Landadel

Landadel

Landadel ist wie sein Gegenstück Stadtadel - obwohl häufig gebraucht - kein fest umrissener fachspezifischer Begriff. Bei literarischer Verwendung muss dem Zusammenhang entnommen werden, ob er positiv oder negativ belegt ist. Das reicht von naturverbunden bis provinziell. Die volle Bedeutungsspannweite für die Neuzeit ist in der Schicht der Junker enthalten.

Im Prinzip ist der Adel in agrarisch strukturierten Feudalsystemen Landadel, wie das Wort sagt - Land für Gefolgschaft. Mit dem Entstehen des Beamtenadels und der wachsenden Bedeutung der Städte entstand dort die Schicht der Patrizier- der Stadtadel. Der Begriff geht auf die Antike zurück, der römische Patrizier hatte ursprünglich seine ökonomischen Grundlagen auf dem Land. Mit zunehmender Bedeutung Roms fielen den vornehmsten Familien Regierungsaufgaben zu. Genuinen Stadtadel von geschichtlicher Bedeutung für die Neuzeit finden wir in Italien, z. B. mit den Medicis in Florenz und die Visconti in Mailand.

Eine Vermischung entstand, indem große Familien vom Lande in den politischen Zentren Residenz nahmen, um Einfluss zu erhalten oder zu gewinnen. Bis zur Selbstzerstörung geschah dies, von Ludwig dem XIV. absichtsvoll vorangetrieben, in Frankreich.

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