Lafarge (Unternehmen)

Lafarge (Unternehmen)
Lafarge SA
Logo der Lafarge SA
Rechtsform Société Anonyme
ISIN FR0000120537
Gründung 1833
Sitz Paris, Frankreich
Leitung Bruno Lafont, Chief Executive Officer
Mitarbeiter 77.994 (Dezember 2009)[1]
Umsatz 15.884 Mio  (2009)[1]
Branche Baustoffe
Website www.lafarge.com

Lafarge SA ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Sitz in Paris, Frankreich. Lafarge ist der führende Baustoffhersteller der Welt. In Deutschland sind die Hauptverwaltungen der operativen Gesellschaften in Oberursel ansässig. Sowohl die Verwaltung für Österreich als auch das Europe Technical Center sind in Wien angesiedelt.

Die Gruppe ist in Geschäftsbereiche (Divisionen) gegliedert: Zement, Beton, sowie Zuschlagstoffe und Gips. Sie ist in 79 Ländern präsent. 2009 betrug der Umsatz 15,9 Milliarden Euro. Die Gruppe beschäftigt weltweit knapp 78.000 Mitarbeiter.

Das Unternehmen ist an der Börse in Paris (Euronext) gelistet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1833 von Léon Pavin de Lafarge gegründet. Sie baute feuerfeste Steine in einem Steinbruch an der Ardèche ab. 1864 liefert Lafarge 110.000 Tonnen Kalkstein zum Bau des Suez-Kanals.

Im Jahr 1931 erweiterte Lafarge seine Tätigkeit um den Geschäftsbereich Gips. Acht Jahre später war Lafarge der größte Zementhersteller Frankreichs. Das Unternehmen errichtete 1956 sein erstes Zementwerk in den USA und gründete Lafarge Cement of North America.

1980 fand die Fusion mit der belgischen Coppée statt, neuer Name war Lafarge Coppée. 1994 erfolgte die Gründung erster Geschäftsaktivitäten in China. Drei Jahre später stieg Lafarge mit der Übernahme der britischen Redland in das Geschäft mit Dachbaustoffen ein. Im Jahr 2000 schloss das Unternehmen mit der Naturschutzorganisation WWF eine Partnerschaft und startete ein weltweites CO2-Klimaschutzprogramm.

Am 12. Juli 2001 wurde Lafarge mit der Akquisition von Blue Circle Industries der größte Zementhersteller weltweit. Die Unternehmensleitung beschloss am 29. Juni 2004 eine Verdoppelung der Produktionskapazität ihres Werkes in Dujiangyan auf 2,4 Mio. Tonnen pro Jahr. Am 11. August 2005 wurde mit der Shui On Construction, einem chinesischen Zementhersteller, ein Partnerschaftsvertrag unterschrieben und die Lafarge Shui On Cement gegründet. Im November 2005 akquirierte das Unternehmen einen Wettbewerber im Südwesten Chinas und kündigte weitere Investitionen an mit dem Ziel eine jährliche Produktionskapazität von 21 Millionen Tonnen Zement zu erlangen. Damit gehört das Joint Venture zu den drei größten Zementherstellern in China.

2004 wurde gegen Lafarge auf Grund der Beteiligung am Zementkartell ein Bußgeld in Höhe von 86 Mio. Euro verhängt. Das Unternehmen legte dagegen Widerspruch ein.

Bruno Lafont wurde am 1. Januar 2006 zum neuen CEO von Lafarge berufen. Gemeinsam mit der École des Ponts und École Polytechnique gründete Lafarge am 22. März desselben Jahres den weltweit ersten Lehrstuhl für nachhaltige Konstruktion im Fachbereich Materialwissenschaften. PAI partners und Lafarge geben am 1. März 2007 bekannt, dass sie den Verkauf des Geschäftsbereichs Dachbaustoffe, Lafarge Roofing, an PAI partners für einen Betrag von 2,4 Milliarden Euro abgeschlossen haben. Neben PAI partners hält Lafarge einen Anteil von 35 Prozent an dem neuen Unternehmen, das sich seit Jahresanfang 2008 Monier nennt.

Lafarge übernah am 23. Januar 2008 für 8,8 Milliarden Euro das ägyptische Unternehmen Orascom Cement, den führenden Zementhersteller im Mittleren Osten und den nordafrikanischen Mittelmeeranrainerstaaten.

Die Gruppe

Betonmischer von Lafarge

Die Lafarge-Gruppe betreibt weltweit über 1.900 Werke und Produktionsstätten. Unter diesen befindet sich in Österreich die seit 1872 bestehende Perlmooser AG und seit 1996 zur Lafarge gehörende Lafarge Perlmooser AG.

Lafarge betreibt weltweit ein Netzwerk von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen mit insgesamt 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen in den USA, Frankreich und der Schweiz bestehen Kooperationsvorhaben.

Neben einer globalen Partnerschaft mit der Naturschutzorganisation WWF hat die Gruppe globale Partnerschaften mit CARE und Habitat for Humanity, geschlossen. Lafarge ist weiterhin Mitglied in der Global Business Coalition on HIV/AIDS und im World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) für nachhaltige Entwicklung. Seit 2005 ist die Gruppe durchgängig in die Liste der Global 100 aufgenommen, die die weltweit 100 nachhaltigsten Unternehmen auflistet. Zurzeit ist Lafarge der einzige Baustoffhersteller, der in diese Aufstellung aufgenommen wurde.

Weblinks

 Commons: Lafarge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Lafarge SA: Geschäftsbericht 2009. S. Englisch, abgerufen am 24. Mai 2010 (PDF).

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