Lamien

Lamien
Die Lamia betrachtet die Schlange auf ihrem Arm (Gemälde von Herbert James Draper, 1909). Die Lamia wirkt hier menschlich, allerdings deutet die gehäutete Schlangenhaut um ihre Hüfte auf ihre dämonische Natur hin.

Die Lamien (griechisch λάμιες) sollen nach einem Ungeheuer der griechischen Mythologie namens Lamia benannt worden sein. Sie sind im griechischen Volksglauben (bis heute) selbst auch dämonische, vampirähnliche Bestien. Weitere Namen für sie sind Empusen, Mormolycien oder Striges. In die moderne Vampirliteratur ist das Lamien-Thema ebenfalls eingegangen.

Sie sollen ständig begierig nach jungem menschlichem Blut sein. Bevorzugt sind dabei zumeist hübsche junge Männer, welche sie mit ihrer betörenden Schönheit blenden. Genauso können es aber auch hübsche junge Männer sein, die zu den unsterblichen Lamien gehören.

Inwiefern die Figur der Lamien zur Entstehung des neuzeitlichen Vampirglaubens in Griechenland beigetragen hat, ist umstritten, da es sich bei ihnen um Dämonen, also nichtmenschliche Wesen handelte, während der Wrukolakas, der Vampir, ein Mensch war und in seinem Grab in einem Zwischendasein zwischen Leben und Tod verharrt.

Etymologisch soll das Wort Lamie vom griechischen Wort λαιμός (lämós) für Rachen, Kehle abstammen. Es wird aber auch eine Herkunft aus dem Arabischen lahama für zerfleischen, zerreißen vermutet.

Siehe auch

Literatur

  • Peter M. Kreuter: Der Vampirglaube in Südosteuropa. Berlin 2001 (grundlegend).
  • John Cuthbert Lawson: Modern Greek Folklore and Ancient Greek Religion. London 1910.
  • Bernhard Schmidt: Das Volksleben der Neugriechen und das hellenische Alterthum. Leipzig 1871.

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