Küstenschiffahrt

Küstenschiffahrt
Ein Kümo vor Cuxhaven

Unter Küstenschifffahrt versteht man den Transport von Gütern oder Personen im küstennahen Bereich. Küstenschifffahrt wird im Güterverkehr dabei vorwiegend mit Küstenmotorschiffen (Kümos) betrieben.

Küstenschifffahrt international

Küstenschifffahrt findet an fast allen Küsten der Welt statt. Der Vorteil der Küstenschifffahrt für die Verladerschaft ist die Möglichkeit, für Verladungen von/nach relativ weit im Binnenland liegenden Häfen, die ggf. aufgrund von Beschränkungen von größeren Seeschiffen nicht erreicht werden können, auf ungebrochene Verkehre zurückgreifen zu können. Ein zusätzliches Umladen der Ladung entfällt somit. Dies spart nicht nur Zeit und Geld, sondern vermindert bei empfindlicher Ladung auch das Beschädigungsrisiko. Gleiches gilt natürlich auch für Verladungen von den Seehäfen. Hier kann bei der Verladung mit Kümos der Zielort auf dem Seeweg oft sogar schneller erreicht werden, als bei der Nutzung eines anderen Verkehrsmittels.

Um den, vielerorts an die Kapazitätsgrenze stoßenden, Verkehrsweg Straße zu entlasten, sind Bestrebungen im Gange die Möglichkeiten des Warentransports via Küstenschifffahrt konsequenter zu nutzen.

Küstenschifffahrt in Deutschland

In Deutschland wird die Küstenschifffahrt vornehmlich mit Kümos und Rhein-See-Schiffen betrieben die nur einen relativ geringen Tiefgang von 3 - 5 Metern aufweisen und damit in der Lage sind auch kleine Häfen entlang der Küste anzulaufen. Die Tragfähigkeit der Kümos beträgt zwischen 650 Tonnen und 6000 Tonnen. Kümos und Rhein-See-Schiffe bis zu 3000 Tonnen befahren auch die größeren Binnenwasserstrassen. Dafür weisen sie einige besondere Konstruktionsmerkmale auf, wie absenkbares Ruderhaus und umklappbare Masten. Je nach Tiefgang oder Wasserstand können sie bis zu den Oberrheinhäfen fahren.

Das Ziel der Küstenschifffahrt in Deutschland ist, Ladungsgüter von kleinen an der Küste liegenden Häfen sowie größeren Binnenhäfen zum Beispiel an Rhein, Mass, Wal, untereinander zu verteilen; weiter für Übersee bestimmte Waren zu den großen Seehäfen zu bringen, wo diese Waren dann auf (wesentlich größere) Seeschiffe verladen werden. Kümos und Rhein-See-Schiffe befahren neben den Küsten auch die gesamte Ostsee sowie englische Küstengewässer. In den letzten Jahren hat in der Küstenschifffahrt insbesondere die Bedeutung des Containerverkehrs enorm zugenommen. Kümos dienen hierbei als sogenannte Feederschiffe in der Funktion als Zubringer und Verteiler von Containern.


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