Lantsch/Lenz

Lantsch/Lenz
Lantsch/Lenz
Wappen von Lantsch/Lenz
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Graubünden
Bezirk: Albula
Gemeindenummer: 3513i1f3f4
Postleitzahl: 7083
Koordinaten: (762654 / 172624)46.6859.5651328Koordinaten: 46° 41′ 6″ N, 9° 33′ 54″ O; CH1903: (762654 / 172624)
Höhe: 1'328 m ü. M.
Fläche: 21.81 km²
Einwohner: 529 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.lantsch-lenz.ch
Lantsch/Lenz

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Karte
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Über dieses Bild
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Lantsch/Lenz (rätoromanisch Lantsch, deutsch und bis 1943 offiziell Lenz) ist eine politische Gemeinde im Kreis Belfort des Bezirks Albula im Kanton Graubünden (Schweiz). Traditionell sprach eine Mehrheit der Einwohner Rätoromanisch. Lantsch/Lenz ist Teil der Region Surmeir.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung: In Blau ein silbernes (weisses) Saumpferd mit roten Fässern bepackt

Das Saumpferd in den Farben der Familie von Vaz erinnert an den bedeutenden Saumverkehr über die Lenzerheide.

Geschichte

Ausgrabungen auf der südwestlich des Ortskerns liegenden Hügelgruppe «Bot da Loz» zeigten, dass Lenz bereits in der älteren Eisenzeit besiedelt war. Die spätlatenezeitlichen Siedlungsüberreste aus den 1. Jahrhundert v. Chr. stammen vermutlich von einer keltischen Wachstation. Die Römer benutzten den Übergang Lenzerheide für ihre Truppen und Händler als Durchgangsroute zum Julier- und Septimerpass. In karolingischer Zeit gehörte «Lanzes» gemäss dem Reichsurbar von 831 zum Ministerium Impetinis. Damals gab es in Lantsch einen Königshof, eine Kirche und zwei Herbergen («tabernen»). Alte Flurnamen deuten darauf hin, dass das ältere Lantsch direkt bei der Kirche St. Maria lag und erst später nach Osten an die Durchgangsstrasse verlegt wurde. Als einer der vier Porten – neben Tinizong, Bivio und Vicosoprano – an der Transitstrecke über Julier und Septimer war es berechtigt Warenzölle zu erheben. Lantsch war Teil des Gerichtes Belfort, das 1436 in den Zehngerichtebund eingetreten war.

Bevölkerung

Sprachen

Die Bevölkerung spricht traditionell Surmeirisch, eine Mundart des Romanischen. Während die Bewohner 1880 mit 96,1 % Romanischsprachigen bereits beinahe einsprachig waren, stieg dieser Wert bis 1910 sogar auf 97,02 %. Seither sinkt der Anteil der Romanen ständig (1941 86,6 %, 1970 74,53 %). Seit dem Jahr 2000 sind die Deutschsprachigen in der absoluten Mehrheit. Amtssprachen der Gemeinde sind Romanisch und Deutsch. Die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zeigt folgende Tabelle:

Sprachen in Lantsch/Lenz
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 133 34,82 % 226 49,89 % 263 54,23 %
Rätoromanisch 230 60,21 % 197 43,49 % 178 36,70 %
Italienisch 16 4,19 % 9 1,99 % 8 1,65 %
Einwohner 382 100 % 453 100 % 485 100 %

Herkunft und Nationalität

Von den Ende 2005 496 Bewohnern waren 448 (=90,32 %) Schweizer Staatsangehörige.

Sehenswürdigkeiten

  • Die heutige Begräbniskirche Kirche St. Maria ist eine spätgotische Saalkirche und stammt aus der Mitte des 9. Jahrhunderts.
  • In der Mitte des Dorfes steht die St. Antoniuskirche.
  • Die Kapelle St. Cassian an der Strasse nach Lenzerheide ist ein vorgotischer Bau mit eingezogenem Rechteckchor.
  • Von den um die Mitte des 19. Jahrhundert erbauten acht plattengedeckten Wasch- und Backhäusern, rätoromanisch pastroins genannt, konnte der Verein Pro pastroins zwei renovieren und funktionstüchtig erhalten, so dass bei festlichen Anlässen Brot gebacken werden kann.
  • An der Dorfstrasse steht das Haus der Schwiegereltern von Hans Ardüser, einem der bekanntesten Maler jener Zeit. Seine Fassadenmalereien aus dem Jahre 1592 zeigen vor allem religiöse Sujets mit Bildnissen von verschiedenen Heiligen, allen voran die Darstellung der Heiligen Anna Selbstdritt.
  • Das Haus Amilcar (Nr. 26) weist Malereien von Hans Ardüser aus dem Jahre 1591 auf. Der viergeschossige Bau mit steilem Satteldach wurde 1694 durch die Familie Beeli von Belfort ausgebaut. Es weist Sgraffiti von 1694 und eine Renaissance-Stube von 1590 auf.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Lantsch/Lenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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