Annapurna

Annapurna

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Annapurna
Annapurna I (Südwand). Der scheinbar höchste Punkt ist der Nordostgipfel, links daneben Annapurna I Mitte und der Hauptgipfel[1]

Annapurna I (Südwand). Der scheinbar höchste Punkt ist der Nordostgipfel, links daneben Annapurna I Mitte und der Hauptgipfel[1]

Höhe 8.091 m
Lage Nepal
Gebirge Himalaya/Annapurna-Himal
Dominanz 33,62 km → Dhaulagiri
Schartenhöhe 2.984 mfd2
Geographische Lage 28° 35′ 45″ N, 83° 49′ 12″ O28.59583333333383.828091Koordinaten: 28° 35′ 45″ N, 83° 49′ 12″ O
Annapurna (Nepal)
Annapurna
Erstbesteigung 3. Juni 1950 durch Maurice Herzog und Louis Lachenal
Normalweg Nordwanddep4
Nordwestansicht der Annapurna: links der Hauptgipfel, daneben Sans Nom (Westschulter), in der Bildmitte der Fang.

Nordwestansicht der Annapurna: links der Hauptgipfel, daneben Sans Nom (Westschulter), in der Bildmitte der Fang.

Die Annapurna I (nepali: अन्नपूर्ण Annapūrṇa, früher auch Morshiadi) ist ein Achttausender im Himalaya in Nepal. Mit 8091 Metern ist die Annapurna I der zehnthöchste Berg der Erde.

Inhaltsverzeichnis

Name

Annapurna ist ein Doppelwort aus dem Sanskrit. Der Name ist eine andere Bezeichnung der Göttin Parvati (die Bergestochter) – in verschiedenen Mythologien auch identisch mit den Göttinnen Durga (die Unzugängliche) und Kali (die Schwarze). Der Name des Berges setzt sich zusammen aus anna (Nahrung) und purna (erfüllt von), Annapurna ist die Nahrung spendende Göttin oder die Göttin der Fülle. Der Name ist auch im Deutschen ein Femininum.[2]

Lage

Die Annapurna I ist der Hauptgipfel des Annapurna Himal. Dieses Gebirgsmassiv erstreckt sich in westöstliche Richtung und besteht aus mehreren selbständigen Bergen. Annapurna I befindet sich am westlichen Ende der Bergkette, die dort nach Süden abknickt und in der Annapurna Süd ihren Abschluss findet. Östlich des Hauptgipfels zweigt ein weiterer Grat nach Süden ab, der sich schließlich zum 6993 m hohen Machapucharé erhebt. Die Südwand der Annapurna I und die Grate zur Annapurna Süd bzw. zum Machapucharé rahmen einen abgeschiedenen Bergkessel ein, das sogenannte Annapurna Sanctuary (Heiligtum). Dort liegt das Basislager, das sogenannte Annapurna Base Camp (ABC, rund 4.200 m). Auf dem Weg dorthin befindet sich das Machapuchare Base Camp (MBC, rund 4.000 m).

Topografie und Nebengipfel

Die Annapurna I ist ein langgezogener Kamm, der sich von Ost nach West erstreckt. Auf diesem Grat liegen die Gipfel Glacier Dome (Tarke Kang) (7193 m), Roc Noir (Khangsar Kang) (7485 m), Annapurna I Nordost (8010 m), Annapurna I Mitte (8051 m) und der Hauptgipfel Annapurna I (8091 m). Westlich des Hauptgipfels folgt die Westschulter (Sans Nom) und der Annapurna Fang (Varahar Shikar/Baraha Shikar/Bharha Chuli) (7647 m). Südlich des Fang liegt die eigenständige Annapurna Süd, östlich des Roc Noir folgt die Gangapurna, ebenfalls ein eigenständiger Berg. Am Roc Noir verzweigt außerdem die Grande Barrière nach Norden sowie der Grat mit dem Tent Peak (5945 m) nach Süden, der das Sanctuary unterteilt. Der am Hauptgipfel beginnende Nordgrat der Annapurna I teilt deren Nordseite in eine Nordost- und eine Nordwestwand.

Besteigungen

Das Annapurna Basecamp, dahinter der Machapucharé

Am 3. Juni 1950 wurde die Annapurna I durch Maurice Herzog und Louis Lachenal im Rahmen einer französischen Expedition erstmals bestiegen. Ziel war ursprünglich der Dhaulagiri, doch wegen der besseren Erreichbarkeit des Bergfußes wandten sich die Franzosen schließlich der Annapurna zu. Dies war die erste erfolgreiche Besteigung eines Achttausenders überhaupt.

Die erste Durchsteigung der Südwand gelang den Briten Don Whillans und Dougal Haston am 27. Mai 1970.[3]

Die beiden Schweizer Erhard Loretan und Norbert Joos bestiegen 1984 den kompletten Ostgrat der Annapurna von Südosten aus. Östlich des Tent Peaks stiegen sie am Glacier Dome vorbei über den Roc Noir zum Ost- und Mittelgipfel und weiter zum Hauptgipfel, um schließlich auf der Nordseite des Massivs abzusteigen. Ihnen gelang damit die Überschreitung des Massivs und seiner drei Gipfel über 8000 Meter.[4]

Den Nebengipfel Annapurna Fang konnte eine österreichische Expedition 1980 erreichen. Herrmann Neumair, Sherpa Ang Chhopal und Sepp Mayerl erreichten den zu diesem Zeitpunkt höchsten unbestiegenen Gipfel Nepals am 17. Mai.[5]

Der Berg birgt durch extreme Lawinengefahr ein hohes Risiko: auf weniger als drei erfolgreiche Besteigungen kommt ein Todesfall. Berühmte Bergsteiger wie Anatoli Bukrejew, Iñaki Ochoa de Olza, Christian Kuntner und Ian Clough ließen hier ihr Leben. Die Annapurna ist auch der am seltensten bestiegene Achttausender. Bis Ende 2008 haben nur 154 Bergsteiger den Gipfel erreicht. 60 Bergsteiger fanden den Tod, zwei Drittel von ihnen wurden Opfer von Lawinenabgängen.[6]

Roc Noir von Nordosten, ganz rechts der Gipfelgrat der Annapurna

Quellen

  1. vgl.
  2. Günter Oskar Dyhrenfurth: Zum dritten Pol. Die Achttausender der Erde. München 1952, S. 157
  3. Tom Frost: Annapurna South Face. In: American Alpine Journal 1971, S. 229-233 (AAJO).
  4. Bericht über die Überschreitung im American Alpine Journal 1985, S. 285 (AAJO)
  5. Bericht über die Besteigung des Fang im American Alpine Journal 1981, S. 264 (AAJO)
  6. Eberhard Jurgalski: Siehe Statistiken des Annapurna auf www.8000ers.com Englisch, Abgerufen am 12. Februar 2010

Literatur

  • Maurice Herzog: Annapurna. Erster Achttausender. Ullstein, Wien 1955
  • Reinhold Messner: Annapurna. 50 Jahre Expeditionen in die Todeszone. BLV, München 2000, ISBN 3-405-15769-2
  • Gustav Harder, Werner Müller-Esterl: Annapurna I. Der vergessene Achttausender. Nymphenburger, München 1981, ISBN 3-485-01646-2 (erste deutsche Besteigung)
  • Chris Bonington: Annapurna Südwand. Huber, Frauenfeld und Stuttgart 1971 (erste Besteigung über die Südwand)
  • Arlene Blum: Annapurna. Die erste Frauenexpedition auf einen der höchsten Gipfel der Erde. Pietsch, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-906-0

Weblinks

 Commons: Annapurna – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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