LGV Perpignan–Figueres

LGV Perpignan–Figueres
LGV/LAV Perpignan–Figueres
Streckenlänge: 44,4 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung: 12 
Höchstgeschwindigkeit: 350 km/h
Legende
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Perpignan
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nach Villefranche-de-Conflent
Kilometer-Wechsel
0,00
Beginn der Konzessionstrecke TP Ferro
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaduc sur le Réart
Brücke (groß)
A 9
A/D: Überleitstelle, CH: Spurwechsel
Wechsel Links- (F) und Rechtsverkehr (E)
Planfreie Kreuzung – oben
Bahnstrecke Elne–Arles-sur-Tech
Brücke über Wasserlauf (groß)
Tech
Tunnel – Anfang
Perthustunnel
Grenze
Staatsgrenze FrankreichSpanien
Tunnel – Ende
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaducte del Llobregat d’Empordà Nr. 1
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaducte del Llobregat d’Empordà Nr. 2
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaducte del Gou
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaducte del Bosquerós
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaducte del Ricardell
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaducte de la Muga
Kilometer-Wechsel
44,38
Ende der Konzessionstrecke TP Ferro
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von Portbou
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Figueres-Vilafant neuer Bahnhof an beiden Linien[1]
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Figueres Stilllegung optional
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nach Barcelona/Madrid

Die LGV/LAV Perpignan–Figueres (französisch: Ligne à grande vitesse Perpignan–Figueres, spanisch: Línea de alta velocidad Perpignan–Figueres, katalanisch Línia d’alta velocitat Perpinyà–Figueres) ist eine internationale Schnellfahrstrecke. Sie verbindet die katalanischen Städte Perpignan/Perpinyà in Frankreich und Figueres in Spanien. An ihr südliches Ende schließt die Schnellfahrstrecke Madrid–Barcelona an. Der Verkehr wurde nach mehreren Verzögerungen im Jahr 2010 aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Katalanisches Hochgeschwindigkeitsnetz

Zweck dieser Strecke ist die Schaffung einer direkteren Verbindung zwischen den beiden Städten, ohne den bogenreichen Umweg entlang der Küste über Portbou. Die Strecke ist 44,4 Kilometer lang. Davon befinden sich 24,6 km[2] auf französischem und 19,8 km auf spanischem Boden. Herzstück ist ein 8,3 Kilometer langer Tunnel unter dem Col du Perthus hindurch. Die erste Tunnelröhre wurde am 2. Oktober 2007 durchgestoßen[3], die zweite am 23. November 2007 [4].

Darüber hinaus entstanden in Frankreich vier Brücken mit einer Gesamtlänge von 983 Metern und in Spanien sieben Brücken mit einer Gesamtlänge von 2228 Metern. Längstes Viadukt ist mit 392 Metern die Überquerung des Flusses Tech. Eine bauliche Besonderheit stellt das Überwerfungsbauwerk dar, das einen Wechsel zwischen in Frankreich praktizierten Links- und in Katalonien üblichen Rechtsfahrbetrieb ohne Fahrt über abzweigende Weichenstränge und ohne betriebsbehindernde Fahrstraßenausschlüsse ermöglicht.

Die Strecke ist in Regelspur ausgeführt. Die maximale Neigung beträgt zwölf Promille. Seit der Eröffnung nutzen Reise-, als auch Güterzüge die Strecke. Mittelfristig wird sie zwei weitere Schnellfahrstrecken miteinander verbinden, die derzeit noch im Planungsstadium sind (Montpellier–Perpignan) oder bereits gebaut werden (Barcelona–Figueres). Nach Abschluss der Arbeiten sind Fahrzeiten von 5:35 Stunden für Paris–Barcelona und 3:50 Stunden für Perpignan–Madrid geplant.

Geschichte

Planung

Mitte Juli 2001 einigten sich die Verkehrsminister Jean-Claude Gayssot (Frankreich) und Francisco Álvarez Cascos über die Finanzierung der 45,5 km langen Strecke. Demnach sollten beide Länder die Kosten von 710 Millionen Euro zu gleichen Teilen tragen. Die Ausschreibung war zum 1. Oktober 2001 vorgesehen, die Inbetriebnahme für 2005. Die Strecke sollte sowohl von Personen- als auch von Güterzügen (ebenso Rollende Landstraße) benutzt werden. Die spanische Regierungen erwartete in den ersten zwölf Monaten nach Eröffnung ein Fahrgastaufkommen von 3,5 Millionen Reisenden sowie ein Frachtaufkommen von 4,2 Millionen Tonnen.[2]

Die Strecke wurde privat finanziert und wird privat betrieben.[5] Die Konzession zum Bau der Strecke wurde am 17. Februar 2004 an das Konsortium TP Ferro vergeben, bestehend aus den Baukonzernen Eiffage und Grupo ACS. Das Konsortium sollte die Strecke für 1,1 Milliarden Euro bauen und anschließend 50 Jahre lang betreiben. Es erhielt Subventionen in Höhe von 540 Millionen Euro, die von der Europäischen Union, Frankreich und Spanien ausbezahlt werden. Die Bauarbeiten begannen am 15. November 2004. Für die wegen der verspäteten Fertigstellung der Fortsetzung auf spanischer Seite entgangenen Trassenentgelte gewährte Spanien dem Konsortium Ende 2009 eine Entschädigung in Höhe von 108 Millionen Euro und verlängerte die Laufzeit der Konzession von 50 auf 53 Jahre [6].

Bau

Viadukt der Strecke über das Flüsschen Muga

Die Rohbauarbeiten waren bis Februar 2008 abgeschlossen. Das Konsortium kündigte die Übergabe der fertiggestellten Strecke für den 14. Februar 2009 an.[7].

Ein Vorlaufbetrieb war zunächst von Sommer 2010 an vorgesehen[8].

Trotz rechtzeitiger Fertigstellung der Strecke konnte sie nicht in Betrieb genommen werden, weil die Anschlussstrecke über Figueres und Girona nach Barcelona noch nicht fertiggestellt war. Das Ende der Strecke befindet sich in einem einsamen, unbebauten Gelände.

Mit dem Bau der Anlage entstand 2010 auch der neue Bahnhof Figueres-Vilafant außerhalb von Figueres.[9] Dieser ist über eine Schleife mit dem spanischen Breitspurnetz verbunden. Der durchgehende Verkehr (weiter bis Barcelona) mit Hochgeschwindigkeitszügen wird nicht vor 2012 aufgenommen.[8]

Inbetriebnahme

TGV-Duplex im Bahnhof Figueres-Vilafant

Am Rande eines spanisch-französischen Gipfels in Saragossa kündigten die Staatsbahnen RENFE und SNCF im Juni 2008 die Gründung eines gemeinsamen Tochterunternehmens an, das für den Betrieb und die Vermarktung der internationalen Verbindungen mit Hochgeschwindigkeitszügen zuständig sein soll.[10]

Im Juni 2010 nahm die SNCF die Testfahrten auf der französischen Seite der Strecke auf [11]. Am 19. Dezember 2010 wurde die Strecke fahrplanmäßig in Betrieb genommen. Seitdem setzt die SNCF TGV Duplex-Einheiten ein. Die Passagiere nach/von Barcelona müssen im Moment (Stand: März 2011) noch in Züge der RENFE-Baureihe 449 umsteigen, die unter dem Markennamen Enlace Internacional verkehren und unterwegs nur noch in Girona halten. Nach Angaben der spanischen Regierung nutzten im ersten Monat nach der Inbetriebnahme 14503 Fahrgäste die Strecke, wovon 2628 die Relation Barcelona–Paris befuhren [12].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Girona Noticies
  2. a b Meldung Verlängerung der TGV Méditerranée. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2001, ISSN 1421-2811, S. 442.
  3. lemoniteur-expert.com Artikel: Perpignan-Figueras : percement du premier tube du tunnel (Französisch)
  4. [1] Fin du percement du tunnel TGV transpyrénéen dans les Pyrénées-Orientales Meldung in Le Moniteur
  5. Richard Malins: Spain − a New Railway Mania?. In: Modern Railways. Bd. 66, Nr. 726, 2009, ISSN 0026-8356, S. 58–63.
  6. L’Espagne remboursera la société TP Ferro pour le retard de la ligne TGV’’Meldung vom 7. November 2009
  7. La ligne TGV Perpignan-Figueres livrée dans 10 jours, pour rien. Meldung vom 4. Februar
  8. a b Un demi-TGV fonctionnera entre Perpignan et Barcelone dès 2010, 9. Januar 2009.
  9. Schematische Darstellung in der Zeitung El Periódico
  10. daily-bourse.fr Artikel: SNCF et RENFE: coentreprise pour exploiter la grande vitesse France-Espagne (französisch)
  11. Perpignan-Figueras en TGV pour Noël Meldung auf lindependant.com vom 16. Juni 2010.
  12. ’’Perpignan – Figueres link inaugurated’’ Meldung der Railway Gazette International vom 27. Januar 2011

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