Annaglas

Annaglas
Kuchenplatte aus Uranglas
Uranglas unter Schwarzlicht

Uranglas (auch als Vaselineglas bezeichnet) ist ein Glas das Uran bzw. Uranoxid enthält; Uran dient hier zur Färbung. Man erhält damit hellgelbes (Anna-Gelb) bis hellgrünes (Eleonoren-Grün) Glas.

Zur Unterscheidung von normalem grünem Glas und Uranglas hält man den Gegenstand unter Schwarzlicht. Uranoxid fängt dann an zu fluoreszieren, d. h. es leuchtet.

Geschichtliche Entwicklung

Die erste Fertigung von Uranglas erfolgte bereits bei den alten Römern. Funde von entsprechenden Mosaiksteinchen werden auf das 1. Jahrhundert datiert. Das damals zur Herstellung benutzte Uranerz wurde aus Nordafrika eingeführt. Im 17. und 18. Jahrhundert arbeiteten chinesische Glasmacher an der Herstellung von Uranglas. Es blieb allerdings nur bei Versuchen. In großen Mengen wurde Uranglas erst ab dem 19. Jahrhundert produziert. Neben böhmischen Glashütten, galten Frankreich, Belgien, England und die USA als Zentren der Herstellung. Allein im böhmischen Joachimsthal wurden bis zum Jahre 1898 1.600 Tonnen Uranfarben hergestellt.

Gesundheitliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Uranglas-Gegenstände sollten nicht als Geschirr verwendet werden, da durch säurehaltige Nahrungsmittel ein Auswaschen von radioaktiven Partikeln aus dem Glas begünstigt wird, was zu einer erheblichen Strahlenbelastung beim Konsumenten führen kann. Dies ist primär auf die hohe biologische Halbwertszeit der entsprechenden Uranverbindungen im menschlichen Organismus zurückzuführen. Weiterhin ist beim Vorhandensein von Uranglas von einer überdurchschnittlichen Belastung der Raumluft mit dem radioaktiven Edelgas Radon auszugehen, da dies beim radioaktiven Zerfall des Urans bzw. der Uranverbindungen entsteht. Diese Radonbelastung gilt als ein möglicher Auslöser für die Entstehung von Lungenkrebs.

Bei verantwortungsvollem Umgang ist eine unmittelbare Gefährdung jedoch nicht zu befürchten, da in der Regel die Größenordnung der vom Uranglas direkt ausgehenden ionisierenden Strahlung als relativ gering eingeschätzt werden kann.

Bezüglich einer gesundheitlichen Gefährdung durch das Tragen von Halsketten mit Uranglas-Perlen bestehen unterschiedliche Ansichten: Einerseits kann dargelegt werden, dass die vom Uranglas ausgehende Alphastrahlung auf Grund ihrer geringen Durchdringungsfähigkeit nur die obersten Hautschichten (Epidermis) bestrahlen kann und dort primär die Hornzellschicht, deren Zellen bereits abgestorben sind. Eine mögliche Entstehung von Hautkrebs durch die Bestrahlung ist in dieser Zellschicht somit nicht zu erwarten. Jedoch sollte bedacht werden, dass im Halsbereich die Hornzellschicht nicht eine so ausgeprägte Dicke wie z.B. an den Händen und Füßen aufweist. Somit ist ein Eindringen der Strahlung bis in Tiefen mit noch nicht abgestorbenen Hautzellen nicht auszuschließen.

Um die Entstehung von Hautkrebs nicht möglicherweise zu begünstigen, sollten deshalb Uranglas-Halsketten nur auf Kleidungsstücken aufliegend und nicht direkt auf ungeschützter Haut getragen werden. Die ionisierende Wirkung der ausgesandten Alphastrahlung wird bereits durch dünnste Kleidungsstücke von der Haut ferngehalten.

Weblinks

Gesundheitshinweis
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