Lankower See (Dechow)

Lankower See (Dechow)
Lankower See
Beginn des Naturschutzgebietes
Beginn des Naturschutzgebietes
Geographische Lage Landkreis Nordwestmecklenburg
Zuflüsse Verbindungsgraben vom Grammsee
Abfluss Wetingsbeker (Grenz-)Graben zum Mechower See
Daten
Koordinaten 53° 42′ 17″ N, 10° 51′ 26″ O53.704710.857230.9Koordinaten: 53° 42′ 17″ N, 10° 51′ 26″ O
Lankower See (Mecklenburg-Vorpommern)
Lankower See
Höhe über Meeresspiegel 30,9 m ü. NHN
Fläche 90 haf5
Maximale Tiefe 9,5 mf10

Der Lankower See, benannt nach der geschleiften Ortschaft Lankow, liegt südöstlich des zur Gemeinde Schlagsdorf gehörigen Dorfes Schlagbrügge auf dem Gemeindegebiet von Dechow in Mecklenburg-Vorpommern im Biosphärenreservat Schaalsee und zudem mit Ausnahme des Nordbeckens im Naturschutzgebiet Lankower See. Am Westufer verläuft die Grenze zu Schleswig-Holstein.

Der See ist ungefähr 2,3 Kilometer lang und um 750 Meter breit. Er wird durch eine Verengung in der Mitte in ein breites, stark gegliedertes Südbecken und ein schmales, längliches Nordbecken geteilt. Die Höhe des Seespiegels beträgt 30,9 m ü. NHN. Im See befindet sich die ungefähr 2,5 Hektar große Insel Fischwerder. Die 9,5 Meter messende Maximaltiefe liegt im nördlichen Becken.[1] Der ursprünglich abflusslose See entwässert über den künstlich angelegten Wetingsbeker Grenzgraben zum Mechower See und besitzt einen Zufluss aus dem Grammsee.

Der Lankower See ist ein meso-eutrophes Gewässer mit steilen Hängen in einem Grundmoränengebiet des Pommerschen Maximalvorstoßes der Weichseleiszeit. Die langgestreckte Form und Tiefe des Nordostbeckens sind Merkmale einer ehemaligen Schmelzwasserrinne. Der Südteil hingegen liegt in einer Senke, die sich nach dem Abtauen von Toteis bildete.[1]

Im Einzugsbereich des Sees wurden im 15. und 16. Jahrhundert großflächig Waldflächen gerodet, die fortan landwirtschaftlich genutzt wurden.[1] Der See befand sich zwischen 1949 und 1989 im Grenzgebiet der DDR und war nur für die Grenztruppen der DDR zugänglich. Am Ostufer lag der 1209 ersterwähnte Ort Lankow, der nach Zwangsaussiedlungen und Leerzug 1976 abgetragen wurde. Von 1976 bis 1990 war das Gewässer von Grenzsicherungsanlagen durchzogen.[2] Das Südbecken des Sees wurde einschließlich angrenzender Uferbereiche auf mecklenburgischer Seite am 15. Mai 1990 unter Naturschutz gestellt. Südwestlich des Seeufers wurde 1994 durch das Land Schleswig-Holstein das Naturschutzgebiet Lankower Seeufer, Grammsee und Umgebung ausgewiesen.[1]

Der Lankower See wird von einem Berufsfischer bewirtschaftet und darf im Nordteil beangelt und befischt werden, da sich dieser Teil außerhalb des Naturschutzgebietes befindet.

Inhaltsverzeichnis

Naturschutzgebiet

Das gleichnamige Naturschutzgebiet umfasst den Lankower See mit angrenzenden Niederungs- und Waldbereichen. Ein dichter Schilfgürtel umgibt den See. Die Niederungen sind mit Schwarz-Erle, Birke und Grauweide bestockt. Der Lankower See ist artenreich - 44 Arten wurden als Makrozoobenthos des Sees nachgewiesen, darunter Aal, Hecht, Schlei, Plötze, Rotfeder, Steinbeißer, Quappe, Barsch, Edelkrebs und Kahnschnecke. Weiterhin ist der Lankower See ein bedeutendes Rastgewässer für Graugans, Reiherente, Gänsesäger, Kormoran und Graureiher. Brutvögel im Gebiet sind Rohrdommel, Wasserralle, Eisvogel, Haubentaucher und Teichrohrsänger. Der Gebietszustand wird als befriedigend eingestuft. Aus angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen kommt es zum Eintrag von Nährstoffen und Pestiziden. Es existieren keine öffentlichen Wege im Gebiet.

Literatur

  • Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Lankower See 160. In: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-91-015052-7, S. 446f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Demmler Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 446
  2. Infotafel am Standort des ehemaligen Dorfes Lankow, Gemeinde Dechow, Juni 2009

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lankower See — ist der Name zweier Seen in Norddeutschland: Lankower See im Nordwesten des Schweriner Stadtgebietes in Mecklenburg Vorpommern, siehe: Lankower See (Schwerin) Lankower See östlich von Ratzeburg in Mecklenburg Vorpommern und Schleswig Holstein,… …   Deutsch Wikipedia

  • Dechow — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Seen in Deutschland/L — Deutsche Seen   A B C D E F G H I J K L M N …   Deutsch Wikipedia

  • Lankow (Dorf) — Lankow ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet Dechow auf einer Halbinsel am Lankower See in Mecklenburg Vorpommern. Geschichte Das Dorf wird zuerst 1211 in Besitz der Familie von Ritzerow erwähnt. Es gab zwei Lankows. 1312 kaufte das Kapitel… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Seen in Mecklenburg-Vorpommern — Die flächengrößten Seen in Mecklenburg Vorpommern See Fläche in km² Müritz 117,00 Schweriner See 61,54 Plauer See 38,40 Kummerower See 32,55 Kleiner Jasmunder Bodden[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Lankow (Wüstung) — 53.70916666666710.862222222222 Koordinaten: 53° 42′ 33″ N, 10° 51′ 44″ O …   Deutsch Wikipedia

  • Groß Molzahn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Biosphärenreservat Schaalsee — Lage des Biosphärenreservats Schaalsee …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Gadebusch — Lage des Kreises Gadebusch im Bezirk Schwerin …   Deutsch Wikipedia

  • Schlagsdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”