auf dem Fernsehbildschirm. Arbuthnot, der wegen schlechten Wetters nicht weiterfliegen kann, wird nun zum Essen eingeladen.

Von einer unbändigen Befriedigung ergriffen, den schlimmsten politischen Agitator des Landes endlich umbringen zu können, sitzen die Studenten erwartungsvoll bei Tisch und verwickeln Norman Arbuthnot nun in ein politisches Gespräch. Mit den Vorwürfen konfrontiert rechtsextremistisch zu sein, erklärt Arbuthnot, seine Äußerungen seien nur gestellt, damit seine Sendung bessere Einschaltquoten erziele. Die Fünf stellen Arbuthnot daraufhin weitere Fragen über seine Ansichten zu verschiedenen Themen, die frühere Gäste das Leben gekostet haben. Doch er antwortet jedes Mal in liberalem, aufgeklärtem Geiste, was die Fünf überrascht und zusehends frustriert, so dass Luke schließlich die "Hitler-Frage" stellt. Arbuthnot antwortet, er würde Hitler nicht umbringen, sondern durch "intelligente Argumentation" dessen politische Ansicht ins Bodenlose stürzen lassen. Luke, der davon überzeugt ist, dass, wenn Norman Arbuthnot in die Politik geht, er der neue Hitler wird, bietet ihm nun aus der vergifteten blauen Karaffe an. Die anderen intervenieren und wollen Arbuthnot aus der grünen anbieten. Sie ziehen sich schließlich in die Küche zurück und streiten heftig, Luke will Arbuthnot nach wie vor umbringen, doch die restlichen vier sind von dessen liberalem Gewissen überzeugt. Darauf bedroht Luke die anderen mit einem Revolver, gibt aber schließlich auf und willigt ein, dass beim heutigen Essen kein vergifteter Wein gereicht wird.

Arbuthnot geht derweil im Esszimmer umher und stößt auf Zeitungsausschnitte, in denen von den vermissten Personen aus der Gemeinde berichtet wird, die Opfer der Studenten geworden sind. Als er dann zufällig aus dem Fenster schaut, entdeckt er draußen im Garten die markanten Erdaufhäufungen der Gräber, genauso viele Gräber wie vermisste Menschen.

Die Studenten kommen zurück und stoßen nun mit Wein an, Arbuthnot, der vor hat zu gehen, trinkt nichts mehr.

Daraufhin sieht der Zuschauer eine naiv gehaltene farbige Zeichnung, auf der die fünf Studenten tot am Boden liegen, ein triumphierend dreinblickender Arbuthnot zwischen ihnen. Er hatte in Abwesenheit der Studenten den Inhalt der Weinflaschen vertauscht.

Parallel zu dieser Szene hört man eine Ansprache Arbuthnots, der, bejubelt von seinen Zuschauern, ankündigt, für das Amt des Präsidenten kandidieren zu wollen.

Kritiken

James Berardinelli schrieb auf ReelViews, dass der Film in den ersten 30 Minuten „versprechend“ wirke, aber später „stagniere“. Keiner von den Hauptdarstellern erbringe besonders gute Leistungen. [1]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei eine „bissige“ und „pointierte“ Farce. Er kleide „das politische Lehrstück“ in eine schwarze Komödie, die an „Pop-Art“ erinnere. [2]

Auszeichnungen

Stacy Title gewann im Jahr 1996 den Grand Prix des Cognac Festival du Film Policier und wurde für einen Preis des Festival Internazionale del Giallo e del Mistero di Cattolica nominiert.

Hintergrund

Der Film wurde in Los Angeles gedreht.[3] Seine Weltpremiere fand am 8. September 1995 auf dem Toronto Film Festival statt.[4] Der Film spielte in den Kinos der USA lediglich 442,965 US-Dollar ein.[5] Last Supper ist die englische Übersetzung sowohl für die Henkersmahlzeit als auch für das letzte Abendmahl. Das Haus, in dem der Film gedreht wurde, brannte am selben Tag nieder, an dem die Postproduktion abgeschlossen wurde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kritik von James Berardinelli
  2. Lexikon des internationalen Films
  3. Drehorte für The Last Supper
  4. Starttermine für The Last Supper
  5. Business Data for The Last Supper

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