Langeland

Langeland

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Langeland
Gewässer Ostsee
Inselgruppe Dänische Südsee
Geographische Lage 54° 56′ N, 10° 47′ O54.933310.783346Koordinaten: 54° 56′ N, 10° 47′ O
Lage von Langeland
Länge 52 km
Breite 11 km
Fläche 284 km²
Höchste Erhebung Skøvlebjerg
46 m
Einwohner 13.090 (1. Januar 2011[1])
46 Einw./km²
Hauptort Rudkøbing
Langeland municipality numbered.svg
Nordharde (Langelands Nørre Herred)
Südharde (Langelands Sønder Herred)

Langeland [ˈlɑŋəlanʔ] ist eine 52 km lange und bis zu 11 km breite Ostseeinsel in der Region Syddanmark in Dänemark. Sie ist über ein Brückensystem erreichbar, das die Inseln Siø und Tåsinge einschließt und das an das nordwestlich gelegene Fünen angebunden ist. Die Insel Langeland bildet mit 13.090 Einwohnern (1. Januar 2011)[1] zugleich auch eine Großgemeinde (seit 2007). Östlich von Langeland erstreckt sich der Langelandsbelt. Er ist eine südliche Verlängerung des Großen Belts, der einen der dänischen Ostseezugänge bildet. Langeland ist Teil der Inselwelt der sogenannten Dänischen Südsee (im Dänischen: Sydfynske øhav).

Inhaltsverzeichnis

Geografie, Verwaltung und Verkehr

Die 284 km² große Insel Langeland gliederte sich ursprünglich in zwei Harden, die Nord- (Langelands Nørre Herred) und die Südharde (Langelands Sønder Herred) im Svendborg Amt, die mit der Kommunalreform 1970 von Nord nach Süd in drei historische Verwaltungsbezirke (Kommunen) aufgeteilt wurden, die zum damaligen Fyns Amt gehörten:

Tranekær
Hier ist das Schloss Tranekær eine der Hauptsehenswürdigkeiten. An der Nordspitze Langelands liegt der kleine Hafenort Lohals. Die von hier aus nach Korsør auf Seeland (Querung des Großen Belts) verkehrende Fähre wurde 1998 eingestellt.
Rudkøbing
Rudkøbing ist der Hauptort der Gemeinde Langeland und bildet die Inselmitte. Rudkøbing beherbergt die südlichste Hauptverkehrsachse Dänemarks in West-Ost-Richtung. Die Verbindung nach Westen wird über die Brücke in Rudkøbing, die nach Osten mit der Fährverbindung Spodsbjerg-Tårs (Insel Lolland) hergestellt. Durch außerordentlich flache Gewässer vor der Westküste Langelands verkehrt außerdem eine moderne Fähre von Rudkøbing nach Marstal auf der Nachbarinsel Ærø.
Südlangeland
Der südliche Inselteil liegt abseits der großen Verkehrswege. Im November 2003 wurde die jahrzehntelang existierende Fährlinie nach Deutschland (Bagenkop - Kiel) mit einer bis zu 140 PKW fassenden Auto/Personen-Fähre endgültig eingestellt, da sie nach Beendigung des zollfreien Einkaufs innerhalb der EU (Butterfahrt) nicht mehr wirtschaftlich rentabel betrieben werden konnte. Der ehemalige Fähranleger in Bagenkop ist mittlerweile komplett zurückgebaut.

Im Zuge der dänischen Verwaltungsreform zum 1. Januar 2007 wurden diese drei Kommunen zur Langeland Kommune zusammengefasst.

Ortschaften der Insel

Auf der Insel liegen die folgenden Kirchspiele (dän.: Sogn) und Ortschaften mit über 200 Einwohnern (byer nach Definition der dänischen Statistikbehörde), bei einer eingetragenen Einwohnerzahl von Null hatte der Ort in der Vergangenheit mehr als 200 Einwohner. In der Ortschaft Tryggelev war dies zuletzt im Jahr 2009 der Fall, in der Tabelle ist dies mit A gekennzeichnet. Die Insel Strynø Kalv ist seit 1970 unbewohnt.[1] Der ehemalige Kirchenbezirk „Bagenkop Kirkedistrikt“, der auf dem Gebiet des Magleby Sogn lag, wurde am 1. Oktober 2010 als Bagenkop Sogn eigenständig.[2]

Nr. Kirchspiel Einwohner[3] Ortschaft Einwohner[4]
18 Bagenkop Sogn[A 1] 599 Bagenkop 519
04 Bøstrup Sogn 433
15 Fodslette Sogn 99
12 Fuglsbølle Sogn 217
01 Hou Sogn 610 Lohals 518
14 Humble Sogn 1.364 Humble 628
13 Lindelse Sogn 825 Lindelse 335
11 Longelse Sogn 645 Spodsbjerg 216
17 Magleby Sogn 433
08 Rudkøbing Sogn 4.140 Rudkøbing 4697
07 Simmerbølle Sogn 741
10 Skrøbelev Sogn 602
03 Snøde Sogn 395 Snøde 343
02 Stoense Sogn 231
09 Strynø Sogn 216 Strynø
Strynø Kalv
216
0
05 Tranekær Sogn 236
16 Tryggelev Sogn 358 TryggelevA 0
06 Tullebølle Sogn 1.172 Tullebølle 797

Touristisches

Touristisch interessante Punkte in Südlangeland sind u. a. das Ristinge-Kliff in Sichtweite der Insel Ærø und der Leuchtturm "Keldsnor Fyr" nahe dem Fischer- und Segelhafen Bagenkop an der Südspitze der Insel. Auch befindet sich hier das Langelandsfort, ein Militärstützpunkt während des kalten Krieges, verlor es nach dessen Ende seine Bedeutung. Es wurde 1993 in ein Museum umgewandelt, in dem unter anderem zwei Düsenjäger (Saab J-35 Draken und MIG-23) zu besichtigen sind.

"Kong Humbles Grav"
Die Kammer im Hulbjerg

Archäologie

Langeland ist durch eine Reihe prähistorischer Denkmäler interessant. Darunter ragen die Ganggräber und Dolmen im Skovtofte, im Tvedeskov, in Herslev, die Hünenbetten von Frellesvig und Kong Humbles Grav sowie der Myrebjerg und der Hulbjerg im äußersten Süden sicher heraus.

Geologie

"Keldsnor an der Südspitze von Langeland. Im Hintergrund einige Huthügel"

Auf Langeland befinden sich etwa 690 allein stehende Hügel, die sich trotz ihrer relativ geringen Höhe von nur 10 bis 20 Metern deutlich von der sie umgebenden flachen Landschaft abheben. Diese hutförmigen Hügel (dän.: hatbakker) bilden eine einzigartige Landschaftsform und sind das herausragende landschaftliche Element der Insel. Die Hügel erstrecken sich in einer langen Reihe über die gesamte Insel, mit Ausnahme der Halbinsel Ristinge. Die Hügelreihe setzt sich in den Großen Belt hinein fort und führt in einem Bogen von Lohals bis Korsør auf Seeland. Die Hügel bestehen überwiegend aus vom Schmelzwasser eiszeitlicher Gletscher abgelagertem Kies und Sand, wobei die Lagen aufrecht stehen und zum Zentrum der Anhöhe hin geneigt sind.

Bis heute liegt keine gesicherte Erklärung über die Entstehung dieser Huthügel vor. Es ist möglich, dass sie aus kleinen Seen entstanden, die sich auf dem vorderen Teil eines zum Stillstand gekommenen Gletschers gebildet haben. In diesem Abschnitt des Gletschers bildeten sich Spalten in einem schachbrettartigen Muster, eine Erscheinung, die mit dem russischen Wort „krevasser“ bezeichnet wird. Dort, wo die Spalten im rechten Winkel aufeinander treffen, entstand eine kleine Senke. Vom Schmelzwasser des Gletschers wurden Kies, Sand und Ton in das kleine Becken verfrachtet. Der weiter zurück liegende aktive Teil der Gletscher stieß zu einem späteren Zeitpunkt auf das Toteis mit seinen Seen oder fuhr darüber hinweg. Dabei wurden die Lagen gefaltet und die Spitzen dieser Falten abgehobelt. Einige Stellen wurden mit Geschiebemergel überdeckt. Als das Eis schmolz, blieben die Hügel auf einer flachen Oberfläche in einer langen Reihe zurück.

Eine weitere geologische Sehenswürdigkeit ist "Keldsnor" im äußersten Süden der Insel. Es handelt sich um einen Strandsee, der aus einer früheren Meeresbucht entstanden ist, die von einem Nehrungshaken und steinigen Strandwällen vom offenen Meer abgeschnürt wurde.

Verschiedenes

Der berühmteste Sohn der Insel ist der Entdecker des Elektromagnetismus Hans Christian Ørsted.

Siehe auch

Literatur

  • Denkmäler auf Langeland (auf dt. im Langelandmuseum erhältlich)
  • Gunnar Larsen: Fyn og Øerne (erschienen in der Reihe Geologisk set) - 144 S., zahlr. Abb. und Karten, Geografforlaget, Brenderup (DK) 2002.

Einzelnachweise

  1. a b c Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF4: Folketal pr. 1. januar fordelt på øer (dänisch)
  2. Gesetzesvorschlag L 27 vom 9. Oktober 2008. 22. Januar 2009, abgerufen am 19. März 2011 (dänisch).
  3. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> KM1: Befolkningen 1. januar, 1. april, 1. juli og 1. oktober efter sogn og folkekirkemedlemsskab (dänisch)
  4. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF44: Folketal pr. 1. januar fordelt på byer (dänisch)

Anmerkungen

  1. Die Grenzen des neuen Sogn wurden noch nicht veröffentlicht, der Pfeil deutet daher nur die ungefähre Lage an.

Weblinks


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