Landkreis Neu-Ulm

Landkreis Neu-Ulm
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Neu-Ulm Deutschlandkarte, Position des Landkreises Neu-Ulm hervorgehoben
48.310.14
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Verwaltungssitz: Neu-Ulm
Fläche: 515,34 km²
Einwohner:

165.461 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 321 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: NU
Kreisschlüssel: 09 7 75
Kreisgliederung: 17 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Kantstraße 8
89231 Neu-Ulm
Webpräsenz: www.landkreis.neu-ulm.de
Landrat: Erich Josef Geßner (CSU)
Lage des Landkreises Neu-Ulm in Bayern
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Über dieses Bild

Der Landkreis Neu-Ulm liegt im Westen des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben. Nachbarkreise sind im Südwesten der baden-württembergische Landkreis Biberach, im Nordwesten Alb-Donau-Kreis und der Stadtkreis Ulm, im Osten der bayerische Landkreis Günzburg und im Süden der Landkreis Unterallgäu. Zusammen mit diesen Kreisen ist er Teil der Region Donau-Iller. Sitz des Landratsamtes ist in Neu-Ulm.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Landkreis erstreckt sich größtenteils im Alpenvorland östlich der Iller südlich der Donau, nur die Gemeinde Elchingen liegt nördlich am Rande der Schwäbischen Alb. Das Kreisgebiet erstreckt sich auf der so genannten "Iller-Lech-Platte", einer Schotterfläche, die zur Iller im Westen und zur Donau im Norden abfällt. Im Süden steigt das Kreisgebiet auf Höhen bis 610 m an.

Geschichte

1804 wurden die Landgerichte Illertissen und Roggenburg errichtet. Sie gehörten zum Illerkreis, ab 1817 zum Oberdonaukreis, der 1838 in Schwaben und Neuburg (später nur noch Schwaben) umbenannt wurde. 1842 wurde das Landgericht Neu-Ulm aus Teilen der Landgerichte Günzburg und einer Gemeinde des Landgerichts Illertissen errichtet. 1852 entstand dann noch das Landgericht Babenhausen aus dem gleichnamigen Herrschaftsgericht.

1862 bildeten die drei Landgerichte Illertissen, Roggenburg und Babenhausen das Bezirksamt Illertissen, wobei der Sitz des Landgerichts Roggenburg unter Abgabe einiger Gemeinden an das Bezirksamt Krumbach nach Weißenhorn verlegt wurde. Aus dem Landgericht Neu-Ulm wurde 1862 das gleichnamige Bezirksamt gebildet. 1880 wurden Gebiete im Raum Weißenhorn vom Bezirksamt Illertissen nach Neu-Ulm zugeteilt. Illertissen gab auch einige Orte an die Bezirksämter Krumbach und Memmingen ab. 1891 schied die Stadt Neu-Ulm aus dem Bezirksamt aus und wurde eine kreisunmittelbare Stadt. 1939 wurden die Bezirksämter in Landratsämter bzw. die Bezirke in Landkreise umbenannt. 1940 wurde die Stadt Neu-Ulm in den Landkreis Neu-Ulm eingegliedert, doch wurde dies 1948 wieder rückgängig gemacht.

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern am 1. Juli 1972 wurden der Landkreis Neu-Ulm, der Großteil des Landkreises Illertissen und die kreisfreie Stadt Neu-Ulm zu einem Landkreis zusammengelegt, der zunächst Illerkreis hieß. Die südlichen Gemeinden des Landkreises Illertissen um Babenhausen wurden dem Landkreis Unterallgäu zugeteilt. Am 1. Mai 1973 wurde der Illerkreis wieder in Landkreis Neu-Ulm umbenannt. Die Stadt Neu-Ulm erhielt für den Verlust der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt.

Politik

Kreistagswahl 2008
Wahlbeteiligung: 49,4 %
 %
50
40
30
20
10
0
47,5%
21,9%
15,7%
11,3%
3,6%

Landrat

  • 1948-1964: Georg Köhl (CSU)
  • 1964-1973: Max Rauth (SPD)
  • 1974-1996: Franz-Josef Schick (CSU)
  • seit 1. Mai 1996: Erich Josef Geßner (CSU)

Kreistag

Der Kreistag besteht aus 70 Mitgliedern, die sich auf folgende Parteien und Wählergemeinschaften aufteilen:

CSU SPD Freie Wähler Grüne FDP ödp/CFU Gesamt
2002 36 18 8 5 2 1 70 Sitze
2008 34 15 11 8 2 - 70 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Wappen

Über rotem Schildfuß, darin ein waagrechtes, golden beschlagenes, silbernes Hifthorn, fünfmal schräglinks geteilt von Rot und Silber, überdeckt mit einer aus der Teilungslinie wachsenden schwarz gekleideten und golden gekrönten Mohrin, die eine goldene Bischofsmütze in den Händen hält. Die drei Teile des Wappens stehen für Grafengeschlechter, die im Mittelalter die Gebietsherrschaft über bedeutende Teile des heutigen Kreisgebiets innehatten. Die Mohrin erinnert an die Grafen von Kirchberg. Ihnen unterstanden einige Orte im Illertal. Die roten Schrägbalken stehen für die Grafen von Berg, die im Ostteil des Kreisgebietes (um Pfaffenhofen) herrschten. Das Hifthorn erinnert an die Herren von Neuffen, denen Weißenhorn und Buch unterstanden.

Kreispartnerschaften

Partnerschaften pflegt der Kreis mit der Marktgemeinde Prad am Stilfserjoch in Italien und dem Landkreis Mansfelder Land in Sachsen-Anhalt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Kreisstadt war schon 1853 Endstation der von der Bayerischen Staatsbahn eröffneten Strecke von Augsburg her, die im folgenden Jahr über die Donau hinüber bis Ulm verlängert wurde. Nächster Bahnhof mit ICE-Halt ist Ulm.

Im Jahre 1862 kam die Illertalbahn nach Memmingen hinzu, die von Neu-Ulm über Illertissen und Kellmünz nach Süden führt.

Von ihr zweigten zwei Lokalbahnstrecken der Bayerischen Staatsbahn ab:

Die Gemeinde Elchingen liegt an der nördlich der Donau 1876 eröffneten Brenzbahn von Ulm nach Aalen.

Von 1897 bis 1945 war Neu-Ulm durch eine elektrische Straßenbahn mit der Nachbarstadt Ulm verbunden.

Die beiden Lokalbahnen wurden sehr früh stillgelegt.

Der Landkreis wird nördlich von der A 8 und westlich von der A 7 eingerahmt. Somit besteht eine gute Autobahnanbindung im ganzen Landkreis.

Wirtschaft

Während der südliche Landkreis Neu-Ulm eher ländlich strukturiert ist, findet sich im Norden und entlang der Iller bis Illertissen eine Vielzahl von zum Teil international agierenden Unternehmen. Die größten Arbeitgeber des Landkreises sind die Wieland-Werke AG in Vöhringen, die zur Daimler AG gehörende EvoBus GmbH in Neu-Ulm und Bosch Rexroth in Elchingen. Ebenfalls nennenswert ist der Weltmarktführer in Bauschalungen und Gerüsten, die PERI GmbH in Weißenhorn. Durch die Nähe zum Elchinger Kreuz, an dem sich die Autobahnen A7 und A8 kreuzen, ist der Raum Neu-Ulm Zentrum für den Logistik- und Speditionsbereich. Das nach eigener Aussage größte Möbelhaus Europas, Inhofer, befindet sich in Senden/Iller.

Im Zentrum des südlichen Landkreises, Illertissen, sind das Pharmaunternehmen Pfizer und der Spezialchemiehersteller Cognis GmbH die größten Arbeitgeber.

In den letzten Jahren wird zunehmend versucht, das Gastronomie- und Unterkunftsgewerbe zu fördern, das durch die Nähe zu touristischen Anziehungspunkten begünstigt wird (zum Beispiel Legoland Günzburg, Stadt Ulm, Touristenregionen Allgäu und Bodensee).

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2010[2])

Städte

  1. Illertissen (16.425)
  2. Neu-Ulm, Große Kreisstadt (53.504)
  3. Senden (22.376)
  4. Vöhringen (13.055)
  5. Weißenhorn (13.252)

Märkte

  1. Altenstadt (4820)
  2. Buch (3641)
  3. Kellmünz a.d.Iller (1327)
  4. Pfaffenhofen a.d.Roth (6965)

Gemeinden

  1. Bellenberg (4588)
  2. Elchingen (9187)
  3. Holzheim (1764)
  4. Nersingen (9162)
  5. Oberroth (837)
  6. Osterberg (861)
  7. Roggenburg (2712)
  8. Unterroth (985)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Altenstadt
    mit den Mitgliedsgemeinden Altenstadt (Markt), Kellmünz a.d.Iller (Markt) und Osterberg
  2. Buch
    mit den Mitgliedsgemeinden Buch (Markt), Oberroth und Unterroth
  3. Pfaffenhofen a.d.Roth
    mit den Mitgliedsgemeinden Holzheim und Pfaffenhofen a.d.Roth (Markt)

Gemeindefreie Gebiete (44,79 km²)

  1. Auwald (4,96 km²)
  2. Oberroggenburger Wald (6,43 km²)
  3. Reudelberg (aufgelöst 1. Januar 2000)
  4. Stoffenrieder Forst (15,79 km²)
  5. Unterroggenburger Wald (17,62 km²)
Baden-Württemberg Landkreis Dillingen an der Donau Landkreis Günzburg Landkreis Unterallgäu Auwald (gemeindefreies Gebiet) Oberroggenburger Wald Stoffenrieder Forst Unterroggenburger Wald Altenstadt (Iller) Bellenberg Buch (Schwaben) Elchingen Holzheim (bei Neu-Ulm) Illertissen Kellmünz an der Iller Nersingen Neu-Ulm Oberroth Osterberg Pfaffenhofen an der Roth Roggenburg (Bayern) Senden (Bayern) Unterroth Vöhringen (Iller) WeißenhornMunicipalities in NU.svg
Über dieses Bild

Städte und Gemeinden des Landkreises vor der Gebietsreform 1971/78

Lage in Bayern
Der Landkreis Neu-Ulm vor der Gebietsreform 1971/78; eingezeichnet sind alle für Gemeinden namensgebende Orte; alle nicht fett beschrifteten Gemeinden wurden im Zuge der Gebietsreform aufgelöst;

Vor der Gebietsreform hatte der Landkreis Neu-Ulm 54 Gemeinden[3]. Bis zum Jahr 1908 hatte der damals noch Bezirksamt Neu-Ulm genannte Landkreis noch eine Gemeinde mehr. Zu Beginn dieses Jahres wurde Offenhausen in die Stadt Neu-Ulm eingemeindet[4].

Im Nordosten grenzte der Landkreis an den Landkreis Günzburg, im Südosten an den Landkreis Krumbach, im Süden an den Landkreis Illertissen im Westen und Norden an den baden-württembergischen Landkreis Ulm und im Nordwesten an die kreisfreien Städte Neu-Ulm und Ulm.

Bei den Gemeinden, die aufgelöst wurden, ist in Klammern vermerkt, zu welcher Gemeinde der Ort heute gehört. Die Gemeinden, die heute noch bestehen, sind fett geschrieben.

Städte

Märkte

Gemeinden

Gemeindefreie Gebiete[4]

  • Oberroggenburger Wald (6,43 km²; besteht heute noch)
  • Stoffenrieder Forst (15,79 km²; besteht heute noch)
  • Unterroggenburger Wald (17,62 km²; besteht heute noch)

Literatur

  • Anton H. Konrad: Zwischen Alb und Allgäu - Der Landkreis Neu-Ulm. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 2002, ISBN 3-87437-459-9
  • Verschiedene Autoren (Die Gesamtredaktion erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Neu-Ulm): Landkreis Neu-Ulm. Kunstverlag Josef Bühn, München 1985

Weblinks

 Commons: Landkreis Neu-Ulm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
  3. Seite über den Landkreis Neu-Ulm bei verwaltungsgeschichte.de – abgerufen am 28. Februar 2010
  4. a b Seite über den Landkreis Neu-Ulm bei gemeindeverzeichnis.de – abgerufen am 28. Februar 2010

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